Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Satz über die Lippen gebracht zu haben, ohne dass ihm übel geworden war.
    Aus dem Mund der Frau drang so etwas wie ein böses Knurren. Sie schüttelte ihren Kopf. Es sah auch so aus, als wollte sie durchdrehen und sich auf Bill stürzen, aber sie riss sich zusammen und kam wieder zur Sache.
    »Wer ist der Mann gewesen?«
    »Ein Freund.«
    »Wie heißt er?«
    Bill merkte die Welle der Übelkeit, die wieder von seinem Magen her in die Höhe stieg, und er war im ersten Moment nicht in der Lage zu sprechen.
    »Sag es!«
    Bill erlebte einen kurzen Schweißausbruch. Er umklammerte mit seinen Fingern die beiden Lehnen und brachte nur mühsam den Namen über die Lippen. »John Sinclair…«
    Zuerst war es still, weil die Fragerin überhaupt nicht reagierte. Dann drang ein Knurren aus ihrem Mund, obwohl sie die Lippen geschlossen hielt.
    »Sinclair…«
    »Ja.«
    Sie lachte. »Wie hätte es auch anders sein können. Natürlich Sinclair. Ich hatte ganz vergessen, dass er dein Kumpan ist.«
    »Nicht Kumpan, sondern Freund.«
    »Du hast Schiss gehabt, Schreiberling. Deshalb hast du ihn gewarnt - oder nicht?«
    »Das habe ich nicht getan.«
    »Wer dann?«
    Bill wollte die Wahrheit nicht sagen, um Sheila nicht in die Klemme zu bringen »Ich habe keine Ahnung, aber ich bin es nicht gewesen. Kann sein, dass John…«
    Ellen Hardy beugte sich vor. Bill sah ihr Gesicht dicht vor seinem. Auch sie hatte sich an der Lehne abgestützt. »Nichts kann sein!«, flüsterte sie scharf. »Ich lasse mich nicht von dir verarschen. Oder ist Sinclair Hellseher?«
    »Ist er nicht.«
    Sie zielte mit zwei Fingern auf seine Augen, die Bill schnell schloss. »Wer also?«
    »Keine Ahnung.«
    Er spürte die Berührungen auf seinen Augendeckeln und dicht über den Wimpern. »Wer…?«
    Auch wenn sie Ernst machte, Bill wollte seine Frau nicht verraten. Zum Glück kam es dazu nicht mehr, denn Ellen Hardy wurde abgelenkt, weil jemand die Tür geöffnet hatte.
    Bill zwinkerte und sah, dass er für die Frau uninteressant geworden war. Sie drehte sich um, weil sie in eine bestimmte Richtung schauen wollte, in die auch der Reporter sah und seinen Kopf recken musste, um den Blick über den im Weg stehenden Schreibtisch schweifen zu lassen.
    Die Tür stand noch immer offen. So war der Platz vorhanden, um die Frau in das Arbeitszimmer zu schieben, der leider die Flucht nicht gelungen war.
    Sheila übertrat mit hoch gerecktem Kopf das Arbeitszimmer. Sie wirkte nicht wie ein Mensch, der aufgegeben hatte, auch wenn ihre Arme festgehalten wurden.
    Ellen Hardy lachte. »Da ist sie ja. Super, danke, dass ihr für die Familienzusammenführung gesorgt habt. Ihr könnte sie jetzt loslassen. Sie wird bestimmt nicht fliehen.«
    »Keine Sorge!« erklärte Sheila, »ich bleibe bei meinem Mann.« Sie warf Bill einen besorgten Blick zu, denn sie hatte erkannt, dass es ihm nicht eben gut ging.
    Bill, der den Blick aufgefangen hatte, lächelte knapp und meinte: »Ich lebe noch.«
    »Ja, das ist gut«, sagte Sheila. »Sie werden sich auch hüten, uns zu töten.«
    »Sind Sie sich da sicher?« fragte Ellen Hardy und ging lässig auf Sheila zu.
    »Wer sind Sie?«
    »Du kannst Ellen sagen.«
    »Danke, verzichte.«
    Die Mundpartie der Frau verzog sich, weil ein Wutstoß in ihr hochgefahren war. Es sah sogar so aus, als wollte sie sich auf Sheila stürzen, um sie niederzuschlagen. »Du verdammtes arrogantes Miststück. Wer glaubst du eigentlich, wer du bist? Nicht bei dir spielt die Musik, sondern hier bei mir. Das sollte in deinen Schädel endlich mal reingehen. Du und dein Mann - ihr habt hier nichts mehr zu sagen. Und wenn wir mit euch fertig sind, wird nur mehr Asche zurückbleiben, denn wir werden diese verdammte Bude abfackeln.«
    Bill und Sheila erschraken, wurden blass, und Bill wollte etwas sagen, doch seine Frau kam ihm zuvor.
    »Bitte, was haben wir Ihnen getan?«
    »Du wohl nicht, aber er!« Ellen fuhr herum, und ihr ausgestreckter Arm deutete dabei auf den Reporter.
    »Was wollt ihr?«
    »Dein Mann hat uns verraten. Wir wollten ganz normal mit ihm zusammenarbeiten, das war nicht möglich. Er hat sich geweigert, über uns zu schreiben. Er wollte uns nicht in der Presse haben, obwohl die Geschichte einmalig geworden wäre. Aber dein Mann war einfach zu arrogant, eben wie du es bist.«
    »Er wird seine Gründe gehabt haben.«
    »Klar, aber wir denken anders. Und wir hätten das vielleicht noch verstanden, aber es kam noch etwas anderes hinzu, das uns gar nicht gefallen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher