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1281 - Teleport

Titel: 1281 - Teleport
Autoren: Unbekannt
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schiefging, auch alles andere schiefging.
    Hakker Schurigel schien nicht von diesem Fluch loszukommen, und er stellte sich im Geist vor, daß der Grünäugige inzwischen wohl fest davon überzeugt war, daß es sich bei ihm tatsächlich um einen blinden Passagier handelte. In seinen Personalien stand unter Beruf die Angabe „Schauspieler". Und auch das mußte zum Fluch von Murphys Gesetz gehören, das Hakker unwiderruflich in seinen Klauen hielt.
    „Holt mich weg hier!" schrie er in das Helmmikrofon und war überzeugt, daß man ihn irgendwo hörte und überwachte. Niemand würde es riskieren oder verantworten wollen, daß einer der Ausgesetzten aus Angst oder Verzweiflung den Helm öffnete oder seelischen und geistigen Schaden nahm. Fälle von Klaustrophobie waren genügend bekannt.
    Er zermarterte sich das Gehirn, wer ihm die Folie gestohlen haben konnte. Er rief sich die vertrauenerweckenden Gesichter anderer Passagiere ins Gedächtnis zurück, mit denen er in der Messe bei den Mahlzeiten gesessen war. Zu diesen Gelegenheiten hatte er seine Jacke immer bei sich gehabt. Aber so sehr er sich Mühe gab, er konnte den Schuldigen nicht finden. Es gab keine Anhaltspunkte für den Übeltäter.
    „Ich will weg hier!" schrie er. „Hört ihr mich? Ich will raus aus diesem System! Ich habe die Nase voll von Arkon. Ich will mein Geld zurück!"
    Er atmete heftig, und nach einer Weile setzte er sich auf den kalten Untergrund, den er nicht spürte, da die Klimaanlage seines Anzugs bislang einwandfrei arbeitete.
    „Ich will nach Hause. Nach Hongkong!" schluchzte er und versuchte, die Verzweiflung abzudrängen, die ihn überkam.
     
    *
     
    „Wabbel, Wabbel, die Sauregurkenzeit ist schon lange vorbei. Eigentlich war sie noch nie da, zumindest nicht seit dem Zeitpunkt, da die KISCH zu ihrem Jungfernflug aufbrach.
    Apropos Jungfern und Wabbel, kennt ihr die Geschichte von Wabbel und dem Clausthaler? Eine alte Geschichte, die ich euch nicht vorenthalt..."
    „Idiot!" schrillte jemand. „Wir sind bereits auf Sendung!"
    „Ha, bloß nicht aufregen, alter Junge. Hier spricht Ravael Dong von einem der schönsten Schauplätze terranischer Geschichte und arkonidischer Spielernatur. Hier ist alles geboten, was es noch nie gab. Und von hier aus beglücken wir alle Vidioten überall in der Galaxis bis in die entlegensten und jungfräulichsten Winkel. Wir senden mit voller Leistung und erreichen auch die vorgelagerten Sternhaufen. Die Posbis auf der Hundertsonnenwelt sind ganz geil auf die neueste Übertragung. Das gilt natürlich auch für die Mattenwillys. Und damit wären wir wieder bei Wabbel, ihr Televisionauten. Meise harrt schon ungeduldig auf seinem Posten. Er kann es kaum erwarten. Sein Atem geht rasselnd, und er wird euch beibringen, was es heißt, am Brennpunkt intergalaktischen Geschehens zu stehen. Die Mediencrew der KISCH setzt ihr Leben ein für euch alle, ihr Videotheken, damit euch kein Atemzug der atemberaubenden Entwicklung entgeht!
    Soweit euer spritziger, zu allem entschlossener Ding-Dong aus der Sendezentrale des Medientenders!"
    Das Bild wechselte. News-Entertainer Ravael Dong verschwand und machte der Schwärze des interstellaren Leerraums Platz. Die Kamera fing einen hellen Lichtstreifen ein, der den Zylinder mit dem Kuppelaufsatz beleuchtete und einen Teil des riesigen Tellers erkennen ließ, der an einem Arm aus der Kuppel ragte. Entfernt erinnerte das Gebilde an eine herkömmliche Sternwarte mit dem Unterschied, daß auf dem Vorderstück des Teleskops eine große Platte angebracht war.
    Die Kamera wanderte ein wenig. Das Licht wurde heller, es begann die Zuschauer zu blenden. Es wurde gleißend hell, niemand konnte es mit bloßem Auge ertragen.
    „Idiot", raunte irgendwo die Stimme. „Warum schaltet er nicht die Blenden dazwischen!"
    Jetzt zeigte die Kamera voll auf die große, weiße Sonne Arkon. Erst jetzt schoben sich die Blenden vor den Aufnahmeteil und machten den Anblick erträglich. Das seltsame Observatorium wurde zu einem dunklen Schatten.
    „Arkon!" flüsterte eine neue Stimme, und es war unverkennbar die des bekannten Krohn Meysenhart. „Der Hauptstern des alten Arkonidenreichs besitzt noch sechsundzwanzig Planeten, früher waren es siebenundzwanzig. Er liegt fast genau im Zentrum des Kugelsternhaufens M13. Warum ich euch das alles erzähle? Wieder einmal ist euer letzter rasender Reporter an vorderster Front, und er fängt für euch die Atmosphäre ein, die sich über dem Arkon-System
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