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1295 - Der neue Sotho

Titel: 1295 - Der neue Sotho
Autoren: Unbekannt
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Umwegen aus der Galaxis Siom Som", antwortete der Siganese. „Wir..."
    „Wir?" rief ich. „Wer ist wir?"
    „Ich bin auch noch da", sagte eine mädchenhafte Stimme. „Pathythia Baal, LASHAT."
    Es fällt mir schwer zu beschreiben, was ich in diesen Augenblicken empfand. Die Freude würgte mich im Hals. Ich hatte Mühe, zusammenhängende Laute hervorzubringen.
    „Wo seid ihr?" krächzte ich.
    „Über der trostlosesten Welt, die ich je gesehen habe", antwortete Chip. „Sie nennt sich Boldar, und ich nehme an, daß ihr dort unten irgendwo auf der Oberfläche sitzt. Um den zweiten Teil deiner Frage zu beantworten: Über Pailliar hattet ihr uns aufgetragen, auf dem schnellsten Weg zu verschwinden und die Doppelgalaxie Shad-Gom anzufliegen. Ihr erwartetet, daß wir uns hier wiedersehen würden. Ich sage dir, mein Freund: Inmitten von einigen Dutzend Milliarden Sonnen, in einem Raumsektor von weiß der Himmel wie vielen Trillionen Kubiklichtjahren auf die Ankunft einer Handvoll Bekannter zu warten, ist ein langweiliges Unternehmen. Wir warteten ein paar Monate lang, und als von euch kein Zeichen kam, fingen wir an, uns umzuhören. Lange Zeit wußte niemand etwas Vernünftiges. Erst vor ganz kurzem erfuhren wir von einer großen Schau, die auf Boldar im Dunklen Himmel abgezogen werden sollte. Von einer Versammlung der Krieger war die Rede und davon, daß eine neue Epoche des Permanenten Konflikts eingeläutet werden sollte. Wir dachten uns, daß ihr vielleicht mit von der Partie wäret - so gut, wie ihr euch mit den Ewigen Kriegern vertragt. Wir flogen nach Boldar. Das war auch alles andere als leicht. Jeder hatte schon von Boldar gehört, aber die Koordinaten wußte kaum einer. Na, wenigstens hat sich's gelohnt. Wir haben euch gefunden. Ihr seid wohlauf, hoffe ich."
    Ich bestätigte ihm das, und Chip fuhr nach kurzer Pause fort: „Mir ist es hier nicht recht geheuer. Zu viele fremde Raumschiffe, eine ganze Riesenflotte. Soll ich euch ein Beiboot schicken, das euch aufnimmt? In einer Stunde könnten wir unterwegs sein, fort von diesem Rummel."
    Wir wurden unterbrochen. Waichenom trat ein.
    „Ihr habt Besuch", meldete er. „Drei Wesen eurer Art wollen euch sprechen."
    „Wie steht's mit dem Angebot?" erkundigte sich Chip.
    „Warte noch", bat ich ihn. „Ich bin nicht sicher, ob man uns hier fortlassen wird. Wie sicher ist eure Position? Kümmert man sich um euch?"
    „Ich weiß nicht", begann Chip, „Wie gesagt, es ist mir nicht geheuer ..."
    „Er hat Angst wie immer", fiel ihm Pathythia ins Wort. „Keiner hat unsere Anwesenheit bis jetzt auch nur zur Kenntnis genommen..."
    „Angst kenne ich nicht!" schrillte Cornelius „Chip" Tantal. „Aber ich bin vorsichtig."
    „Wir befinden uns im hohen Orbit", sagte Pathythia. „Fünfzehntausend Kilometer über der Oberfläche. Hier halten wir es noch eine Zeitlang aus."
    „Tut das bitte", sagte ich. „Und bleibt auf Empfang. Meldet euch, sobald sich etwas Ungewöhnliches tut."
    „Alles klar", antworteten Chip und Pathythia wie aus einem Mund.
    Inzwischen hatte Ronald Tekener sich an den Elfander gewandt.
    „Laß die Besucher ein", trug er ihm auf.
    Waichenom verschwand durch die Tür. Augenblicke später hörte ich Schritte den Korridor entlangkommen. Drei Männer erschienen unter dem Eingang - Terraner, oder zumindest terranischer Herkunft, wie der Elfahder gesagt hatte. In einem der drei erkannte ich einen der Vironauten, von denen wir am Terraner-Tor in Pailliar getrennt worden waren. Der zweite gehörte zur ehemaligen Besatzung des Tsunami 113 oder 114. Er war ein Shana. Er hatte auf der Upanishad von Mardakaan die ersten drei Schritte auf dem Weg der Zehn Stufen getan.
    Es war der dritte, dessen Anblick mich in Erstaunen versetzte. Ich hatte nicht damit gerechnet, ihm jemals wieder zu begegnen. Er war klein und korpulent, dabei noch äußerst jung, kaum dreißig Jahre alt. Er hatte ein leicht gerötetes, pausbäckiges Gesicht, und aus seinen Augen leuchtete ein Selbstbewußtsein, das an Überheblichkeit grenzte.
    „Doran Meinster", sagte ich. „Was, zum Teufel, führt dich hierher?"
     
    *
     
    Er war es: der Sprecher der vier Hanse-Spezialisten, die Homer G. Adams an Bord der EXPLORER geschmuggelt hatte, weil er in erster Linie daran interessiert war, profitable Handelsbeziehungen mit den Völkern der Mächtigkeitsballung ESTARTU zu entwickeln.
    Uns vom Abenteuergeist beseelten Vironauten hatte er nicht zugetraut, daß wir sein Anliegen mit dem nötigen
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