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1302 - Die Geisterfalle

1302 - Die Geisterfalle

Titel: 1302 - Die Geisterfalle
Autoren: Jason Dark
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Sie waren noch hinter mir her, aber sie erwischten mich nicht mehr. Irgendwann bin ich dann gegen die Tür hier geprallt und wusste nichts mehr.«
    »Hast du gesehen, wohin sie verschwunden sind?«
    »Nein, John.«
    »Gut. Danke.« Ich richtete mich auf. Es war jetzt wichtig, dass sich ein Arzt um ihn kümmerte. Okay, wir hätten einen Notarzt rufen können, aber es gab auch ein Risiko. Er und seine Helfer wären ihnen möglicherweise in die Hände gelaufen, und aus dieser Falle zu entwischen, war nicht leicht. Es blieb uns nichts anderes übrig, darauf zu hoffen, dass wir sie irgendwann noch mal sehen würden.
    In diesem Haus waren die schlimmen Feste gefeiert worden. Hier hatten sich Arthur Goldwyn und seine Freunde fit für den Teufel gemacht und waren letztendlich doch in die Geisterfalle geraten.
    »Sollen wir es trotzdem wagen?«, fragte Lady Sarah. »Der Mann quält sich. Er verliert Blut und…«
    Jane Collins sprang plötzlich zurück. Sarah und ich wurden von ihrer heftigen Bewegung überrascht. Wir sahen noch, dass sie sich drehte und gegen die Treppe leuchtete.
    Genau in dem Moment erklang der Aufprall. Im Licht der kleinen Lampe erschien eine Gestalt, die vom Ende der Treppe nach unten gesprungen war, aber die letzte Stufe noch nicht erreicht hatte und sich etwa auf der Mitte hatte fangen können.
    Ein nackter Mann. Einer, dessen Haut glänzte. Dessen Kopf nach vorn geschoben war. Der seinen Mund offen hielt und dessen Augen schwarz waren. Er brachte den Schauer der Hölle mit. Wir hörten sein grässliches Lachen, als er sich abstieß und den Rest der Treppe hinabsprang.
    Noch in der Luft veränderte er sich. Er war dabei, sich in eine Hyäne zu verwandeln. Der Teufel hatte bei ihm die Zeichen gesetzt.
    Er liebte diese Tiere, und es gab nicht wenige Menschen, die im Abbild der Hyäne auch das des Teufels sahen.
    Mit einem satten Sprung landete er vor der Treppe. Er wollte sich wieder abstoßen, als Jane Collins zwei Mal schoss.
    Beide Kugeln trafen.
    Als zur Hälfte Mensch und als zur Hälfte Tier hatte er sich aufgerichtet und unfreiwillig ein perfektes Ziel geboten.
    Seine Brust fing die geweihten Geschosse auf. Und jetzt zeigte sich, wie gefährlich dieses Metall für die einfachen Diener der Hölle war. Wir hörten nicht nur den irren Schrei der wohl durch den Schmerz ausgelöst wurde, wir sahen auch, dass ihm die Kraft des Silbers keine Chance mehr gab.
    Er begann zu brennen!
    Mit einem gewaltigen Wusch huschte die Flamme aus seiner Brust in die Höhe und erfasste das Gesicht. Die Gestalt war chancenlos. Sie tanzte auf der Stelle. Sie heulte. Sie schrie. Sie warf sich zu Boden und fing an zu trampeln, und wir sahen, dass sie sich wieder zurück in einen Menschen verwandelte, der schließlich auf dem Rücken liegen blieb und seine Arme in die Höhe streckte. Zwischen ihnen huschten die Flammen in die Höhe, gegen die er schlug, sie jedoch nicht mehr stoppen konnte.
    Der Teufelsdiener verbrannte zu schwarzer Asche.
    Aber es gab noch zwei.
    Jane fuhr wieder herum. Die Beretta hielt sie im Anschlag. »Es war der erste Versuch, John. Ich bin davon überzeugt, dass die anderen auch noch kommen.«
    Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als eine Fensterscheibe hier unten zerplatzte. Das Fenster lag an der Rückseite. Wir konnten es kaum sehen. Erst als Jane hinleuchtete, sahen wir, was passiert war. Der ölige Körper hatte seine Maße unterschätzt. Er wollte sich durch die Öffnung nach innen schieben. Das hätte er auch geschafft, nur nicht so schnell wie er es sich vorstellte. Auf halber Strecke blieb er stecken und musste sich erst drehen, um seinen Weg fortsetzen zu können.
    Diese Chance nahm die Detektivin wahr.
    Sie lief auf die Gestalt zu und blieb stehen, als sie sicher war, auch treffen zu können.
    Wieder feuerte sie zwei Kugeln ab.
    Die Schüsse gingen im Brüllen der Gestalt fast unter, aber sie trafen genau den Schädel.
    Er platzte unter den Einschlägen fast auseinander. Die Verwandlung setzte erst gar nicht ein. Aber das Feuer war da. Geweihtes Silber traf auf die Magie der Hölle. In diesem Fall war sie einfach zu schwach, denn die Stärke eines mächtigen Dämons hatte der Teufel seinen Diener nicht mitgegeben.
    Flammen umtanzten den Kopf. Sie hüllten ihn ein wie zuckende Tücher. Innerhalb des Feuers zerschmolz der Kopf zu einer breiigen Flüssigkeit. Der Körper kippte nach vorn und blieb noch im Fensterrechteck hängen. Dennoch breitete sich das Feuer aus. Es erfasste den
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