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1301 - Eirenes Spur

Titel: 1301 - Eirenes Spur
Autoren: Unbekannt
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Freiheit."
    „Das genügt mir nicht. Damit kann ich nicht viel anfangen, wenn ich bei den Ussadi bleiben muß."
    „In der Upotovu-Senke gibt es einen Raum, in dem ich verschiedenes Strandgut aufbewahre", eröffnete er mir. „Dabei sind geheimnisvolle Geräte, mit denen du ganz sicher etwas anfangen kannst. Aus einem dieser Geräte habe ich Stimmen gehört.
    Vielleicht kannst du ihnen antworten?"
    Er blickte sich furchtsam bei dem Gedanken an die Stimmen um, die er vernommen hatte. Da dies ausgerechnet im Tempel des bösen Gottes Upotovu geschehen war, glaubte er offenbar, daß geheimnisvolle Mächte im Spiel waren.
    Ich war wie elektrisiert.
    Natürlich hatte der Priester von einem Funkgerät gesprochen. Vielleicht sogar von einem Hyperkom, mit dem sich Kontakt mit einer Netzgänger-Station herstellen ließ. Jetzt gab es für mich kein Halten mehr.
    „Ich helfe dir", versprach ich. „Vorausgesetzt, du zeigst mir diese Dinge, die du in der Upotovu-Senke hast. Ich muß sie untersuchen, um feststellen zu können, ob ich etwas damit anfangen kann oder nicht."
    „Dann sind wir uns ja einig", freute er sich. „Du wirst nicht enttäuscht sein."
    Damit eilte er davon. Ich folgte ihm mit meinen Blicken, wie er über die Pfade zur Wema-Höhe ging. Immer wieder blieb er stehen, um Fragen zu beantworten, die an ihn gerichtet wurden.
    Ich wandte mich ab, um zu einem Sessel zurückzugehen, der auf der Flußseite stand, und in dem ich die meiste Zeit verbrachte, als es plötzlich oben auf der Südseite von Kijito laut wurde. Ich blickte hoch und sah, daß ein großer Metallkasten materialisiert war.
    Jubelnde Ussadi rannten zu dem Platz hinauf, auf dem immer wieder irgendwelche Dinge aus dem psionischen Netz herausfielen. In diesen Tagen war besonders viel erschienen, doch das meiste schien unbrauchbar zu sein. Ganz anders sah es mit diesem Container aus. Einige Ussadi hatten ihn blitzschnell geöffnet. Jetzt tanzten sie ausgelassen davor herum. Offenbar war der Behälter voll mit Dingen, die sie sehr gut gebrauchen konnten.
    Fiload tauchte unversehens neben mir auf.
    „Du bringst uns Glück", krächzte er. „Vielleicht sollte ich mir doch überlegen, ob ich dich verkaufe."
    Dann lief er an mir vorbei zum Container hinauf, wo sich Agaquat, der Ussadom-Meister, bereits eingefunden hatte. Von diesem machtlüsternen Mann wußte ich, daß er ein Gegner Filoads war, sich bisher jedoch nicht gegen ihn durchsetzen konnte. Er war als Ussadom-Meister für das Strandgut verantwortlich. Daher stand seine Hütte direkt neben dem Platz am Südhang, so daß er stets als erster wußte, was angekommen war. Agaquat war ein dicklicher Mann - was für ussadische Verhältnisse sehr ungewöhnlich war. Aber damit nicht genug. Er trug auch noch eine große, weiße Brille, die ihn ausgesprochen komisch aussehen ließ. Doch dieser äußerliche Eindruck täuschte. Agaquat war kein Mann, der mit sich scherzen ließ, und er wurde von den Bewohnern der Stadt respektiert.
    Einige begegneten ihm geradezu unterwürfig. Wie ich vermutete, hatten sie Angst, daß er sie bei der Verteilung des Strandguts schlecht wegkommen ließ, wenn sie ihn nicht entsprechend behandelten.
    Ich sah, wie die Gläser seiner Brille im Licht der Sonne aufblitzten, als er heftig gestikulierend überwachte, wie die Ladung des Containers gelöscht wurde.
    Paß auf, Priester, dachte ich. Das könnte die Gelegenheit für Agaquat sein, auf die er gewartet hat.
    Ich hoffte, daß der Ussadom-Meister irgend etwas in dem Behälter finden würde, das ihn zu mir führte, weil er sich Hilfe von mir erhoffte.
    Deine Lage verbessert sich, erkannte ich, und meine Zuversicht stieg.
    Ich hätte ganz und gar nichts dagegen gehabt, wenn ich mich aus eigener Kraft befreit hätte und nicht auf die Unterstützung meines Vaters angewiesen wäre.
    Doch dann kam alles ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
    Unmittelbar neben dem Ussadom-Platz tauchten die Gestalten von Dutzenden von Ussadi auf, die gelb leuchtende Helme auf dem Kopf trugen. Die Fremden waren mit Messern, Lanzen und mit Schußwaffen ausgerüstet, und sie griffen augenblicklich an. Ich sah, wie mehrere Männer aus Kijito erstochen wurden.
    Damit geschah das, was ich insgeheim schon lange befürchtet hatte.
    Kijito wurde von neidischen Nachbarn angegriffen, die offenbar nicht das Glück hatten, immer wieder mit „Strandgut" gesegnet zu werden.
    Während immer mehr Gelbhelme aus dem Dschungel hervorkamen und die Verteidiger von
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