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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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gut hierher passen, wenn ihr Jungen wärt.“
    „Und wieso?“ fragte Astrid. „Abgesehen davon, dass sich das nicht mehr ändern lässt.“
    „Ihr könnt was und redet nicht drüber!“ antwortete Eugen.
    „Das mögen wir hier.“
    Langsam rollte der Wagen aus dem Burghof.

Umleitung nach Rosenfels

    Täglich während der Schweigezeit gegen Ende des Mittagessens, trat Ottokar in seiner Eigenschaft als Schulkapitän ans Schwarze Brett, läutete mit der Kuhglocke und sagte das Programm für den Nachmittag an.
    Auf ein Zeichen des Rex mit dem silbernen Glöckchen war dann die Mahlzeit beendet. Geräuschvoll verließen die Ritter den Esssaal. Wer wegmusste, meldete sich bei Ottokar ab. Heute waren es die vier Mini-Ritter. Sie wollten zum Haare schneiden nach Wampoldsreute, und sie hatten es dringend nötig, wie Ottokar feststellte.
    Sigrids sensationeller Hochsprung beschäftigte die Ritterschaft noch immer. Wo Pummel und Eugen standen oder saßen, wurden sie befragt. Ein Glück, dass die beiden niemanden Astrid und Sigrid als ihre Tanten vorgestellt hatten. Außer dem Rex. Und der hielt dicht.
    Als ihnen die Fragerei zu dumm wurde, einigten sie sich auf einen Satz, den sie jedem zur Antwort gaben.
    Mehr nicht. „Wir haben zwei gekenterte Frauen abgeschleppt. Dafür haben sie uns zum Essen eingeladen und zurückgefahren!“
    Vor Beginn des „Bauerndienstes“, das hieß Arbeit auf dem Feld und im Gemüsegarten, rannten Pummel und Eugen zum See hinunter. Die Tanten hatten das Boot am Vormittag zurückbringen wollen, aber es war nirgends zu sehen. Trotzdem gingen die beiden auf den Steg hinaus. Da lag es! Von der Strömung quer vor die Ausfahrt des Bootshauses getrieben.
    Eugen zog an der Leine und sprang hinein. „Schau mal!“ sagte er. „Die haben uns was hinterlassen.“ An der hinteren Sitzbank hing eine Tüte. Pummel schloss das Bootshaus auf, und sie zogen das Boot herein.
    Dann machten sie sich an die Tüte. Sie war ziemlich schwer und bauchig. Oben lag ein Zettel drin: Noch mal vielen Dank! Eure Tanten. Darunter eine Unmenge Candies, Bonbons, Kaugummi, Lakritze und Marzipankartoffeln.
    „Genau der richtige Moment!“ stellte Pummel fest. Sie griffen hinein. Süßigkeiten durften auf der Burg nur zwischen dem Mittagessen und dem Beginn des Nachmittagsprogramms, in der Teepause vor der Arbeitsstunde und nach dem Abendessen gegessen werden. Eine weise Einschränkung, wie sich mitunter sonntags herausstellte, wenn es dem einen oder andern gründlich schlecht wurde. Sonntags durften die Ritter den ganzen Tag über schlecken.
    In der Teepause wurde der Inhalt der Tüte mit der Klasse geteilt. Auch Mücke und Strehlau, die Zimmergenossen, bekamen ihren Teil. Von den Spenderinnen sprach glücklicherweise niemand mehr.
    Neueste Attraktion war der Haarschnitt der vier Minis. Friseurmeister Bächle hatte gründlich ausgeforstet.
    „Ich weiß auch wie!“ witzelte Klaus. „Er hat sie nebeneinandergesetzt und ist mit der Heckenschere drübergefahren!“
    „Wenigstens hat er die Ohren stehen lassen!“ meinte Stephan.
    „Die braucht ihr heute nacht. Euer Zimmer ist mit der Wache dran.“ Nach dem Abendessen wurde das Doppeltor hinter der Zugbrücke geschlossen, ebenso das am Durchgang zum Sportplatz. Gewöhnlich blieben sie auch während der Nacht offen. Die Vorsichtsmaßnahme galt dem erwarteten Besuch von Udo, Jerry und Andreas. Für sie hatten Dampfwalze und Andi auch den Einstieg durch die Obstpresse und den Kartoffelkeller vernagelt und verkeilt. So ließ sich die Burg rationeller bewachen. Es genügte, wenn ein Ritter im Hof die Runde machte und mal da, mal dort nach draußen lauschte.
    Der kleine Eberhard hatte die erste Wache. Während er im Burghof auf und ab ging, begab sich der Ritterrat in die Folterkammer. Ungewöhnlich war das nicht. Die Großen trafen sich von Zeit zu Zeit dort unten und besprachen die Vorkommnisse auf der Burg. Manchmal heckten sie auch einen Streich aus. Dampfwalze lag, wie meistens, auf der Streckbank, er brauchte Platz für seine Muskeln. Ottokar, Stephan und Mücke saßen in den steinernen Sesseln hinter dem Richtertisch. Klaus, Dieter und Hans-Jürgen mit baumelnden Beinen darauf.
    „Wie lang wollen wir das noch machen, jeden Abend zusperren?“ fragte Andi, der auf einem Holzklotz vor dem Kamin hockte.
    „Bis sie da waren“, antwortete Mücke.
    „Ich finde, es sieht feige aus“, meinte Dampfwalze.
    „Besonders, wenn die Mädchen rüberkommen!“ stellte Hans-Jürgen
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