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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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erneut von Luguris Großtaten, und wieder und wieder wurde er von frenetischem Beifall unterbrochen.
    Luguris Triumph wurde durch magische Mittel an alle Dämonen der Schwarzen Familie in der ganzen Welt weitergegeben. In großen Spiegeln oder Kristallkugeln sahen sie das Schauspiel und hörten mit; oder sie konnten es, kraft eines Zaubers, der Luguri und einige mächtige Dämonen viel Energie und Arbeit gekostet hatte, als Vision miterleben.
    Luguri wurde bejubelt und gefeiert. Nach der langen Rede zogen die anwesenden Dämonen an ihm vorbei, legten Geschenke zu seinen Füßen nieder und huldigten ihm.
    Ein grünliches Wabern umgab Luguris riesenhafte Gestalt. Sein kahler Schädel und sein Gesicht hatten einen bläulichen Schimmer bekommen. Luguri war ein Meister der Show; er wußte, was er seinen Untertanen schuldig war. Denn als seine Untertanen betrachtete er sie, auch wenn er es ablehnte, offiziell den Titel des Fürsten der Finsternis zu tragen. Seine Vorgänger waren nach Luguris Meinung Popanze gewesen, und er verschmähte es, sich einen Titel zu geben, den solche Schwächlinge getragen hatten.' Er war der Erzdämon, der Dämon der Dämonen.
    Alle, alle huldigten ihm. Rund um Luguris Triumphbogen stapelten sich die Geschenke höher und höher. Die Tiefseemonster schaukelten auf ihren Fangarmen vor und verneigten sich vor dem Erzdämon.
    „Wir bringen dir die Grüße des Tiefseedämonenreichs Valusia und des versunkenen Atlantis", säuselten sie. „Wir huldigen dir, großer Luguri. Wir sind deine Vasallen."
    Die fleischlosen Mumien der Wüste Sahara ritten auf Skelettpferden heran. Sie trugen schwarze Burnusse und krumme Schwerter.
    „Die Grüße der Wüstendämonen und ihre Ehrerbietung, großer Luguri!" heulten sie. „Du bist unser Herrscher."
    Grüne Wasserdämonen schmatzten und gurgelten. Ein solches Treffen hatte es schon seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben.
    Und zu allem spielte die scheußliche Musik. Stunden dauerte der Vorbeimarsch, aber der Tag graute nicht. Auf der Insel vom Schwarzen Atoll herrschte immer Nacht.
    Endlich war die Zeremonie vorbei. Nun sollte noch die Aufnahme des Trigemus erfolgen, ehe der unterhaltsame Teil begann. Dann würde Luguri all die Dämonen bewirten und ihnen grausame und dämonische Schauspiele bieten, um sie zu ergötzen. Er würde ihnen Gelegenheit geben, sich zu unterhalten, zu amüsieren und ihren Trieben zu frönen.
    Doch noch war es nicht soweit.
    Die Geschenke für Luguri wurden weggeschafft. Dann brachten Dämonen die Werkzeuge, die Luguri brauchte, um Trigemus in die Schwarze Familie aufzunehmen.
    Der Erzdämon schrumpfte auf seine gewöhnliche Größe zusammen. Seine furchtbaren Augen glänzten, denn für ihn war es ein großer Tag - oder vielmehr eine große Nacht, denn nicht die Sonne, sondern der Mond stand am Himmel.
    Die dämonische Fratze an der Stelle des Kreuzes des Südens grinste auf die Versammelten herab. Zwei scharlachrot gekleidete Vampirmädchen mit nackten Brüsten kredenzten Luguri einen großen Becher. Der Erzdämon trank, um sich zu stärken und zu erfrischen.
    Eine Stimme in seinem Gehirn raunte, daß keineswegs alles so verlaufen war, wie er es darzustellen beliebte. Die von den Janusköpfen geleiteten Chakras und die von Hermes Trismegistos alias Padmasambhawa Bodhisattwa geführten Padmas hatten sich gegenseitig aufgerieben. Luguri war der lachende Dritte dieser Auseinandersetzung. Er hatte seine Chancen zu nutzen gewußt. Daß die Verbindung zwischen Januswelt und Erde unterbrochen war, konnte nicht als sein Verdienst bezeichnet werden. Wenn überhaupt jemand, dann hatte Dorian Hunter dazu beigetragen. Den Dämonenkiller und seine Verbündeten, die ihm schon so lange hartnäckig Widerstand leisteten, hatte Luguri wieder nicht vernichten können. Und zehn Janusköpfe trieben sich immer noch auf der. Erde herum und würden der Schwarzen Familie noch zu schaffen machen.
    Aber diese Einzelheiten paßten nicht in Luguris Propaganda und fanden deshalb keine Erwähnung. Luguri brauchte einen Sieg, einen strahlenden Erfolg. Also machte er ihn sich. Und wehe, es zweifelte jemand daran!
    Trigemus trat vor, der Rattenmann oder Rattenpsycho des Hermes Trismegistos. Er war nackt, eine Kreatur mit schmalen Schultern, sackförmigem Körper und einen ein Meter langen Rattenschwanz. Trigemus war nur ein Meter fünfundsechzig groß und ging vornübergebeugt. Er hatte kurze Arme mit Rattenpfoten, die scharfe Krallen trugen, knochige Knie, dünne
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