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130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen

Titel: 130 - Das Mädchen mit den Monsteraugen
Autoren: Larry Brent
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ihnen hin- und hergeflogen.
    Vanessa gewann den Eindruck, daß Piet wirklich ein Auge auf sie geworfen hatte.
    Er prostete ihr zu, als sie in dem allgemeinen Gedränge dicht an ihn rückte und Andrew Linley von einer anderen Bekannten, die schon einen über den Durst getrunken hatte, in Beschlag genommen wurde.
    »Was darf ich Ihnen anbieten, Vanessa? « fragte Piet und legte den Arm um ihre Schultern.
    »Viel Fruchtsaft, viel Eis«, sagte sie schnell und außer Atem, als er schon nach der Whiskyflasche greifen wollte.
    »Verderben Sie sich den Magen nicht«, sagte er und schüttelte sich. »Von dem Zeug kriegen Sie nur Läuse in den Bauch ...«
    »Ich kenne jemand, der könnte das auch gesagt haben«. Vanessa Merlin mußte dabei an ihren kauzigen Kollegen Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 denken, dessen Vorliebe für scharfe Getränke allgemein bekannt war. Erstaunlicherweise hatte kein Angehöriger des PSA-Agenten-Teams den Russen je wirklich betrunken gesehen. Wie es so viele wunderliche Eigenarten an dem vierschrötigen, vollbärtigen Burschen gab, so gehörte auch das zu seinem unverwechselbaren Image.
    Inzwischen ertönte wieder Musik aus den Lautsprechern, und die Paare begannen sich nach den Klängen eines Blues auf der Tanzfläche zu drehen.
    Andrew Linley blickte bedauernd herüber.
    Eine dralle Blondine mit aufregender Oberweite hatte ihn voll in Beschlag genommen und bestand darauf, mit ihm einen Drink zu nehmen.
    »Der Blues wäre doch was für uns, nicht wahr? So zum Abschied ?« sagte Piet deJong unvermittelt.
    »Wollen Sie schon gehen ?«
    »Schon, Vanessa, ist gut. Wissen Sie, wie spät es ist? Gleich drei. Um sieben Uhr fliege ich los. Vier Stunden Schlaf sollten eigentlich noch sein .. .«
    Piet deJong besaß wie viele gutverdienenden Australier ein eigenes Flugzeug. Eine Piper Arrow, 200 PS stark mit vier Sitzen. In einem dünnbesiedelten Land, wo die Menschen weit auseinander lebten, war man auf Flugzeuge angewiesen. Wie in jedem anderen Land das Auto Verkehrsmittel Nummer Eins war, so war es in Australien das Sportflugzeug.
    Er wollte am Samstagmorgen nach Sydney fliegen und am Sonntagmittag zurück. Jede Strecke war gut zwölfhundert Kilometer weit.
    »Eigentlich könnte ich mit Ihnen fliegen«, sagte Vanessa beiläufig, während deJong sie sanft mit sich zog, sie in seine Arme nahm, fest an sich drückte und selbstvergessen mit ihr tanzte.
    »Und was hindert Sie daran ?« fragte er zurück.
    »Ich habe den Linleys versprochen, das ganze Wochenende zu bleiben .«
    »Und mit wem fliegen Sie am Sonntag? «
    »Mit Dr. Handkins. Das haben die Lindleys organisiert. Handkins nimmt an einem medizinischen Kongreß teil, der am Montag in Sydney beginnt. So klappt alles wie am Schnürchen. Aber ich überlege mir’s noch, Piet... Müssen Sie pünktlich um sieben Uhr weg - oder kann’s auch später sein?«
    »Kann auch später sein. Ich habe nur Lust, mich wieder mal ins Nachtleben von Sydney zu stürzen. Wenn ich bei Einbruch den Dunkelheit dort eintreffe, reicht’s auch noch ...«
    »Ich lasse es mir durch den Kopf gehen. Würde mich schon reizen .«
    »Mit mir zu fliegen? Würde mich freuen .«
    »Auch ... aber nicht ganz ohne Hintergedanken.«
    »Na wunderbar, Vanessa! Dann sind wir uns ja wieder mal einig. Wenn Sie wüßten, welche Hintergedanken ich habe...«
    Die PSA-Agentin hob kaum merklich die schmalen, schwarzen Augenbrauen, die ihre leicht mandelförmigen Augen mit den langen, seidigen Wimpern noch betonten. »Ich fürchte nur, daß Ihre Gedanken nicht die meinen sind. Ich denke eigentlich an etwas anderes, Piet .«
    »Und das wäre ?«
    »Ich bin lange selbst keine größere Strecke mehr geflogen. Zu ’ner eigenen Maschine reicht’s leider noch nicht .«
    »Sie haben den Pilotenschein ?«
    »Klar .«
    Er lachte leise und streichelte ihr übers Haar wie einem kleinen Mädchen. »Ich fliege morgen mittag erst um eins und überlasse Ihnen die Maschine, Vanessa. Ich hab’ mich noch nie von einer Pilotin fliegen lassen. Das muß man auch mal erlebt haben ... Was machen Sie eigentlich in Sydney, Vanessa ?«
    »Ich habe dort zusammen mit einer Freundin ein Sporthaus eröffnet. Alles, was gut und teuer ist, kann man dort kaufen .«
    »Na, bitte! Dann unterstütze ich Sie doch ... Meine nächsten Tennisschläger kaufe ich bei Ihnen. Dann kommen Sie Ihrem eigenen Flugzeug schon wieder einen Schritt näher. Hier kann ich möglicherweise etwas für Sie tun. Ich habe vor, die Piper abzustoßen und mir
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