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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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seiner geliebten Dula wollte Don dann von der Zentrale aus führen, um allein mit ihr sprechen zu können.
    Virgil Fenton und Yoshi Hojo gingen los, um Nachschub an Getränken zu holen. Es war Nachmittag und rundherum urgemütlich. Endlich schien die Besatzung von Castillo Basajaun wieder einmal friedlich vereint. Nur Olivaro saß abseits und grübelte. Er trank nichts. Der Januskopf wollte nicht lange auf Castillo Basajaun bleiben; er mochte lieber für sich sein. Er war zur Erde gekommen, um seine bösen Artgenossen zu jagen, und das wollte er auf seine Weise tun. Er mußte Castillo Basajaun mit Bannmalen gegen die Janusköpfe schützen, denn die normalen Dämonenbanner reichten gegen sie nicht aus. Darüber wollte er mit Dorian reden. Sobald das erledigt war, hatte Olivaro vor, sich davonzumachen. Ihm schwebte die Rolle des Fadenziehers im Hintergrund vor, die er schon früher mit Vorliebe gespielt hatte. Er liebte es, sich mit der Aura des Geheimnisvollen zu umgeben; es störte ihn nicht, ein wenig im Zwielicht zu stehen; auch jetzt nicht, da er sich zu der Seite des Guten bekannte. Er würde gelegentlich mit dem Dämonenkiller Kontakt aufnehmen, ihn auch im Auge behalten. Olivaro spielte ein großes Spiel, und zu diesem gehörte, daß er bei nächster Gelegenheit spurlos verschwand.
    Die Zeit war fortgeschritten. Die Gesellschaft hatte im Speiseraum das Abendessen eingenommen. Jetzt ging im kleinen Saal die Wiedersehensfeier weiter. Längst war es draußen dunkel geworden, und im Castillo brannte Licht.
    Dorian hatte mit Olivaro wegen der Sicherung des Castillo Basajaun gegen die Janusköpfe gesprochen und mit Jeff Parker über das Geld geredet, das dieser in großzügiger Weise der Dämonenkillerclique zur Verfügung stellte.
    Tabakrauch hing in der Luft. Draußen schneite und stürmte es. Die ernsten Themen waren vom Tisch gefegt. Man unterhielt sich ausgelassen. Dorian hatte dem Bourbon kräftig zugesprochen, und Jeff Parker, der nach der langen Askese nicht viel vertrug, hatte schon einen glasigen Blick. Fred Archer erzählte Witze, und Reena, die etwas Cognac genippt hatte, um sich den Gebräuchen auf Castillo Basajaun anzupassen, schmiegte sich mit verliebten Augen an Unga. Auch sie hatte die Padma-Kutte abgelegt und trug nun Sachen von Coco Zamis.
    Das Telefon klingelte. Coco nahm ab. Sie hörte Don Chapmans aufgeregte Stimme, der von der Telefonzentrale aus anrief. Er hatte seine langerwartete Verbindung nach Island bekommen. Die Verbindung bestand noch.
    „Gib mir sofort Dorian!" bat Don drängend. „Schnell, beeil dich! Es ist sehr wichtig!"
    Den Hörer in der Hand, drehte sich Coco um. „Dorian, es ist für dich. Don ist dran."
    Dorian erhob sich, nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, und ging zum Telefon.
    „Ja, Don, hier ist Dorian. Wo brennt es denn?"
    „Ob es brennt, weiß ich nicht. Aber hör dir mal an, was für Geräusche ich vom Hof der alfar empfange. Ich stelle durch."
    Dorian hörte ein Knacken und dann ein Rauschen in der Leitung.
    „Hallo?" rief er. „Hallo, ist da jemand?"
    Ein irres Kichern war zu hören. Es lief Dorian eiskalt über den Rücken.
    „Wer ist da?" rief er.
    „Croyd", sagte eine unbeschreibliche Stimme; Wahnsinn, Bosheit, alles mögliche schwang darin mit. „Hier ist Croyd, Croyd mit dem Messer."
    „Von wo sprechen Sie?" rief Dorian.
    Er verstand den Mann, mit dem er redete. Er sprach die Sprache der Dämonen. War es ein Dämon? Aber konnte ein Dämon so irre Laute von sich geben?
    Dorian wartete. Eine Pause entstand, dann sprach die Stimme wieder.
    „Hof der alfar. Hier ist Croyd."
    „Croyd, was ist mit Dula? Was haben Sie mit ihr gemacht? Mit der Zwergfrau?"
    „Dula? Dula, hihihi!" Wieder das irre Kichern. „Sie ist schön. Ich spiele mit ihr. Bald werde ich sie mit meinem Messer kitzeln."
    Dorian brach der kalte Schweiß aus. Seine sehnige Faust umklammerte den Telefonhörer, daß das Kunststoffmaterial knackte.
    „Croyd!" brüllte er. „Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bringe ich dich um! Ich komme nach Island, hörst du mich? Hier spricht der Dämonenkiller."
    Ein irres Gelächter, dann klickte es. Die Gegenseite hatte aufgelegt. Dorian rief noch ein paarmal „Hallo" in den Hörer, aber nichts regte sich mehr.
    Die andern umringten den Dämonenkiller. Nur Phillip, der Hermaphrodit, saß noch auf dem Schemel am Kamin. Er fühlte sich wohl, denn er war wieder zu Hause.
    Fragen prasselten auf Dorian herab. „Ich muß sofort nach Island", sagte
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