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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling
Autoren: Jason Dark
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an ihnen teilzunehmen.
    »Wie verbringen wir denn den Tag?«, fragte Suko, bevor wir noch das Büro betreten hatten.
    »Keine Ahnung. Oder hast du einen Plan?«
    »Nicht so recht.« Er druckste etwas herum. »Vielleicht könnten wir uns mal mit der Vergangenheit dieser Julie Wilson beschäftigen. Irgendein Motiv muss Belial ja gehabt haben, sich an sie zu wenden. Oder siehst du das anders?«
    »Nein, nein, wir können es versuchen.«
    »Das heißt, dass du dich damit noch nicht beschäftigt hast?«
    »Nicht so intensiv«, gab ich zu.
    »Hatte ich mir doch gedacht. Ach so, da wäre noch etwas.«
    Ich zog die Hand von der Türklinke wieder zurück. »Und?«
    »Hast du heute schon Zeitung gelesen?«
    »Nicht mal die Überschriften.«
    »Da gab es eine Katastrophe. Ein Truck ist in die Tankstelle einer Raststätte gerast und hat dort ein Inferno ausgelöst. Nicht nur die Tankstelle brannte, sondern auch mehrere Autos.«
    »Tote?«
    »Fünf.«
    »Verdammt.«
    »Es gab wohl kein Motiv. Der Reporter schrieb davon, dass der Wagen ungebremst in die Raststätte hineingerast ist. Wonach das aussieht, kannst du beurteilen.«
    »Da wollte sich einer umbringen.«
    »Kann schon sein. Wenn er das tut, dann soll er bitte schön keine anderen Menschen mitnehmen.«
    »Das stimmt auch wieder.«
    Wir betraten zunächst das Vorzimmer, in dem Glenda Perkins als Chefin herrschte. Sie musste unser Eintreten gehört haben, aber sie schaute nicht mal auf, denn sie war in die Lektüre einer Zeitung vertieft. Ich konnte einen Blick auf die andere Seite werfen, denn Glenda las im Sitzen und hielt die Zeitung hoch.
    Es war ein großes Bild zu sehen. Ein gewaltiger Feuersturm. Darüber stand in dicken Lettern:
    SO ZEIGT SICH DIE HÖLLE.
    Vor der Zeitung ging ich leicht in die Knie, um etwas besser sehen zu können. Das Foto musste aus einem Hubschrauber gemacht worden sein. Es zeigte ein brennendes Gebiet. Die gesamte Rastanlage war zum Opfer der Flammen geworden.
    Glenda Perkins ließ die Zeitung sinken, und wir schauten in ihr ernstes Gesicht. Nach irgendwelchen Begrüßungsspäßen war ihr heute nicht zu Mute. »Schrecklich ist das«, flüsterte sie. »Dass Menschen so etwas tun, begreife ich nicht.«
    »Ist es denn kein Unglück gewesen?«, fragte ich.
    Glenda zuckte mit den Schultern. »Wohl eher nicht. Es gibt sogar einen Zeugen, und der meint, dass der Fahrer mit seinem Wagen in die Raststätte hineingerast ist. Der Zeuge hat sich sehr schnell bei der Polizei gemeldet, und auch die Presse hat von seinen Aussagen Wind bekommen und sich auf ihn gestürzt.« Glenda legte die Zeitung zur Seite. »Es gibt kein Motiv. Es ist einfach der nackte Irrsinn. Ich kann nicht begreifen, dass Menschen so etwas tun.«
    »Schau dich mal um auf der Welt, dann…«
    Glenda hörte mir gar nicht zu. »Ihr beide solltet euch den Bericht mal genau durchlesen.«
    »Warum?«
    »Warum?« äffte sie mich nach, »weil es wichtig ist.«
    Sie war an diesem Morgen wohl etwas sensibel. Als ich sie anschaute, hob sie nur die Schultern.
    »Ärger?«
    »Nein, aber Sir James suchte mal wieder Unterlagen. Es gab einige Hektik.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Nehmt die Zeitung mit. Ich komme dann mit Kaffee und Tee nach. Ich möchte nämlich auch gern wissen, was ihr von den Aussagen des Zeugen haltet.«
    Suko und ich blickten uns an. Keiner konnte dem anderen auch nur eine Vermutung mitteilen. So blieb uns zunächst nichts anderes übrig, als ins Büro zu gehen.
    Die Zeitung hätten wir nicht mitzunehmen brauchen, denn Glenda hatte bereits zwei weitere Exemplare für uns besorgt und sie aufgeschlagen an unsere Plätze gelegt.
    »Toller Service«, sagte Suko.
    »Klar, das auch. Mal sehen, was dahinter steckt.«
    Glenda Perkins betrat mit einem Tablett unser Büro. »Wenn ich mich nicht geirrt habe, was ich nicht glaube, steckt verdammt viel dahinter.«
    »Und was?«
    Sie deutete auf meine Zeitung. »Lies selbst, und du wirst merken, was ich gemeint habe.« Sie stellte das Tablett ab und verteilte die Tassen. Suko bekam den Tee, ich den Kaffee.
    Ich versuchte, in ihrem Gesicht zu lesen. Es war zu schwer. Nichts in den Zügen wies darauf hin, womit sich ihre Gedanken beschäftigten. So kümmerte ich mich um den Bericht, der sich über drei Seiten hinzog. Nur die letzte war interessant. Der Zeuge war abgebildet.
    Eine recht schlechte Aufnahme. Sie war etwas verwaschen. Ich sah einen Mann mit dunklen Haaren, der möglicherweise noch unter dem Schock des Erlebten stand.
    Der
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