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13 schlägt's auf Schreckenstein

13 schlägt's auf Schreckenstein

Titel: 13 schlägt's auf Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Motors in unmittelbarer Nähe sie weckte.
    „Zur Fahrt nach Schreckenstein bitte Platz nehmen!“ rief Sigrid. Nach allen Erzählungen waren die beiden Tanten sehr gespannt auf die Burg. Das Ruderboot wollten sie am nächsten Tag im Schlepptau zurückbringen.
    „Dann haben wir gleich ein Rettungsboot, falls wir wieder kentern!“ lautete der Scherz mit dem berühmten Quentchen Wahrheit.
    Über den Kirchplatz fuhren sie die Steigung hinauf. Astrid saß hinter dem Lenkrad und bewegte die Kiste, die alles andere als ein Sportwagen war, sehr zügig. An der großen Abzweigung nach der Omnibushaltestelle Drei Tannen, schon auf dem Gefalle nach Neustadt, sagte Pummel, der neben ihr saß: „Jetzt langsam! Es geht scharf nach rechts.“
    Doch statt zu bremsen, stellte Astrid den Wagen quer und rutschte rallyemässig um den Eckstein herum.
    „Wo hast du denn das gelernt?“ fragten Pummel und Eugen gleichzeitig.
    „Auf ein paar Rallyes. Ich war zwar nur Beifahrer. Aber etwas ist doch hängen geblieben!“ Astrid schaltete herunter und rollte langsam über die Zugbrücke. „Und hier wohnt ihr?“
    „Mir bleibt die Spucke weg!“ sagte Sigrid.
    Weder im Burghof noch an den Fenstern war jemand zu sehen.
    Der Nachmittagsbetrieb hatte bereits angefangen. Genau die richtige Zeit für eine Führung. Das stumme Staunen von Astrid und Sigrid machte den beiden Rittern Laune. Im Nordflügel zeigten sie als erstes ihr Zimmer, das sie mit Mücke und Strehlau teilten. An der Ecke zwischen Süd- und Westflügel stiegen sie die kleine Treppe hinauf, zeigten den Esssaal und das Wohnzimmer mit dem schönen Kachelofen. Schon vor der Tür hörten sie Musik. Strehlau saß am Flügel und übte selbstvergessen. Er bemerkte die vier überhaupt nicht.
    So viel Platz möchte ich auch mal haben!“ meinte Sigrid auf dem Rückweg über die große Treppe. Da sprach plötzlich eine Stimme hinter ihnen: „Aha, die Retter bei der Führung!“
    „Erraten, Rex“, antwortete Eugen. „Darf ich Sie mit unseren Tanten bekannt machen? Tante Astrid, Tante Sigrid — und das ist Direktor Meyer.“
    „Umgekehrt!“ rügte der Rex. „Du stellst mich ihnen vor.“
    „Ach so, ja. Weil sie zu zweit sind“, stotterte Eugen.
    „Den Grund lass dir noch mal erklären!“ Der Rex gab beiden die Hand. „Hab ich recht gehört, Sie sind mit diesen Halunken verwandt?“
    „Nur zum Spaß.“ Astrid lachte.
    „Aber vor Bürgermeister Kress im Ernst!“ fügte Pummel hinzu.
    „Seid ihr dem auch begegnet?“ Der Rex dachte sich seinen Teil. Er wünschte viel Vergnügen und ging weiter.
    Astrid und Sigrid waren begeistert. Nicht nur vom Rex, von allem. Vom Duschraum mit dem aufgeweichten Stuhl und vor allem von der Folterkammer.
    Dann ging’s hinaus zum Sportplatz, wo die Leichtathletikmannschaft gerade mit Lockerungsübungen beschäftigt war. Ohne Rolle, den Sportlehrer, wie Pummel sofort feststellte.
    „An sich wären wir jetzt dabei. Wir sind Mittelstreckler“, sagte Eugen.
    „Sehr sauber!“ meinte Sigrid zu einem Hochsprung von Andi.
    „Soso“, Pummel nickte. „Kennst du dich damit aus?“ Dampfwalze stand im Kugelstoßring und sah die vier näher kommen. „Da seid ihr ja endlich!“ rief er hinüber.
    „Beruhige dich“, meinte Eugen. „Rolle ist auch nicht da.“ Stephan stand in der Nähe. „Der ist im Krankenhaus. Hat einen Blinddarm zuviel.“ Ottokar auf dem Hochsprungfeld hatte sich umgedreht und grinste. „Bringt ihr hier die Ersatztrainer?“
    „Klar“, antwortete Eugen. „Was dachtest du denn?“
    Ottokar wandte sich ab und sprang. Er riss die Latte, legte sie wieder auf, doch ein paar Zentimeter höher.
    „Schöne Anlage!“ lobte Sigrid, lief unvermittelt an und straddelte, ohne die Latte mit ihren langen Hosen auch nur zu berühren.
    „Mann!“ Dampfwalze ließ vor Staunen die Kugel fallen.
    „Sie war mal olympiaverdächtig“, raunte Tante Astrid ihrem „Neffen“ zu.
    Reglos standen die Ritter, wo sie gerade standen und schauten alle in dieselbe Richtung. Wie Kühe, wenn sich jemand ihrer Weide nähert. Sigrid hatte den Platz verlassen und widmete sich der Aussicht, als sei sie soeben einem Omnibus entstiegen.
    „Von hier habt ihr uns kentern sehen?“ fragte sie.
    Eugen zeigte ihr die Stelle. Astrid und Pummel folgten. Die unbeschwerte Laune war weg. Unvermittelt drängten die beiden zum Aufbruch. Sie fanden es nicht gut, sich herumführen zu lassen und den Betrieb zu stören.
    Am Wagen meinte Pummel versonnen: „Ihr würdet
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