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1277 - Der Fanclub

1277 - Der Fanclub

Titel: 1277 - Der Fanclub
Autoren: Jason Dark
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wollte und musste etwas tun. Aus diesem Grund hatte er kurz vor dem Ausstieg sein Handy geschnappt und mit nach draußen genommen.
    Er wollte in der unbequemen Haltung nicht bleiben und stemmte sich in die Höhe. Sein Herz schlug schon noch schneller, aber er riss sich zusammen. Johnny hatte das Handy eigentlich aufladen wollen. Zum Glück besaß es noch genügend Saft, um den einen oder anderen Anruf durchstehen zu können.
    Die Lösung befand sich bereits in seinem Kopf. Für ihn gab es nur einen Menschen, der jetzt noch etwas reißen konnte. Und der musste so schnell wie möglich hier erscheinen.
    Der Mann war sein Patenonkel John Sinclair!
    ***
    Hatten wir einen Fehler begangen?
    Ich wusste es nicht. Es konnte sein, aber ich hätte auch nicht gewusst, was wir hätten besser machen können. In dieser Nacht waren unsere Möglichkeiten begrenzt. Wir kannten nur einen Namen, und um den würden wir uns später kümmern.
    Trotzdem war ich unzufrieden.
    Ich lag im Bett. Die Augen standen offen. Der Blick war gegen die Decke gerichtet, und ich konnte einfach nicht schlafen, weil sich die Gedanken Mühlrad ähnlich durch meinen Kopf drehten und mir mein Unterbewusstsein mitteilte, dass ich etwas falsch gemacht oder übersehen hatte. Je länger ich darüber nachdachte, umso unruhiger wurde ich, und umso mehr regte ich mich auf.
    Was war da nicht richtig?
    Ich hatte keine Ahnung, aber irgendwie hatte sich das Wissen in mir festgesetzt, dass die Nacht noch nicht beendet war. Vom zeitlichen Ablauf her sowieso nicht, es kam nur noch hinzu, dass sich noch etwas ereignen würde.
    Manchmal glaubt man nur, wach zu liegen, und dann schläft man doch ein. So erging es mir. Ich hatte das Gefühl gehabt, wach zu sein, aber ich war trotzdem eingeschlafen und schreckte in die Höhe, als sich das Telefon meldete.
    Im ersten Augenblick war ich durcheinander, sagte irgendeinen Quatsch und verzog das Gesicht, weil dieses in der Stille so überlaute Geräusch meine Ohren malträtierte. Es war auch ganz klar, denn das Telefon stand ja neben mir.
    Ich hob ab.
    Bevor ich dazu kam, noch etwas zu sagen, hörte ich bereits die gehetzt klingende Flüsterstimme.
    »John…?«
    Ich war trotzdem vorsichtig. »Wer will das wissen?«
    »Ich - Johnny!«
    Einen Nachnamen brauchte mein Patenkind nicht zu sagen. Plötzlich schoss es mir siedend heiß durch den Kopf, und all meine Vorstellungen, unter denen ich noch vor kurzer Zeit gelitten hatte, nahmen plötzlich wieder Gestalt an.
    Wenn Johnny um diese Zeit anrief, dann gab es Probleme. Sogar sehr große, denn ansonsten hätte Sheila oder Bill angerufen.
    »Okay, was ist los?«
    »Du musst kommen, John.«
    »Wohin?«
    »Zu uns!«
    »Was ist passiert?«
    Johnny gab mir einen kurzen und präzisen Bericht. Ich musste mich anstrengen, um alles zu verstehen, weil er so leise sprach und seine Stimme auch zitterte, aber er konzentrierte sich auf das Wesentliche, und so erfuhr ich von dem Überfall auf meine Freunde.
    »Das waren welche mit Totenköpfen…«
    »Ich kenne sie.«
    »Wieso?« keuchte Johnny.
    »Weil dein Vater und ich schon mit ihnen zu tun hatten. Es passierte in dieser Nacht.«
    »Mir hat man davon nichts gesagt, John.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Aber du kommst?«
    »Klar.«
    »Dann nimm einen anderen Weg. Ich weiß nicht, ob sie über Monitor die Einfahrt beobachten…«
    »Moment mal, Johnny. Hast du gesehen, wie viele es waren, die eingebrochen sind?«
    »Nein, ich sah nur zwei.«
    »Rechne mit fünf Personen.«
    Johnny erschrak. Er war für einen Moment nicht in der Lage, etwas zu sagen. Dann aber hatte er sich gefangen und flüsterte: »Okay, danke, dass du es mir gesagt hast. Jetzt will ich dir nur noch sagen, wo wir uns am besten treffen…«
    Ich hörte zu und dachte dabei daran, dass meine Unruhe nicht grundlos hochgekeimt war.
    Die Nacht war noch nicht zu Ende. Leider nicht. Und ich wusste auch nicht, wie das Ende aussehen würde…
    ***
    Bill Conolly war nach dem harten Treffer nicht bewusstlos geworden. Der Schlag hatte ihn ja nicht am Kopf erwischt. Aber so unvorbereitet erwischt zu werden, das war beinahe schon schlimmer als in eine tiefe Bewusstlosigkeit zu fallen.
    Da hatte Bill schon seine Probleme. Die Schmerzen breiteten sich aus und erreichten seine Brust.
    Das Atmen fiel ihm schwer. Es glich mehr einem Würgen, und er sah nicht besonders viel von seiner Umgebung, obwohl er die Augen offen hielt.
    Bill kam sich vor, als würde er durch einen Nebel geschleift, aus dem nur
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