Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1281 - Der dreifache Tod

1281 - Der dreifache Tod

Titel: 1281 - Der dreifache Tod
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Gesellschaft brauchte. Ich dachte da an Jane Collins, die Detektivin, oder an Glenda Perkins, unsere Assistentin im Büro.
    Zu brummig meldete ich mich deshalb nicht und hatte es fast bereut, als ich Sukos Stimme hörte.
    »Bist du schon auf den Beinen oder habe ich dich aus dem Bett geworfen?«
    »Letzteres nicht.«
    »Gut.«
    »Was soll daran gut sein?«, fragte ich und unterdrückte ein Gähnen.
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Nein.«
    »Dann komm rüber.«
    »He! Ist das wirklich eine Einladung oder machst du Scherze?«
    »Ich meine es ernst. Und Shao auch. Sie wird dir zwei Spiegeleier in die Pfanne klatschen und etwas Speck dazu braten.«
    »Hört sich gut an.«
    »Bis gleich.«
    »He, Augenblick…« Ich konnte mir die nächsten Worte sparen, denn Suko hatte aufgelegt. Und das passte nicht zu ihm, ebenso wenig wie der Ton seiner Einladung, der ziemlich knapp und neutral gehalten war. Für mich lag da etwas in der Luft. Und dieses Frühstück konnte durchaus zu einem Arbeitsessen werden.
    Möglich war alles. In einer Nacht konnte viel passieren, und uns war da wirklich nichts fremd. Den letzten Fall hatte ich ohne Sukos Hilfe gelöst, und wir hatten auch kaum darüber gesprochen, aber ich war mir sicher, dass er mich darauf nicht festnageln würde, sondern andere Probleme mit sich herumtrug.
    Ich war gespannt, und das Sonntagsgefühl war aus meinem Innern verschwunden. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass mich schon jetzt der Job wieder fest umklammert hielt.
    Ärgerlich, aber man kann sein Schicksal ja nicht beeinflussen.
    Ich streifte noch ein frisches Leinenhemd mit kurzen Ärmeln über und verließ meine Wohnung.
    Suko und seine Partnerin Shao wohnten nebenan. Ich besaß auch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung, aber ich wollte klingeln, wie es sich für einen Besucher gehörte.
    Das war nicht nötig, denn Suko hatte mich bereits gehört und stand in der offenen Tür.
    »Komm rein.«
    Er ging vor. Einen Blick in sein Gesicht hatte ich nicht erhaschen können, aber mein Bauch meldete sich. Es konnte durchaus sein, dass hier dicke Luft herrschte. Möglicherweise ein Krach zwischen den beiden, bei dem ich schlichten sollte, obwohl das bei Shao und Suko nur höchst selten vorkam, und dann regelten sie das auch unter sich.
    Ich betrat das Wohnzimmer, das groß genug war, um einen Esstisch aufzustellen und schaute nicht nur auf den gedeckten Tisch, sondern auch auf Shaos Rücken. Mein Freund stand am Fenster und schaute hinaus, als gäbe es draußen etwas Tolles zu sehen.
    Ich wollte ihn ansprechen, aber Shao betrat von der Küche her den Raum. Sie trug die Pfannen mit den beiden Eiern und dem Speck vor sich her und stellte sie auf einer feuerfesten Tischunterlage ab.
    »Morgen, John.«
    Oje. Auch ihre Begrüßung fiel ziemlich knapp aus. Ich konnte mir die nächste Frage nicht verkneifen. »He, was ist eigentlich hier los? Kann mir das mal einer sagen?«
    »Setz dich erst mal«, sagte Suko, als er sich umdrehte.
    Ich war trotzdem neugierig. »Ehekrach?«
    »Nein.«
    »Gut. Dann wäre ich nämlich wieder gegangen.« So aber nahm ich meinen Stammplatz ein.
    Verschlossene, irgendwie auch nachdenkliche Gesichter schauten mich an. Es gab Probleme bei Shao und Suko, aber ich wollte nicht den Anfang machen und danach fragen. Zudem hatte ich Hunger und holte mir deshalb das erste Spiegelei aus der Pfanne.
    Den Kaffee schenkte Shao ein. Sie und Suko tranken Tee. Trotzdem hatte die Chinesin einen guten Kaffee gekocht. Noch drucksten sie herum, was sonst nicht ihre Art war. Keiner von ihnen schien den Anfang machen zu wollen.
    »Also«, sagte ich und schluckte meinen Mund leer. »Warum habt ihr mich geholt? Toll, ein Sonntagsfrühstück, doch mir kommt es eher vor, als sollte es unter ziemlich traurigen Umständen stattfinden. Oder sollte ich mich da irren?«
    »Tust du nicht«, sagte Shao.
    »Aha.«
    »Wir haben eine Niederlage erlitten«, erklärte Suko.
    Diese Worte zwangen mich dazu, mein Besteck sinken zu lassen. Außerdem war mein erster Hunger gestillt. »Wann ist das denn passiert? Gestern, vor einer Woche - oder…«
    »In der vergangenen Nacht«, sagte Suko. »Wir waren unterwegs und hatten gedacht, etwas herausfinden und dann stoppen zu können, aber es ist uns nicht gelungen.«
    Ich hob die Schultern. »Das Gefühl kenne ich. Wie oft sind uns bestimmte Personen durch die Lappen gegangen? Das war stets frustrierend, und du bist oft genug dabei gewesen, Suko.«
    »Richtig. Aber diese Niederlagen kannst du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher