Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1305 - Das Haus der fünf Stufen

Titel: 1305 - Das Haus der fünf Stufen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht mit Schwierigkeiten. Die Mentalität der Geliods war so merkwürdig strukturiert, daß sie auf alles andere kommen würden als auf diesen Gedanken. Er entschloß sich, ihre ganze Aufmerksamkeit zu fesseln und sie gut zu unterhalten. Das war immerhin ein gerechter Ausgleich dafür, daß sie nicht daran interessiert waren, daß er eine Passagegebühr in Form von Fedha entrichtete. Er erzählte das, was überall in ESTARTU bereits bekannt war, nämlich, daß es die Superintelligenz nicht mehr gab.
    Er versuchte, Zweifel in die Gemüter der Geliods zu legen, merkte aber bald, daß sie nicht auf den Inhalt seiner Erzählung achteten, sondern allein darauf, wie er erzählte. Er machte eine kurze Pause, als das Schiff die Atmosphäre Arobs hinter sich gelassen hatte und sich in die psionischen Linien einfädelte. Die Veränderungen auf dem Bildschirm zeigten Rhodan, daß es sich um ein Enerpsi-Schiff handelte.
    Geliod-Unf schrie ihn an. Rhodan schwieg verwirrt und suchte nach dem Faden. Er erzählte weiter und weiter. Einmal verlangte er nach Wasser, doch niemand reagierte.
    Schließlich entnahm er seiner Netzkombination eine Wassertablette und steckte sie sich in den Mund. Er begann zu kauen und sie mit Speichel zu durchtränken. Die Tablette löschte seinen Durst und bewirkte, daß sich seine innere Verkrampfung ein wenig löste.
    Er schloß die Geschichte ESTARTUS ab, soweit sie ihm bekannt war, und begann über die Ewigen Krieger und ihre Elfahder zu sprechen. Er tat es möglichst neutral, um den Anschein zu erwecken, daß er aus einer der Galaxien der Mächtigkeitsballung stammte.
    Er glaubte, daß er es schaffte.
    Die Geliods standen und saßen stumm und reglos da. Sie lauschten seinen Worten, und Perry atmete auf, als die bunten Schlieren des Bildschirms von der Schwärze des Normalraums abgelöst wurden und sich ein großer, runder Stern in die Bildmitte schob. Er hörte auf zu sprechen, und die Starre der Humanoiden löste sichern wenig. Der Schiffer kam herein, und die Säule mit dem Sitz sank zum Boden zurück. Rhodan erhob sich.
    „Du bist ein seltsamer Erzähler", stellte der Geliod fest. „Deine Erzählweise schwankt.
    Einmal begeisterst du, ein andermal langweilst du. Wir wollen dich nicht behalten und dich auch nicht sofort von Bord schicken. Der wahre Weg liegt immer in der Mitte. Wir werden dich auf Erskursu aus dem Schiff lassen. Aber kehre nicht zurück. Es könnte gefährlich für dich sein."
    Rhodan beschloß, den Grund zu erfragen.
    „Wer könnte mir gefährlich werden?"
    „Der Krieger Ayanneh und seine Jäger. Kennst du die Vileeyah? Sie existiert auf diesem Planeten, Gorim!"
    Nun war es also heraus. Gorim war eine Bezeichnung sowohl für Fremde allgemein als auch für Gänger des Netzes. Rhodan wußte nicht, wie der Geliod es meinte. Und er war nicht so dumm, ihn danach zu fragen.
    „Wie hast du es erkannt?" wollte er wissen.
    „Es ist einfach. Wir lauschen nicht den Worten eines Erzählers, sondern seiner Erzählweise. Du hast es bemerkt. Wir entnehmen ihr Dinge, die nicht bewußt geschehen. Wir haben es erkannt, daß du nicht aus der Mächtigkeitsballung ESTARTU kommst."
    „Ich stamme aus der Galaxis, die vom Sotho Tyg Ian verwaltet wird", entgegnete Perry.
    „Das wirst du herausgefunden haben."
    „Wie dem auch sei. Ayannehs Agenten sind aufmerksam!"
    Und ich noch aufmerksamer, dachte Rhodan. Er wußte, wie er sich unauffällig bewegen mußte, um in einer fremden Umgebung existieren zu können. Bonfires Verhältnisse kamen ihm dabei entgegen.
    Noch jedoch war es nicht soweit. Noch leuchtete Arsko auf dem Bildschirm, die sterbende Sonne der Spektralklasse K5 III. Arsko besaß eine Oberflächentemperatur von 3900°K, ein kühler Stern mit dem fünfunddreißigfachen Durchmesser Sols und der achtfachen Masse. Der Stern besaß einen einzigen Planeten, eben Bonfire. Dieser rückte langsam in den Erfassungsbereich des Bildschirms, während Arsko hinauswanderte und bald nur noch als rötlicher Schein zu sehen war.
    Das Schiff der Geliods steuerte den Planeten an und ging in eine niedrige Umlaufbahn.
    Es war nicht viel los um Bonfire, was den Schiffer verwunderte. Normalerweise erstickte der Orbit nur so von Schiffen, und die Parkbahnen waren eng und zeitlich begrenzt nutzbar. Jetzt waren es höchstens zweitausend Schiffe, die sich rund um den Planeten befanden. Das fiel kaum ins Gewicht.
    Ein kurzer Funkspruch mit der Bodenstation wurde gewechselt, dann begannen die Geliods mit dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher