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1283 - Der Mörder-Mönch

1283 - Der Mörder-Mönch

Titel: 1283 - Der Mörder-Mönch
Autoren: Jason Dark
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sahen so stechend und böse aus. In ihnen entdeckte sie keinen Funken Gefühl oder Menschlichkeit.
    »Ich werde dir zeigen, wer hier der Stärkere ist«, flüsterte er mit scharfer Stimme. Danach griff er zu.
    Eine Hand, die schon mehr eine Klaue war, presste sich in ihr Gesicht. Sie rutschte etwas ab und erreichte die linke Wange, an der sie sich festklammerte. »Ich werde dir beweisen, wer der wahre Herr ist und…«
    »Vater unser, der du bist im Himmel…« Sie flüsterte das Gebet der Gebete voller Hast und Inbrunst.
    Esmeralda wusste sich nicht anders zu helfen, und sie vernahm mitten in ihren Worten den wilden Fluch des Eindringlings.
    Er zuckte in die Höhe, raffte sich dann auf und rannte so schnell wie möglich weg. Die Nonne blieb auf dem Boden liegen. Sie wusste nicht, ob sie das alles nur geträumt hatte. Aber da gab es noch etwas anderes, das sich nicht weg diskutieren ließ. Ihre linke Wange brannte, als wäre sie in Feuer getaucht worden. Genau dort hatte sie der Mann erwischt, und es kam ihr vor, als wäre ihr dort die Haut abgerissen worden.
    Esmeralda blieb nicht mehr länger liegen. Sie drehte sich zur Seite, um sich aufstützen zu können.
    Zur Hälfte schaffte sie es. Dann knickte sie in den Armen ein und fiel wieder zurück.
    Der Schwindel erfasste sie mit großer Gewalt und riss sie in die Tiefen der Bewusstlosigkeit.
    ***
    Der Fall in Deutschland lag hinter mir, und ich war froh darüber. Die große Arbeit hatten jetzt Harry Stahl und die deutsche Polizei, aber so leicht würde ich die Pyramide nicht vergessen, in der eine altägyptische Magie wieder zum Leben erweckt worden war.
    Es hatte leider einige Tote gegeben. Unter anderem auch eine junge Frau, die so etwas wie ein Medium für die Prinzessin Maruna gewesen war. Beide lebten nicht mehr. Die unheimliche Prinzessin hatte das Blut der Frau getrunken und war von einer Mumie zu einer kalten Schönheit geworden. Später hatte sie sich dann wieder in ihren Ursprung zurück verwandelt, nachdem sie durch mich getötet worden war.
    Die schlimme Sache lag hinter mir, aber ich war sicher, dass der nächste Fall bald folgen würde und versuchte deshalb, in den Pausen dazwischen ein so angenehmes Leben wie möglich zu führen. Und natürlich auch ein normales.
    Dazu gehörte auch das Einkaufen. Ich war zwar kein Familienvater und brauchte deshalb nicht so viel, zudem brachte Shao mir hin und wieder Lebensmittel mit, aber es gab auch Zeiten, da machte ich mich selbst auf den Weg.
    Es tat mir gut, mich zwischen normalen Menschen zu bewegen und mal nichts über Dämonen und andere Gestalten der Hölle zu hören. In einem Einkaufszentrum konnte ich das alles vergessen.
    Es lag nicht weit von meiner Wohnung entfernt, und so war ich auch zu Fuß gegangen. Die wenigen Lebensmittel passten in eine Leinentasche hinein. Getränke wurden in der Regel angeliefert, und davon hatte ich noch genug im Haus.
    Um diese Zeit kauften viele berufstätige Menschen ein, und so fiel ich auch nicht auf. Ich hörte den Gesprächen der Leute zu, die sich zumeist um das Wetter drehten, das in Europa seine Spuren hinterlassen hatte, wobei die östlichen Teile von Katastrophen heimgesucht worden waren.
    Wenn ich daran dachte, was in Deutschland geschehen war, wurde mir ganz anders. Ich selbst hatte bei meinem letzten Fall nichts davon gesehen, aber das Hochwasser war überall ein Thema gewesen.
    Vor mir stand eine junge Frau, die ein grünes Kostüm trug und ihren Einkaufswagen voll bepackt hatte.
    Schon zwei Mal hatte sie sich umgedreht und mir kurz zugelächelt, wobei sie auch das Nicken nicht vergessen hatte.
    Ich kannte die dunkelhaarige Person nicht, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Glenda Perkins besaß, aber als freundlicher Mensch grüßte ich zurück.
    Die Frau hinter der Kasse trug eine Brille mit dickem, dunklem Gestell. Es passte nicht zu den dünnen blonden Haaren, aber das schien sie nicht zu merken. Verbissen zog sie ein Lebensmittel nach dem anderen über den Scanner und hatte für ihre Kunden kaum einen Blick übrig.
    Meine Sachen packte ich in den Leinenbeutel und näherte mich dem Ausgang des Supermarkts. Das Wetter hatte sich insofern gehalten, dass es nicht regnete. Von einem frühabendlichen Sonnenschein konnte auch nicht die Rede sein, denn dazu waren die Wolken zu grau, zu dicht und auch zu schwammig.
    Zudem hing in der Luft eine gewisse Feuchtigkeit, und so hatte sich dann eine Schwüle entwickeln können.
    Ich musste über den Parkplatz gehen und
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