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130 - Die Hexe mit dem Todesatem

130 - Die Hexe mit dem Todesatem

Titel: 130 - Die Hexe mit dem Todesatem
Autoren: A.F.Morland
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nicht bei uns hinter Schloß und Riegel.«
    »Ein Schönheitsfehler, der sich leicht korrigieren läßt, Sir.«
    »Ich würde mich an Ihrer Stelle nicht zu früh freuen, Inspektor.«
    »Was sollte jetzt noch schiefgehen? Ich hänge mich mit Handschellen an den Mann und bringe ihn zuverlässig nach Hause. Ich wette um ein Monatsgehalt, daß mir das Baby nicht abhanden kommt.«
    »Sie fliegen mit der nächsten Maschine. Viel Glück, Inspektor.«
    »Das werde ich haben, denn für Van Bowman hat eine häßlich dicke Pechsträhne begonnen.« Er legte auf und rief seine Freundin Marsha Clark an. »Spreche ich mit der schönsten Frau Englands?« fragte er, als sie sich meldete.
    »Wenn du Süßholz raspelst, kommt hinterher immer irgend etwas Unangenehmes«, behauptete Marsha. Sie arbeitete als Sekretärin in einer Firma für Wärmetechnik. »Soll ich raten? Wir wollten heute mittag zusammen essen, doch du hast keine Zeit, richtig?«
    »Kannst du Gedanken lesen?«
    Sie seufzte. »Du versetzt mich in dieser Woche bereits zum drittenmal, Cliff.«
    »Es tut mir leid. Ich bin untröstlich, aber der Job geht nun mal vor, das verstehst du doch, oder?«
    »Klar verstehe ich das. Wenn du mich irgendwann anrufst und mir mitteilst, daß du eine andere hast, verstehe ich das auch. Vielleicht schaffe ich es sogar noch, euch alles Gute zu wünschen, bevor ich alles kurz und klein schlage.«
    »Du bist sauer.«
    »Ach, Cliff, ich glaube, ich habe mich für den falschen Mann entschieden. Warum konnte ich mich nicht in einen Lehrer verlieben? Warum mußte es ausgerechnet ein Polizist sein?«
    »Das kann ich dir verraten: Weil der Polizist der netteste Bursche von London und Umgebung ist.«
    Greene bemühte sich um ihr Verständnis, sagte, er müsse nach Budapest fliegen. »Sobald ich zurück bin, nehme ich mir ein paar Tage Urlaub, und wir holen alles, was wir bisher versäumt haben, nach, okay?«
    »Bitte, Cliff, keine leeren Versprechungen mehr«, seufzte das Mädchen, »Ich weiß schon nicht mehr, wo ich sie unterbringen soll.«
    »Ich melde mich gleich nach meiner Heimkehr.«
    »Tu das. Vielleicht bin ich dann noch zu haben«, sagte Marsha verbittert und legte auf, Greene konnte ihre Reaktion verstehen. Er nahm sich vor, sich um Marsha ganz besonders intensiv zu bemühen, sobald er aus Ungarn zurück war.
    Jetzt aber dachte er nicht mehr an sie. Seine Gedanken beschäftigten sich nur noch mit Van Bowman, den er endlich von seiner Wunschliste streichen konnte.
    Der Inspektor flog mit großen Erwartungen ab. In Budapest wurde er von zwei Kollegen empfangen. Sie trugen einfache Anzüge und erweckten den Eindruck, als hätten sie in ihrem Leben noch nie herzlich gelacht.
    Sie führten ihn zu einem schwarzen Wartburg, sprachen nur wenig. Greene setzte sich in den Fond des ostdeutschen Wagens, und seine ungarischen Kollegen fuhren mit ihm zur Polizeipräfektur. .
    Ihr Vorgesetzter war ein kleiner Mann mit slawischen Zügen, Halbglatze und Nickelbrille. Er unterstrich die vorbildliche Zusammenarbeit der beiden Polizeiapparate, und Cliff Greene meinte: »Hoffentlich können wir uns eines Tages revanchieren.«
    Er mußte etliche Papiere, die man vorbereitet hatte, unterzeichnen. »Der Papierkrieg«, seufzte Greene. »Bei uns ist er genauso schlimm,«
    Nachdem er das letzte Blatt gelesen und unterschrieben hatte, sagte der Ungar: »Nun gehört Van Bowman Ihnen. Bringen Sie ihn gut nach Hause.« Inspektor Greene lächelte. »Wir werden dafür sorgen, daß er nie wieder ausrückt.«
    Man brachte Cliff Greene zu Bowman. Der Gangster saß in einer grauen, einfachen Zelle auf der Kante eines harten Bettes. Als sich die Tür öffnete, hob er unwillig den Kopf, als ärgerte er sich über die Störung.
    »Hallo, Bowman«, sagte der Inspektor, »Ich bin Inspektor Cliff Greene.«
    »Was wollen Sie?« fragte der Verbrecher unfreundlich.
    »Ich hole Sie nach Hause.«
    »Großartig. Wann brechen wir auf?«
    »Unsere Maschine startet in zwei Stunden. Daheim erwartet Sie eine Mordanklage. Sie kommen gewissermaßen vom Regen in die Traufe.«
    »Das macht nichts. Daheim ist das Essen besser.«
    Bowman erhob sich, »Gehen wir?« Cliff Greene zeigte ihm seine Handschellen. »Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen,« Er ließ die eine Hälfte der Achterspange über seinem, die andere Hälfte über Bowmans Handgelenk einrasten.
    Van Bowman grinste. »Wo du hingehst, da will auch ich hingehen. Mir kommt es so vor, als hätten wir beide soeben geheiratet,
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