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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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entgegengeschleudert hatte. Gleich vier Janusköpfe hatte er getötet, und dann war er wirbelnd entschwunden. Irgendwann würde er zurückkommen, zu Dorian oder zu Unga, nicht zu Hermes Trismegistos. Hermes Trismegistos hatte gesagt, dann würde Außerordentliches geschehen, und Dorian und Unga sollten gefaßt sein auf den Tag.
    Wann würde der Bumerang zurückkehren? Was würde dann geschehen?
    Dorian erwachte aus seinen Gedanken.
    „Was gibt es im Castillo Basajaun Neues?" fragte er.
    Yoshi Hojo erzählte, daß man versucht hatte, den Faust-Geist zu beschwören, den Astralgeist des Doktor Faustus, den Dorian in seinem Leben als Georg Speyer zu Anfang des 16. Jahrhunderts noch persönlich kennengelernt hatte. Es war nicht gelungen, den Astralgeist zu beschwören. Die Gründe dafür kannte Dorian nicht, und auch Yoshi konnte sie nicht sagen. Gelegentlich wollte Dorian wieder einmal versuchen, mit Doktor Faustus' Geist Kontakt aufzunehmen.
    „Thomas Becker, der Leiter der Magischen Bruderschaft in Frankfurt am Main, hat sich mal telefonisch gemeldet, vor vierzehn Tagen etwa", erzählte Virgil Fenton. „Er wollte dich sprechen, Dorian. Ich sagte ihm, wir hätten schon eine ganze Weile nichts mehr von dir gehört und fragte ihn, ob er eine Nachricht hinterlassen wollte. Aber er meinte, das sei nicht nötig. Er würde gelegentlich wieder von sich hören lassen."
    „Sonst noch was?" fragte Dorian.
    „Ja", meinte Burkhard Kramer. „Trevor Sullivan bombardiert uns aus London laufend mit Meldungen der ,Mystery Press'. Ständig kommen Berichte über den Fernschreiber über Vorkommnisse, die mit dämonischem Wirken zu tun haben könnten. Wenn wir sie alle nachprüfen wollten, könnten wir den CIA, den KGB, den Bundesnachrichtendienst und noch ein paar Geheimdienste einspannen und voll beschäftigen."
    Dorian mußte grinsen. Trevor Sullivan, ehemaliger Leiter der Geheimabteilung des Secret Service, die für die Dämonenbekämpfung zuständig gewesen war, hatte sich zum Schreibtischstrategen entwickelt. Dorian ließ ihn und Miß Pickford in London gewähren. Ihr Hauptquartier war jetzt ohnehin das Castillo Basajaun.
    „Ich werde mir diese Meldungen morgen ansehen", sagte der Dämonenkiller. „Sie müssen natürlich bearbeitet und sortiert werden. Wenn das Dämonentreiben irgendwo auf der Welt überhandnimmt, muß etwas geschehen."
    Coco nickte zustimmend, eine Zigarette zwischen den vollen roten Lippen. Sie hatte langes schwarzes Haar und ein sehr reizvolles Gesicht mit leicht schräg gestellten Augen und hochangesetzten Backenknochen. Coco war schlank und etwas über mittelgroß; ihre Figur trieb den Blutdruck jedes echten Mannes in die Höhe. Sie trug einen schwarzen Rollkragenpullover, der ihre großen, festen Brüste noch betonte.
    Dorian Hunter und Coco Zamis waren die führenden Köpfe der Dämonenkiller-Clique. Ihre Überlegenheit wurde allgemein anerkannt - und zwar neidlos.
    „Was macht Miß Pickford eigentlich?" fragte Dorian.
    Er konnte sich die Frage nach dieser alten Jungfrau nicht verkneifen, die immer wieder Giftpfeile gegen ihn abgeschossen hatte. Dorian wußte, daß er es Miß Pickford nicht recht machen konnte, egal was er auch anfing.
    „Sie beschäftigte sich in der letzten Zeit sehr stark mit Magie und Okkultismus", erzählte Virgil Fenton. „Und mit Astrologie. Sie hat den Weltuntergang für die allernächste Zeit aus den Sternen gelesen, aus einer Kombination von Wassermann und Jungfrau - wenn ich es recht verstanden habe. Aber ich kann mich auch irren."
    „Der Wassermann ist für die Jungfrau auch nicht gefährlicher als der Gasmann oder der Stromableser, wenn er sie allein in der Wohnung antrifft", meinte Dorian trocken. „Die gute Miß Pickford will also die Welt untergehen lassen. Mal sehen, ob sich die Welt was daraus macht. Meines Wissens sollte sie schon mehrmals untergehen, nach allen möglichen Prophezeiungen, mit Nostradamus angefangen."
    Virgil Fenton grinste schwach.
    „Miß Pickford hat auch schon einschlägige Artikel in okkultistischen und spiritistischen Blättern veröffentlicht", sagte er. „Sie schickt uns hier ins Castillo Basajaun ab und zu einen Brief. Im letzten schrieb sie, sie wollte an den Papst in Rom, an den Präsidenten der Vereinigten Staaten und nach Moskau und Peking schreiben, wegen des Weltuntergangs."
    „Die Schrullen einer alten Jungfer", meinte Dorian abschätzig. Er hatte nicht eben eine hohe Meinung von Miß Martha Pickford. „Wenn es nicht mehr
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