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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub
Autoren: Jason Dark
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nickte. »Das habe ich inzwischen begriffen, und jetzt denke ich darüber nach, was ich damit zu tun habe.«
    »Du wirst über uns und über ihn schreiben. Du wirst ihm und uns die Ehre erweisen, die uns gebührt. Ist das nicht eine tolle Aufgabe? Du bist doch derjenige, der sich solche Themen gern aussucht, denke ich mal. Super, kann ich dazu nur sagen. Schreibe über ihn, damit er aus seiner Vergangenheit hervorgeholt wird.«
    »Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht, was ich über ihn schreiben soll.«
    »Wir werden dir helfen!« flüsterte die Frau.
    »Das ist nett.«
    »Wir sagen dir alles.«
    »Über euch?«
    »Auch. Aber Toby ist wichtiger. Er hat vor recht langer Zeit gelebt. Im letzten Jahrhundert…«
    »Das liegt noch nicht lange zurück.«
    »Richtig, aber er hat in der ersten Hälfte dieser Zeit gelebt. Er war jemand, der sich zwischen den beiden großen Kriegen ausgetobt hat. Er hat sie sich geholt. Er hat sie umgebracht, er war jemand, der dem Teufel nahe stehen wollte.«
    »Ein Irrer!« sagte Bill.
    Die Frau schrie auf. Zugleich hob der Mann neben Bill die Waffe und schlug damit zu.
    Bill hatte nur den nach unten fahrenden Schatten gesehen und auch den Luftzug gespürt, der an seinem Gesicht entlangwischte. Am Kopf wurde er nicht getroffen, jedoch an der rechten Schulter, und dieser Treffer war nicht eben sanft, sodass Bill zusammenzuckte und auch ein Aufstöhnen nicht vermeiden konnte. Die Schmerzwelle raste hoch bis in seinen Hals hinein.
    Er biss die Zähne zusammen, und für einen Moment erstarrte sein Gesicht zur Maske. Er war nicht gekommen, um sich hier misshandeln zu lassen. Nicht er wollte etwas von ihnen, sondern sie von ihm, und schon jetzt dachte er darüber nach, die Dinge nicht zu schreiben, die sie von ihm verlangten.
    Die Frau übernahm wieder das Wort, und sie drückte ihren Kopf dabei nach vorn. »Er ist kein Irrer, Conolly. Er ist alles andere als das. Er ist jemand gewesen, der genau gewusst hat, was er tut. Er hat sich auf die Seite des Teufels gestellt. Er hat sich ihm geöffnet und ihm großen Gefallen getan…«
    »Ja, ja, er hat getötet. Daran mag der Teufel Gefallen gefunden haben, ich weniger. Wie viele Tote hat es denn gegeben?«, fragte Bill. »Wer alles musste unter seinem Terror leiden?«
    »Es waren fünf!«
    »Genau fünf zu viel!«
    »Nein, genau richtig. Er brauchte sie.«
    »Warum?«
    »Weil der Teufel es so befohlen hat, und auch er an der Zahl fünf seinen Spaß hat.«
    »Wie kommt er dazu?«
    Die Frau schwieg. Sie schüttelte ihren hässlichen Schädel und konnte nicht begreifen, dass der Reporter nicht sofort auf den Zug aufsprang. »Du kennst die Bedeutung der Zahl nicht?«
    »Nein.«
    Die Stimmung schlug um. Plötzlich lachten die drei Personen, als hätte ihnen Bill einen besonders guten Witz erzählt. Sie schlugen sich auf die Schenkel, und der Typ schräg neben ihm fuchtelte wieder mit seiner Waffe.
    Bill wartete recht gelassen ab, bis sich die Gruppe wieder beruhigt hatte. Der Mann mit der Totenkopfmaske übernahm wieder das Wort. Er streckte Bill seine Hand entgegen. In den Öffnungen der Augen funkelte es. Sein Blick war voller Wildheit, und die Stimme hinter der Maske hatte sich verändert.
    »Ich will es dir sagen, Conolly. Fünf ist die Zahl des Pentagramms. Es gibt außerdem fünf Sinne, die Hand hat fünf Finger…«
    »Das ist mir bekannt.«
    »Sehr gut, dann weißt du vielleicht auch, was man mit der Zahl noch alles anfangen kann. Ich denke da an die fünf leiblichen Qualen, falls du davon schon etwas gehört hast.«
    »Mir schwant etwas.«
    »Das ist zu wenig.«
    »Dann kläre mich auf.«
    »Man zählt fünf leibliche Qualen«, flüsterte der Typ hinter der Maske, »das ist die tödliche Bitterkeit, das schreckliche Geheul, die furchtbare Finsternis, der unauslöschliche Durst und der unausstehliche Gestank. Das sind sie, die fünf leiblichen Qualen.«
    Bill Conolly sagte nichts. Er ließ sich die Worte durch den Kopf gehen und musste dem Sprecher Recht geben. Er hatte davon schon gehört, aber diese Aufzählung der Leiden längst verdrängt. Jetzt kehrte die Erinnerung zurück, und Bill musste zugeben, dass es ihm keinen Spaß machte, sich damit zu beschäftigen. Er brauchte nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, was dieser Toby Truth getan hatte, wenn er sich diese fünf Qualen als Beispiel gesetzt hatte.
    Fünf Opfer!
    Alle fünf auf verschiedene Art und Weise gestorben. Nach dem, was in der Aufzählung zu hören gewesen war. Er
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