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1306 - Das Geheimnis von Chanukah

Titel: 1306 - Das Geheimnis von Chanukah
Autoren: Unbekannt
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gesehen. Muß ja ein putziges Kerlchen sein."
    Ein paar von Bullys rötlichen Borstenhaaren sträubten sich unwillkürlich.
    „Laß ihn das bloß nicht hören, solltest du ihm je in deinem kurzen Leben begegnen. Er würde dich glatt zu einem der hervorragenden Zirkusakrobaten des Universums machen.
    Ich kenne ihn fast noch besser als Rhodan und kann dir verraten, daß seine oft schnoddrige Art nichts als Tarnung und Maske ist. Er hat nichts dagegen, wenn man über seine manchem Ahnungslosen oft dumm vorkommenden Scherze lacht, aber wehe dem, der über ihn lacht! Und wenn auch nur in Gedanken."
    „Ja, ich weiß. Er ist auch Telepath. Leider werden wir ihm kaum begegnen, wo du ihn nun schon lange nicht mehr gesehen hast."
    „Er flitzt als Gänger des Netzes im Universum herum, aber ohne diese Tätigkeit hätten wir seine Botschaft nie erhalten und wären jetzt auch nicht hier."
    „Wäre vielleicht besser gewesen", meinte Fazzy und erhob sich. „Ich gehe nun schlummern."
     
    *
     
    Die EXPLORER glitt durch das Shalom-System. Es gab keine Anzeichen dafür, daß sich die Bewohner des zweiten Planeten für den fremden Besucher interessierten oder ihn bemerkt hätten.
    Aber die Strahlungseffekte verrieten, daß es sie gab und daß sie in dieser oder jener Weise nicht untätig waren. Es schien jedoch nichts mit dem Auftauchen der EXPLORER zu tun zu haben.
    Am sechzehnten Dezember landete die dritte Sonde auf dem dritten Planeten, der bis auf den schmalen Äquatorgürtel ebenfalls vereist war. Messungen ergaben weder tierisches noch pflanzliches Leben. Eine eventuelle Forschungsstation der Bewohner des zweiten Planeten konnte ebenfalls nicht entdeckt werden.
    Bully suchte H-Beck in seiner Kabine auf, die er mit einem anderen Techniker teilte.
    „Morgen ist es soweit", sagte Bully, nachdem er sich gesetzt hatte. „Inzwischen haben wir uns Chanukah weiter genähert, und es sind schon Einzelheiten zu erkennen. Nur die von Gucky erwähnten Raumschiffe sind nicht zu entdecken, zumindest nicht optisch. Ich glaube aber herausgefunden zu haben, daß der Planet nicht im eigentlichen Sinn bewohnt ist - ich meine damit, daß es sich vielleicht nur um eine kleine Kolonie handelt oder um eine Station."
    „Nicht verwunderlich bei dem kalten Klima."
    „Es gibt unfreundlichere Welten, auf denen sich hochstehende Kulturen und auch Zivilisationen entwickelt haben. Ich nehme also an, daß Chanukah ursprünglich völlig ohne Leben gewesen ist - bis jene kamen, die ich mit unserem Besuch überraschen möchte."
    „Ist es nur wegen der vom Ilt erwähnten Raumschiffe?"
    „Eigentlich ja. Bauweise und Konstruktion überhaupt geben oft wertvolle Hinweise. Ich will zusammen mit Slutch versuchen, einiges herauszufinden, ohne daß wir selbst entdeckt werden."
    „Vielleicht habt ihr wirklich Glück, wenn es sich nur um eine Art von Kolonie oder Station handelt. Aber vergiß nicht, daß sie technisch ziemlich auf der Höhe sein muß."
    „Wir werden vorsichtig sein", versprach Bully. „Und im Notfall haben wir ja den Sender in der Sonde und können euch zu Hilfe rufen."
    „Hoffentlich ist es nicht nötig", sagte H-Beck. „Ich werde eure Sonde noch einmal intensiv überprüfen und schlage vor, daß du selbst einen letzten Test vornimmst. So in zwanzig Stunden, kurz vor dem Start." Bully erhob sich.
    „Ich werde da sein", versprach er und kehrte in seine eigene Kabine zurück.
    Die Kontrolle über das Gesamtsegment der elf zusammengekoppelten Raumer überließ er dem Einzelsegment AVIGNON, das später noch eine wichtige Aufgabe übernehmen sollte.
    Aber noch war es nicht soweit.
     
    *
     
    Chanukah stand nun groß und deutlich als Projektion in der Kommandozentrale, obwohl der Planet noch zwei Lichtminuten entfernt war, ganze 36 Millionen Kilometer. Für diese Strecke benötigte die EXPLORER eine volle Stunde.
    Bully und Fazzy stiegen nach der letzten Überprüfung in das Innere der Sonde. Durch die doppelte Verkleidung war der Platz geringer als normal. H-Beck hatte zwei Polsterliegen anbringen lassen, obwohl das dank der Neutralisatoren überflüssig gewesen wäre. Der hinter der Verschalung angebrachte Sichtturm diente der Orientierung, vor allem bei der Landung. Eine fugenlose Klappe verbarg ihn bei Bedarf, ebenso wie die beiden Kameras in der Außenhülle unsichtbar gemacht werden konnten.
    Fazzy streckte sich lang aus und schnallte sich fest.
    „Das reinste Selbstmordkommando", murmelte er vor sich hin.
    Bully nahm neben ihm Platz,
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