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1293 - Desothos Geschenk

Titel: 1293 - Desothos Geschenk
Autoren: Unbekannt
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bewaffnete Somer schnellten sich aus den Maschinen und stürzten sich auf die beiden Permitträger, ohne sie jedoch zu berühren. Sie hielten ihnen lediglich die schußbereiten Energiestrahler vor die Gesichter. Vier Männer zerrten Vilono und Damus aus dem Gleiter. Sie warfen die beiden alten Männer zu Boden.
    Bis zu diesem Zeitpunkt waren kaum zehn Sekunden seit Beginn des Angriffs vergangen.
    Dokroed stieg in übertrieben steifer Haltung aus einem der Gleiter. Langsam schritt er auf die beiden Permitträger zu.
    „Es tut mir leid", sagte er. „Ich hätte damit rechnen müssen, daß irgendein Verrückter so etwas tut."
    „Was soll das bedeuten?" fragte der Galaktische Spieler. „Wer ist hier eigentlich verrückt?"
    Dokroed zeigte auf Vilono und Damus.
    „Die beiden Alten sind es", erklärte er. „Ihnen ist das Veteranendasein zu langweilig geworden."
    „Ich verstehe", sagte Roi Danton.
    „Dann ist das wohl auch nicht Vilono, oder?"
    „Natürlich nicht", krächzte der Alte, den sie bisher für Vilono gehalten hatten. Da ihn niemand daran hinderte, richtete er sich auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern.
    Damus kam mit Hilfe seiner Antigravstütze auf die Beine.
    „Vilono ist ein Elfahder", erläuterte Dokroed. „Er traf ein paar Minuten zu spät bei euch ein. Ihr wart bereits ausgeflogen. Danach brauchten wir einige Zeit, um eure Spur zu verfolgen."
    „Moment mal", stöhnte Roi Danton. „Dann war dies alles nicht mehr als ein trauriger Witz? Die beiden Alten wollten sich nur die Zeit vertreiben? Sie haben mir eine Legitimation gezeigt."
    „Gefälscht", antwortete der vermeintliche Vilono glucksend vor Vergnügen. „Perfekt gefälscht."
    „Sie konnten gar nicht wissen, um was es ging."
    „Wir hören die Wohnung und einige andere schon seit Jahren ab", eröffnete Damus ihm.
    Er hüpfte belustigt von einem Bein auf das andere. „Wir wußten sofort, um was es ging."
    „Sie haben mehrere Somer erschossen", sagte Ronald Tekener erschüttert.
    Der vermeintliche Vilono wischte diesen Vorwurf mit einer verächtlichen Handbewegung beiseite.
    „Belanglos", erwiderte er. „Wir sind zwei alte Knacker, die nicht mehr lange zu leben haben. So was interessiert uns nicht."
    „Die können uns noch nicht einmal bestrafen", lachte Damus. „Sollen sie uns doch einsperren. Das ist uns der Spaß allemal wert."
    „Spaß", rief Roi Danton empört. Er stürzte sich auf Damus, doch Tekener riß ihn zurück, bevor er ihn schlagen konnte.
    „Er ist es nicht wert", sagte er beruhigend zu dem Freund. „Und du solltest nicht gegen das Gebot der Ehre verstoßen."
     
    3.
     
    „Eine ärgerliche Panne", tadelte Ijarkor, als er von dem Vorfall um Ronald Tekener und Roi Danton erfuhr.
    „Und völlig unnötig dazu", pflichtete Absadhor ihm bei. „Das hätte nicht passieren dürfen."
    „Ein solcher Vorfall verfälscht das Bild der Permitträger, und es ruft negative Reaktionen bei ihnen hervor, die dazu führen können, daß sie Befehle in Zweifel stellen. Sie könnten nach dem Sinn eines Befehls fragen, bevor sie ihn ausführen. Das aber stimmt nicht mit dem Ehrenverhalten eines Kriegers überein."
    „Möchtest du, daß ich Dokroed bestrafen lasse?" fragte das Schlangenwesen. Wohlig streckte es sich in den wärmenden Sonnenstrahlen, die auf den Tisch fielen.
    „Nein, aber ich will, daß die beiden Alten einen rituellen Selbstmord begehen. Sie sollen beweisen, daß sie ehrenhafte Männer sind. Ein Ehrenbegräbnis, wie es jedem Veteranen sonst zusteht, werden sie nicht erhalten."
    „Ich gebe es an Dokroed weiter. Er wird sich um die Abwicklung kümmern."
     
    *
     
    Ronald Tekener und Roi Danton begegneten dem Elfahder Vilono in einer Halle, in der zahlreiche lebensecht wirkende Präparate von Tieren Soms ausgestellt waren. Vilono glitt in einem Igelpanzer heran, der nicht erkennen ließ, wie das Wesen darin aussah. Sie hörten lediglich seine Stimme, die irgendwo zwischen den Metallstacheln hervorkam.
    „Das ist Vilono", stellte Dokroed den Elfahder vor. Er hatte die beiden Terraner in die Halle geführt und mit ihnen auf Vilono gewartet, weil er ganz sicher sein wollte, daß sich nicht abermals ein gelangweilter Veteran einmischte. Er verneigte sich in steifer Haltung vor Tekener und Danton und eilte dann mit weit ausgreifenden Schritten aus dem Raum.
    Aus dem Igelpanzer fuhr ein Metallarm aus. Er hielt zwei Teleportgürtel in seinen Klauen.
    „Die sind für euch", erklärte Vilono, „damit ihr euch
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