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128 - Sohn der Ratten

128 - Sohn der Ratten

Titel: 128 - Sohn der Ratten
Autoren: Dämonenkiller
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alles, was vom Kampf übriggeblieben war.
    Ich konzentrierte mich ganz auf den Ys-Spiegel, doch so sehr ich mich auch bemühte, es war mir unmöglich, eine Verbindung mit Dunja Dimitrow herzustellen.
    „Es geht einfach nicht", sagte ich resigniert und setzte den Ys-Spiegel ab. „Wahrscheinlich sind die magischen Ausstrahlungen hier zu stark und verhindern einen Kontakt mit Dunja."
    „Das ist sehr unangenehm", meinte Olivaro. „Wir sind praktisch waffenlos."
    „Unter diesen Umständen ist es verantwortungslos, wenn wir weitergehen", stellte Coco sehr richtig fest.
    „Das ist auch meine Meinung", schloß ich mich ihr an.
    „Wir müssen weitergehen", sagte Olivaro stur. „Das Ziel ist zu nahe."
    Ich winkte ungeduldig ab. „Wir kehren um."
    „Das wird leider nicht möglich sein", meinte Olivaro.
    „Was willst du damit sagen?" fragte ich drohend.
    „Blickt euch um!"
    Wir gehorchten. Ein nebelartiges Gebilde kroch über den Boden und versperrte uns den Rückzug. „Was ist das?" fragte ich und ging näher auf das Gebilde zu.
    „Bleib stehen, Dorian!" schrie Olivaro.
    Unwillig blieb ich stehen und starrte den hin und her wogenden Nebel an.
    „Es ist eine Todeswolke", sagte Olivaro.
    Ich blickte ihn an. „Woher willst du das wissen?"
    „Ich werde es dir beweisen, Dorian."
    Olivaro bückte sich, ergriff eines der toten Rattengeschöpfe, hob es hoch und schleuderte es auf die Wolke zu. Das tote Monster landete etwa eine Handbreit von der Wolke entfernt.
    Sofort kam Bewegung in das nebelartige Gebilde. Es raste auf das Monster zu, das sich innerhalb weniger Sekunden auflöste.
    „Glaubst du mir nun, Dorian?"
    Ich knirschte hörbar mit den Zähnen. Der Rückweg war uns tatsächlich versperrt. Es blieb uns keine andere Möglichkeit: wir mußten weitergehen.
    Die Nähe dieser nebelartigen Todeswolke war mir unheimlich. Sie kroch langsam auf uns zu. „Rasch! Wir haben keine Zeit zu verlieren", sagte Olivaro drängend.
    Er lief voraus. Coco und ich folgten ihm. Immer wieder wandte ich den Kopf um. Der Abstand zwischen der Todeswolke und uns hatte sich vergrößert, wie ich erleichtert feststellte. Die Umgebung änderte sich langsam. Der Boden war jetzt weich und nachgiebig und stieg sanft an. Weit und breit war kein Lebewesen zu sehen.
    Nach wenigen Schritten wurde mir schwindelig. Ich taumelte und fiel der Länge nach hin. Verzweifelt versuchte ich, aufzustehen, aber meine Beine schienen im Boden zu versinken. Es war, als, säße ich in einer magischen Falle gefangen. Unheimliche Kräfte zerrten an meinen Armen. Es schien mir, als würde die unsichtbare Kraft es darauf anlegen, mir die Arme auszureißen.
    „Helft mir!" keuchte ich.
    Coco wollte mir zu Hilfe kommen, doch Olivaro hielt sie zurück.
    „Du bist in einem magischen Magnetfeld gefangen, Dorian", erklärte Olivaro. „Wir können dir im Augenblick nicht helfen. Laß dich zu Boden fallen und entspanne dich! Das Magnetfeld wird sich langsam mit deinem Körper verbinden und sich dann auflösen."
    Ich warf mich zu Boden und glaubte, darin zu versinken. Verzweifelt rang ich nach Luft. Das Gefühl, elendiglich ersticken zu müssen, wurde immer stärker. Rote und blaue Kreise explodierten vor meinen Augen. Ich versuchte mich zu entspannen, was mir aber nicht gelingen wollte. Ein pochender Schmerz machte sich in meinem Kopf breit. Gequält stöhnte ich auf. Ich bekam keine Luft mehr. Irgend etwas schnürte mir die Kehle zu. Aber es dauerte nicht lange, da bekam ich wieder Luft. Meine Haut brannte. Es war, als würde jemand mit einem Pinsel eine ätzende Säure draufstreichen. Tränen rannen mir über die Wangen. „Bald hast du es geschafft", versuchte mich Olivaro zu trösten.
    Und plötzlich war der Schmerz tatsächlich verschwunden.
    Ich wälzte mich zur Seite und setzte mich auf. Olivaro und Coco kamen mir zu Hilfe. Ich stand mit zittrigen Knien da und wagte den ersten Schritt.
    „Wir müssen noch mehr aufpassen", sagte Olivaro. „Hier lauern überall Gefahren. Bis jetzt haben wir noch Glück gehabt, doch das kann sich schlagartig ändern."
    Ich klammerte mich an Coco fest, und nach ein paar Minuten konnte ich wieder allein gehen.
    Doch dann kamen die Wahnvorstellungen.
    Ich blieb stehen und starrte den giftgrünen Himmel an. Deutlich sah ich Phillips Gesicht vor mir, das immer größer wurde und bald den ganzen Himmel einnahm. Er lächelte mir zu. Das Gesicht löste sich auf, und ich griff mit beiden Händen an meine pochenden Schläfen. Ich hatte
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