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1284 - Am Paß der Icana

Titel: 1284 - Am Paß der Icana
Autoren: Unbekannt
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sprechen mußt, wende dich an mich."
    „Wie?"
    „Ich bin über das öffentliche Kommunikationsnetz zu erreichen", sagte Salov. „Du weißt, daß es ungesetzlich ist, die Upanishad ohne Einladung von seiten des Panish Panisha zu besuchen. Du wirst dich also vorsichtig ausdrücken, wenn du dich mit mir in Verbindung setzt."
    Jetzt war die Reihe zu grinsen an Bull.
    „Keine Sorge", erwiderte er. „In solchen Dingen kenne ich mich aus."
    Sie gingen gemeinsam zur Kasse, wo Reginald Bull seine Spielschulden bezahlte. Salov verließ ihn auf dieselbe formlose Art, wie er den Kontakt hergestellt hatte. Er war plötzlich verschwunden, grußlos und ohne daß Bull ihn hatte gehen sehen.
     
    *
     
    In Mardakka hatte sich herumgesprochen, wer die Fremden waren, von denen Insider glaubten, sie hätten gute Chancen, die Abschlußphase des Spiels des Lebens siegreich zu bestehen. Sie waren Humanoide - oder auch Bisymmetrische, wie sie hier und da genannt wurden. Sie waren mit großem Gefolge auf Mardakaan gelandet. Zehntausende von Artgenossen, aber auch von Andersartigen gehörten zu ihrem Troß. Das Interesse der Öffentlichkeit konzentrierte sich auf die beiden, die die Faust des Kriegers besaßen.
    Beträchtliche Neugierde galt aber auch dem Geheimnisvollen, der als dritter zu der kleinen Gruppe gehörte. Von ihm erzählte man sich merkwürdige Dinge". Er sollte einstmals auch ein Kodexsymbol besessen, es aber auf tragische Art und Weise verloren haben. Er trieb sich oft in der Stadt herum und stellte merkwürdige Fragen. Die Spielmacher, deren geschäftlicher Erfolg davon abhing, daß sie Kämpfer im Spiel des Lebens richtig einzuschätzen vermochten, konnten aus ihm nicht klug werden. Er wirkte nicht wie ein Kämpfer, und trotzdem lag in seinem Verhalten etwas, das gebot, ihn ernst zu nehmen.
    Die Behörden von Mardakka hatten dafür gesorgt, daß die Fremden von den Neugierigen nicht belästigt wurden. Man hatte sie in einem weitläufigen Haus untergebracht, das von einer großen Parkanlage umgeben war. Einige ausgewählte Mitglieder ihres Trosses wohnten im selben Gebäude. Ansonsten aber hatten sich die übrigen Vironauten, da sie keine Spielteilnehmer waren, auf eigene Faust Unterkünfte suchen müssen. Viele von ihnen wohnten freilich an Bord ihrer seltsam geformten Raumschiffe, die im Orbit um Mardakaan kreisten, und kamen nur dann mit ihren Booten nach Mardakka, wenn es etwas Wichtiges zu sehen gab.
    An diesem Tag herrschte große Aufregung. Graucum, der Panish Panisha, hatte seinen Besuch in der Stadt angekündigt. Die hohe Ehre galt den drei Fremden, hörte man verlauten. In der Tat landete das Schwebeboot des Lehrers der Lehrer, der nicht nur Vorstand der Hohen Schule des Nordens, sondern auch Staatsoberhaupt von Mardakaan war, im Park vor der Residenz der Vironauten. Er kam mit merkwürdig geringem Gefolge.
    Aber kurze Zeit später wurden in der Nähe des Hauses im Park umfangreiche Fahrzeugbewegungen beobachtet. Bei den Fahrzeugen handelte es sich ohne Ausnahme um Transporter mit den Insignien der planetarischen Verwaltung, und die Mannschaften setzten sich ausschließlich aus Ophalern zusammen. Man wußte nicht, was man davon halten sollte.
    Der Panish Panisha verlor indes keine Minute. Von wenigen Getreuen begleitet, betrat er das Quartier der Fremden. Beobachter wußten zu berichten, er habe sich keineswegs wie ein höflicher Besucher, sondern wie einer verhalten, der etwas Dringendes zu besprechen hatte.
     
    *
     
    Bisher hatten Roi Danton und Ronald Tekener den Panish Panisha nur auf den Videoflächen von Kommunikationsgeräten zu sehen bekommen. Sein Besuch kam überraschend, nach fast unhöflich kurzfristiger Anmeldung. Dennoch empfingen ihn die beiden Terraner mit der Achtung und Zuvorkommenheit, wie sie einem regierenden Staatsoberhaupt zustehen.
    Der Ophaler war von stämmigem Wuchs. Sein tonnenförmiger Leib ruhte auf einem Paar gedrungener Säulenbeine. Sechs gelenklose, tentakelgleiche Arme wuchsen aus jeder Körperseite und machten verständlich, warum die Bewohner des Reiches Ophal unter den Völkern von Siom Som für ihre handwerkliche Fertigkeit ebenso bekannt waren wie für den harmonischen Gesang ihrer Sprache. Der Rumpf lief zu einem röhrenförmigen Hals aus, der, wie man wußte, teleskopartig ausgefahren werden konnte und einen eiförmigen Schädel trug. Die Vorderseite des Schädels war bis auf einen lippenlosen Schlitzmund völlig konturlos. Hör-, Seh- und sonstige Organe waren auf
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