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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub
Autoren: Jason Dark
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altertümlichen Lampen, die aussahen wie Grubenleuchten und an den Wänden hingen.
    An einem Tisch saßen zwei Gestalten. Der Tisch war so aufgestellt worden, dass er gewissermaßen im Zentrum der Helligkeit stand. Soweit Bill erkannte, gab es keine weiteren Gegenstände in dem Kellerraum. Abgesehen von zwei nicht besetzten Stühlen, von dem einer vor dem Tisch stand. Zu ihm wurde Bill Conolly geführt.
    »Setz dich!«
    Bill nahm Platz. Der Kerl blieb stehen, und jetzt spürte Bill auch wieder die Mündung der Waffe unter dem Ohr.
    Wohl fühlte er sich nicht. Wenn er über den Raum nachdachte, dann kam er ihm vor wie eine kalte Hinrichtungsstätte, wohin die Schergen eines Terrorregimes ihre Gegner führten, um sie zu verhören, zu foltern und anschließend zu exekutieren.
    Bills Lippen verzogen sich, und sein Mund bekam einen bitteren Zug. Wenn man ihm hier eine Kugel durch den Kopf jagte und liegen ließ, würde man ihn so leicht nicht finden.
    Auf der anderen Seite gab es keinen Grund, ihn hinzurichten, denn er war schließlich herbestellt worden.
    »Ist das alles?«, fragte er.
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Was kommt noch?«
    »Das wirst du erleben.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Hüte dich. Tu nur, was man dir sagt.« Wieder hörte er hinter sich das Rascheln und wurde aber abgelenkt, als er aus dem Dunkel des Kellerraums Schritte vernahm. Jemand kam, und es handelte sich nicht um eine Person, das hörte Bill heraus.
    Er hatte es nicht gewagt, den Kopf zu drehen, sonst hätte er die beiden anderen Gestalten schon früher gesehen, doch sie traten erst jetzt in den Lichtschein hinein, und der Reporter musste schlucken, als er sie sah.
    Es war kein Karneval, kein Fasching. Trotzdem hätten die beiden Gestalten dort hineingepasst, wenn auch auf eine makabre Veranstaltung, denn ihre Gesichter waren mit Masken verdeckt.
    Sie passten zu ihren dunklen Umhängen, denn die Masken zeigten die Fratze des Todes. Einfach nur das verzerrte, abstoßende und bleiche Gesicht des Sensenmanns, den die Menschen schon zu allen Zeiten immer wieder gezeichnet und beschrieben hatten. Es war genau die Gestalt, vor der sie sich fürchteten.
    Bill dachte darüber nach, ob er sich fürchten sollte. Ein Spaß war das hier nicht, und weil er das wusste, rann ihm auch ein kalter Schauer über den Rücken. Die wollten hier keine Party feiern, sie kamen ihm vor wie Richter, die einen Angeklagten verurteilen und in den Tod schicken wollten.
    Die Gestalten setzten sich auf die beiden freien Stühle vor dem Tisch. Sie dachten nicht daran, ihre Masken abzunehmen, aber Bill beobachtete sie sehr genau. Obwohl die Körper unter den Kutten verschwanden, wurde er einen bestimmten Verdacht nicht los.
    Aufgrund der Bewegungen einer bestimmten Person glaubte er zu wissen, dass er es bei der mit einem weiblichen Wesen zu tun hatte. Die Gestalt hatte sich anders hingesetzt. Eigentlich so, wie es nur eine Frau tat, und Bill hätte sich nicht gewundert, wenn sich eine solche unter der Maske versteckt hielt.
    Es wurde spannend. Er spürte das Kribbeln und atmete zunächst auf, als der Druck der Waffe aus seinem Nacken verschwand. Rechts neben sich hörte er schleichende Schritte, die erst stoppten, als der dritte Stuhl besetzt wurde, der rechts von Bill stand. Es war der Typ, der ihn abgefangen hatte und seinen Revolver nicht aus der Hand legte, sondern ihn in seinem Schoß weiterhin festhielt.
    Auch dieser Mann trug eine Totenmaske aus Kunststoff.
    Es gab die Augenöffnungen. Dahinter malten sich die Augen der Träger ab. Sie ließen nicht auf ihre Besitzer schließen, doch Bill konnte sich vorstellen, dass er es mit relativ jungen Leuten zu tun hatte. Das sagte ihm einfach sein Gefühl.
    Die Hände der Maskierten waren in weißen Handschuhen versteckt. So konnte Bill nicht erkennen, ob eine der anwesenden Personen tatsächlich eine Frau war.
    Nachdem Bill tief durchgeatmet hatte, fragte er: »Wollt ihr eure Masken nicht abnehmen? Ich komme mir etwas komisch vor, wenn mir drei Mal der Tod gegenübersitzt. Kann man ja verstehen oder?«
    »Du wirst dein Maul halten und nur reden, wenn du gefragt wirst!«, erklärte ihm der Typ mit dem Revolver.
    »Moment. Ich bin Reporter und es deshalb gewohnt, Fragen zu stellen. Außerdem habt ihr mich geholt und nicht umgekehrt. Das sollte euch klar sein.«
    »Wir bestimmen, wie es läuft!«
    »Ja, das ist gut. Dann lasst es mal laufen…«
    Der Sprecher lachte. »Keine Sorge, das werden wir. Und hör gut zu. Wir
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