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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub
Autoren: Jason Dark
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konnte.« Ellen trat wieder näher an Sheila heran, während sich die vier Männer im Zimmer verteilt hatten. »Dein Mann hat uns verraten, reingelegt. Er hat gesagt, dass er allein kommen würde. Das ist er auch, aber später erschien plötzlich noch jemand, dieser Sinclair, den er sich als Rückendeckung geholt hat, und da sind wir eben verdammt sauer geworden.«
    »Er hat euch nicht verraten«, erklärte Sheila.
    »Ach? Das weißt du?«
    »Ja.«
    »Dann…«
    Bill hatte zugehört und mischte sich jetzt ein. »Bitte, Sheila«, rief er, »bitte, halte den Mund. Ich werde ihnen die Wahrheit sagen.«
    Ellen Hardy hatte ihren Spaß. Sie drehte sich auf der Stelle und klatschte in die Hände. »Super, ich freue mich darauf. Endlich hört man die Wahrheit.«
    »Genau«, presste Bill hervor. »Alles stimmt, verflucht. Ich habe es getan. Ich wollte mir die nötige Rückendeckung verschaffen und habe meinem Freund erklärt, dass er…«
    »Ich war es!«
    Sheilas Stimme übertönte die ihres Mannes, und plötzlich war Ellen durcheinander. Sie schaute von Bill zu Sheila und umgekehrt. Freundlich war sie dabei nicht gerade und flüsterte mit heiserer Stimme: »He, wollt ihr mich verarschen?«
    »Nein!«
    »Halts Maul, Conolly!« Sie hatte genug von Bill und wandte sich an seine Frau. »Also, wie ist das gewesen? Ich will alles genau wissen. Wer hat was getan?«
    »Ich habe John Sinclair angerufen!« erklärte Sheila.
    »Bitte, nicht…« Bill wollte weiterreden. Er schaffte es nicht mehr. Er hatte sich dabei zu heftig bewegt, und wieder schossen die Schmerzen durch seinen Körper.
    Sheila senkte den Kopf. »Ich bin es gewesen. Sie müssen mir glauben. Ich wollte nicht, dass mein Mann in die Falle rennt und dass ihm etwas passiert. Deshalb rief ich John Sinclair an und sorgte eben so für eine Rückendeckung. Das ist die Wahrheit.«
    Ellen Hardy sagte nichts. Aber sie forschte im Gesicht der Frau, ob sie herausfinden konnte, dass alles stimmte, was ihr da gesagt worden war. Plötzlich lachte sie auf und nickte den beiden zu. »Ich glaube dir sogar, Sheila. Klar, du siehst mir auch aus wie das treu sorgende Weibchen, das seinen Ernährer nicht verlieren will. Du könntest direkt in eine dieser Soap operas hineintauchen. Das würde gar nicht auffallen. So sauber und clean du bist. Alle Achtung…«
    »Sie irren.«
    »Nein, nein, ich weiß schon, was ich sage. Du hast diesen Sinclair geholt. Ist psychologisch sogar verständlich. Er will die Sache wie ein Macho allein durchziehen, aber die Frau vergeht fast vor Angst um ihren Mann. Ein tolles Rollenspiel, das ich hasse!« Ellen schrie Sheila die letzten Worte ins Gesicht. »Ja, ich hasse das, verdammt! Ich will eine andere Welt. Wir wollen sie. Wir werden in seinem Sinne weitermachen, denn wir wissen genau, dass er hinter uns steht.«
    »Wer?«
    »Toby Truth!«
    »Den kenne ich nicht!«
    Ellen blickte Sheila verächtlich an. »Kann ich mir denken. Mit Heimchen wie mit dir hätte er auch nicht viel im Sinn gehabt. Er hätte dich vielleicht aufgeschlitzt…«
    »Was sagen Sie da?«
    »Vergiss es. Jedenfalls sind wir sein Fanclub. Toby ist unser Vorbild, verstehst du?«
    »Nein, denn ich weiß nicht, wer er ist.«
    »Er lebt nicht mehr.«
    »Das ist schon gut«, flüsterte Sheila.
    »Aber er ist trotzdem noch da. Toby war ein Massenmörder, verstehst du? Einer aus dem letzten Jahrhundert. Er hat fünf Menschen umgebracht und sie den Mächten der Dunkelheit geweiht. Aber einen wie ihn kann man nicht töten. Einen Teil von ihm gibt es noch. Er ist weiterhin vorhanden, und darum kümmern wir uns. So ist die Lage und nicht anders. Das solltest du wissen.«
    Sheila musste zunächst schlucken, bevor sie etwas sagen konnte. »Ihr seid die Fans von einem Mörder?«
    »Ja. Von Toby Truth!« Ellen Hardy sprach den Namen mit großem Nachdruck aus. »Wir alle wissen, dass er kein normaler Mensch gewesen ist. Er wusste schon, was er tat. Er hat sich auch im Dunstkreis eines Aleister Crowley bewegt, und seine Liebe galt der Dunkelheit. Es ist durchaus möglich, dass man ihm mit seinem Tod einen Gefallen getan hat. Für den Rest der Zeiten war er bei den meisten Menschen vergessen. Nur nicht bei uns, Sheila. Wir haben ihn wieder ausgegraben. Natürlich nur im übertragenen Sinn. Und er wird uns stärken. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und ihr wisst genau, wo das enden wird?«
    »Klar.« Sie reckte ihr Kinn vor. »Auch wir sind der Dunkelheit zugetan und werden eine große Macht erhalten.
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