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130 - Der Wahnsinnige

130 - Der Wahnsinnige

Titel: 130 - Der Wahnsinnige
Autoren: Dämonenkiller
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die Tiefseedämonen die Ehre erwiesen, zu einem seiner Sabbate zu erscheinen.
    Luguri hatte auf dem Plateau, auf dem der Sabbat gefeiert wurde, sieben Menhire aufstellen lassen. Und über hundert Meter hoch stand dort der Luguri-Bogen, der Triumphbogen des Luguri, den der Dämon hatte errichten lassen - als Denkmal seines Sieges über die Padmas und die Janusköpfe. Luguri wollte das Geschehen in Indien und im Himalaja-Gebiet als einen vollen Erfolg und großen Sieg feiern; und zwar so, als käme das ganze Verdienst an der Entwicklung nur ihm zu. Das mußte er tun, um seinen Ruf bei den Dämonen zu festigen. Er durfte keine Schwäche zugeben, wollte er weiterhin als der größte Dämon aller Zeiten, der grausamste, der teuflischste und der schlaueste auftreten.
    Im Lauf der Feierlichkeiten sollte der Rattenmann Trigemus, der Psycho des Hermes Trismegistos, in die Schwarze Familie aufgenommen werden.
    Die Sägezahnvögel schrien, und die Dämonen heulten und gaben schaurige Laute von sich. Sippen traten gemeinsam auf, um ihre Geschlossenheit zu demonstrieren. Jeder gab sich so beeindruckend und schrecklich, wie er es nur vermochte, denn beim Sabbat sah man und wurde gesehen.
    Luguri hatte sein Erscheinen für Mitternacht angekündigt, und jetzt war es schon eine halbe Stunde darüber. Der Erzdämon ließ die Versammelten warten, um die Spannung zu erhöhen und gleichzeitig seine überlegene Position zu demonstrieren.
    Endlich kam er. Ein grüner, giftiger Schein glomm am Horizont auf, schoß heran wie ein Komet. Geheul und schrille Töne marterten die Ohren der Anwesenden. Dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, als Luguri die Schallmauer durchbrach, und er raste als grüne, glühende Masse zum Triumphbogen.
    In dem hundert Meter hohen Bogen mit den eingehauenen satanischen Fratzen, den Runen und Reliefdarstellungen, die idealisierend im dämonischen Sinn von Luguris Großtaten kündeten, stand er - Luguri, der Erzdämon. Er trug einen scharlachroten Umhang mit schwarzem Innenfutter, während er sonst meist in einer Art braunem Mantel mit aufgestelltem Kragen herumzulaufen pflegte. Luguris Hände hatten lange scheußliche Krallen. Sein Kopf war kahl, das Gesicht eine dämonische Fratze mit tief in schwarzen Höhlen liegenden Froschaugen. Luguri hatte nur einen einzelnen Unterkieferzahn im Mund. Seine Augen sahen aus, als könnten sie jeden Menschen und jeden Dämon durchbohren.
    Luguri, der Erzdämon, war über achteinhalbtausend Jahre alt. Jahrtausende hatte er in einem Dolmengrab auf der Paradiesinsel verbracht, dem er noch scheußlicher und noch böser entstiegen, als er je zuvor gewesen war. Er war der Dämon der Dämonen, das verkörperte Böse.
    Luguri hatte seine Gestalt vergrößert, so daß sein kahler Schädel fast den oberen Rand des Triumphbogens berührte. Er grinste satanisch.
    Hinter der Menge der versammelten Dämonen begann nun ein kakophonisches Konzert. Scheußliche Mißklänge waren es. Aber Luguri liebte diese archaische Art der Dämonenmusik; also mußte man sie wohl mögen.
    Ein großer Dämon mit dem Körper eines Frankenstein-Monsters und einem Totenkopf trat auf einen Felsen, der als Rednerpult diente. Er las von einer Schriftrolle ab. Zu Füßen des riesigen Luguri verkündete er dessen Taten.
    „… hat die Gefahr der außerirdischen Janusköpfe gebannt und die beiden Welten Malkuth und Erde auf ewig getrennt", hallte es über das Atoll und das nachtschwarze Wasser „… hat den Hermes Trismegistos besiegt und ins Jenseits geschickt und seinen Versuch vereitelt, eine Rasse von Übermenschen zu züchten - die Padmas. Eine Rasse von Übermenschen, deren geistige Kräfte stärker sein sollten als selbst die Schwarze Magie. Unter dem Decknamen Padmasambhawa Bodhisattwa hat Hermes Trismegistos, der fluchwürdige Begründer der Weißen Magie, bekannt auch als Hermon oder Gralon, in Indien und im Himalaja-Gebiet seit Jahrhunderten seinen großen Plan vorbereitet und daran gearbeitet. Aber Luguri, der Erzdämon, kam, sah und siegte."
    „Heil!" brüllte, heulte und jaulte die Dämonenmenge. „Heil Luguri! Heil dem Erzdämon! Heil dem größten Dämon aller Zeiten."
    Es dauerte eine Weile, bis der Redner fortfahren konnte.
    „. beklagen wir einige Opfer. Hanuman, den Affendämon, den Statthalter Luguris auf dem indischen Subkontinent. Galahad, den König der Vampire…"
    Weitere Namen wurden erwähnt, und die versammelten Dämonen stimmten ein Klagegeheul an.
    Aber dann sprach der Redner
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