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13 - Der Gott der Finsternis

13 - Der Gott der Finsternis

Titel: 13 - Der Gott der Finsternis
Autoren: Diana G. Gallagher
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Hechtsprung zu überbrücken. Er verfehlte sein Ziel, und die Klinge sauste herab.
    Juan, Oz und Xander rannten herbei, doch auch sie hatten zu spät reagiert.
    Vollkommen auf die schwarze Klinge fixiert, hatte Giles Dem gar nicht bemerkt, bis jener plötzlich hinter Lucy auftauchte. Der Junge entriss ihr das Messer und zog sich hastig zurück. Mit einem Wutschrei sprang Lucy von Joyce herunter und wirbelte herum. Während die Erde unter unheilvollem Grollen erneut erbebte, setzte sie ihm nach. Dem verlor das Gleichgewicht und fiel. Lucy stürzte sich auf ihn.
    Das letzte, was Giles sah, war, wie sich das Messer in ihre Brust bohrte, ehe die Welt explodierte.

    Die steinernen Stufen bebten und zwangen Buffy in die Knie, als Dem Inglese ihre Mutter vor Lucys Messer rettete.
    Doch ihre Erleichterung musste sie sich für einen späteren Zeitpunkt aufsparen, denn die Pyramide stürzte unter ihr ein.
    »Buffy! Geh weiter! Runter von der Pyramide!«
    Buffy blickte auf. Tief betroffen sah sie, wie Angel, den goldgerahmten Spiegel unter dem Arm und den Jaguar dicht auf den Fersen, auf die Treppe zu rannte. Am Rand der Plattform blieb die Katze stehen, und Buffys Warnschrei ging in ihrem ohrenbetäubenden Gebrüll unter. Das wilde Grollen der Bestie schien von der Luft selbst widerzuhallen, die von Zerstörung und Verderben erfüllt war, ehe es von einem röhrenden Donner erstickt wurde, der aus einer unbestimmbaren Quelle aufklang.
    Ein goldener Schimmer breitete sich über den Horizont aus, als die Sonne ihren Aufstieg am Himmel begann.
    Tezcatlipoca verfluchte seinen alten Feind mit einem weiteren Aufschrei, als sich sein Streben nach der Herrschaft der Dunkelheit im Sperrfeuer der Photonen auflöste. Buffy hockte zitternd auf den Stufen, als das schwarze Fell aufleuchtete und sich in Rauch auflöste.
    Angel sah, wie Tezcatlipoca in die Luft fegte und hielt ihm den Spiegel entgegen, forderte den dunklen Herrscher auf, sich wieder in das Glas zu flüchten. Steine splitterten, als das Tageslicht ihn berührte, aber er hielt mit unerschütterlicher Entschlossenheit stand. Die Rauchwolke umschlang ihn, vermischte sich mit den Rauchfahnen, die von seiner von der Sonne versengten Haut aufstiegen. Unerschüttert blieb er stehen, als der blaugraue Rauch sich von ihm entfernte, kehrtmachte und zurückjagte, um in der lichtlosen Tiefe des schwarzen Glases zu verschwinden.
    Ein schauerliches Klagen erhob sich über dem allgemeinen Getöse, als Geister und dämonische Bestien wieder von der dunklen Sphäre des Höllenschlundes aufgesogen wurden.
    Entschlossen hieb Angel seine Faust in den Spiegel und zerschmetterte ihn, als die Sonne gerade den Horizont passierte und die Pyramide in ihr todbringendes Licht tauchte.
    »Angel!« Buffy schrie verzweifelt, als das Bild ihres Traumes zur grausamen Realität wurde.
    Doch zu spät. Die Erde öffnete sich und spie Steine und Sand in den Morgenhimmel.
    Und Angel verschwand in einem gleißend hellen Lichtblitz.

18

    Buffy starrte noch immer zu der leeren Stelle hinüber, an der Angel vor einem scheinbar endlosen Augenblick gestanden hatte.
    Wie betäubt vor Verzweiflung hätte sie vermutlich noch lange so am Boden gekauert, wäre nicht der entsetzte Aufschrei ihrer Mutter und der Schlammregen gewesen, der die mörderische Sonne verdunkelte. Als sie sich umblickte, weiteten sich ihre Augen vor Staunen.
    Die Ausgrabungsstätte war verschwunden, begraben unter Tonnen von Schlamm und Felsen, die sich aus einem Vulkankrater am Fuß des Hügels auf das Gelände ergossen hatten. Der Krater dehnte sich immer weiter aus und nahm in phänomenaler Geschwindigkeit an Umfang und Höhe zu. Schon jetzt hatte er das untere Drittel des Hügels verschlungen. Die unvollständigen Außenbereiche der wieder erstandenen Aztekenstadt stürzten ein und versanken in einem immer größer werdenden See aus Schmutz und Unrat.
    Menschen schrien und schlugen wie rasend um sich, während sie versuchten, sich aus der dickflüssigen, schlammigen Brühe zu befreien. Andere klammerten sich an Felsbrocken oder wurden von der wütenden Strömung fortgerissen.
    Rolf und Carrie hielten sich an den Fensteröffnungen der Gefangenenhütte fest, als der Schlamm um sie herumwogte. Das Dach stand in hellen Flammen, die kurz aufloderten, als ein Sperrfeuer fliegender Gesteinsbrocken das Gebäude zerstörte und die beiden Studenten mit ihm in ewige Vergessenheit riss. Brennendes Stroh und glimmende Lehmziegel knisterten und zischten, als
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