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1298 - Der Gorim von Aquamarin

Titel: 1298 - Der Gorim von Aquamarin
Autoren: Unbekannt
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Überirdischen Leburian über seine Unzulänglichkeit aufklärte, schien ihm Reginald Bulls und Irmina Kotschistowas Anwesenheit doch zu entgehen. Es gelang den beiden, unbemerkt aus der Nähe der Station zu entkommen.
    Kurze Zeit später begann das Bombardement. Zuvor hatte Ijarkor Veth Leburian und Srimavo sowie die KOKON zu sich geholt. Danach wurde die Gorims-Station restlos vernichtet. Nachdem Ijarkor seine Macht auf so dramatische Art und Weise demonstriert hatte, verschwand die SOMBATH alsbald im Netzwerk des Psiraums.
    Damit war für Irmina und Reginald Bull der Weg frei. Der Aufbruch von Neu-Mliron verlief ereignislos. Es war ihre Absicht, Bonfire auf dem raschesten Weg anzufliegen, aber da hatten die Gardisten des Kriegers Ayanneh ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Schon vor den Grenzen der Galaxis Absantha-Shad hatten sie der EXPLORER und der ÄSKULAP aufgelauert. So war es gekommen, daß die Vironauten mit zweiwöchiger Verspätung über Bonfire eintrafen. Volcayr hatte an Bord der LIVINGSTONE gewartet, aber vor fünf Tagen war ihm anscheinend die Geduld ausgegangen. Das machte die Sache schwierig. Reginald Bull versprach sich nichts davon, aufs Geratewohl nach dem Elfahder zu suchen. Er mußte davon ausgehen, daß Volcayr von der Landung der LIVINGSTONE erfahren hatte und versuchen würde, sich mit Jas-Tenn in Verbindung zu setzen. Der Ara wußte, wo Bull untergekommen war.
    Ganz abgesehen von den Ungereimtheiten, die Volcayrs Bericht enthielt, gab es noch eine andere Frage, die Reginald Bull beschäftigte. Er konnte nicht verstehen, warum die Ewigen Krieger plötzlich dazu übergegangen waren, die beiden Toshins unbarmherzig zu jagen. Was ergab das für einen Sinn? Sie waren in Ijarkors Gewalt gewesen, als er ihnen auf Mardakaan das Mal der Ächtung in die Stirn brennen ließ. Wenn ihm daran lag, die Toshins für immer unschädlich zu machen, warum hatte er es damals nicht an Ort und Stelle getan?
    Eines Tages, entschied Bull, würde er die Antwort finden. Bis dahin ...
     
    *
     
    Er erwachte mit einem Gefühl des Unbehagens. Weil er wußte, daß er sich auf sein Gefühl verlassen konnte, blieb er zunächst reglos und mit geschlossenen Augen liegen.
    Man wird nicht 2079 Jahre alt, ohne eine Art sechsten Sinn zu entwickeln, der außerhalb der üblichen Wahrnehmungsmethoden arbeitet und die Fähigkeit besitzt, Gefahren zu erkennen, bevor sie materialisierten.
    Es war jemand in der Nähe. Er spürte es deutlich, während er in sich hineinhorchte.
    Jemand, der nicht hätte dasein sollen. Kein Roboter; ein organisches Wesen. Er wartete noch eine Weile. Das instinktive Empfinden unmittelbarer Gefahr stellte sich nicht ein. Er öffnete die Augen.
    Vor dem Bett, fünf Schritte entfernt, stand ein hochgewachsenes, dreibeiniges Geschöpf. Es hatte einen Schädel, der an einen irdischen Blumenkohlkopf erinnerte, und war mit einem saftgrünen, ärmellosen Mäntelchen bekleidet.
    „Ich bin schon eingereist", knurrte Reginald Bull. „Ich habe meine Gebühr bezahlt. Mit dir will ich nichts mehr zu schaffen haben. Scher dich fort."
    „Damit täte ich dir keinen Gefallen", sagte der Quliman. Er zog einen niedrigen Schemel herbei und verbrachte eine volle Minute damit, die drei Beine und den steißförmigen Unterleib um die Sitzfläche zu drapieren. Dann fuhr er fort: „Ich muß dir sagen: Du bist in Gefahr."
    Bull stützte sich auf den Ellbogen in die Höhe.
    „Wie bist du überhaupt hereingekommen?" fragte er verwundert.
    „Ich bin ein Sicherheitsbeamter", antwortete der Quliman. „Die Bewohner von Erskursu sind auf Sicherheit sehr bedacht. Ich habe mit dem Eigentümer der Herberge gesprochen, und er hat erkannt, daß ich in der Tat ein wichtiges Anliegen habe."
    „Darüber werde ich mich mit ihm zu unterhalten haben", sagte Bull ärgerlich.
    Er stand vollends auf und warf sich einen Umhang über, den er sich vor dem Schlafengehen griffbereit zurechtgelegt hatte.
    „Sprich zu mir von der Gefahr, die mir angeblich droht", forderte er den Quliman auf.
    „Aber vorher sag mir, ob du einen Namen hast."
    „Ich bin Hatchertoq nam Iswiq ban Nauqluw sagu Pewilakartiq namban..."
    „Ich bitte dich, halt ein!" rief Reginald Bull und warf dabei flehend die Arme in die Höhe.
    „Ich glaube, daß du von edler Herkunft bist, aber die Namen deiner Vorfahren werde ich mir nicht alle merken können. Ich mache dir einen Vorschlag..."
    „Vorfahren?" erkundigte sich der Quliman verwirrt. „Ich habe keine
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