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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Richtige: Sie schob sich auf dem Bauch liegend über den immer weicher werdenden Boden, dorthin, wo die Reittiere lagen.
    Sie krallte die Finger in das Fell einer Höllenhyäne und ließ sich von ihr auf festen Boden ziehen. Erst dann stand sie auf.
    Ladusa hatte falsch reagiert, und dieser Fehler wurde ihr zum Verhängnis. Kaum stand sie, sank sie gleich bis zu den Knien in den Morast ein, und der Brei kroch gierig an ihren Beinen hoch, Sie schrie um Hilfe, sah sich verstört nach irgendeinem Halt um, doch es gab nichts, woran sie sich festklammem konnte. Je wilder sie sich bewegte, desto rascher sank sie nach unten.
    »Nicht bewegen!« schrie der Silberdämon.
    Doch Ladusa geriet mehr und mehr in Panik. »Hilfe! Helft mir!« kreischte sie.
    Gor streckte sich ihr entgegen. Obwohl er flach auf dem Boden lag, bestand auch für ihn schon Gefahr, daß er einsank. Aus dem braunen Brei war schon fast eine dünne Suppe geworden, auf der sich der Silberdämon nicht mehr lange würde halten können.
    »Deine Hand, Ladusa!« schrie der Silberdämon. »Gib mir deine Hand!«
    Das Mädchen versuchte nach der Hand des Hünen zu greifen. Sie beugte sich verzweifelt vor, die Fingerspitzen berührten sich fast - aber nur fast!
    Corona mußte nun auch schon um Gors Leben bangen. Er bemühte sich immer noch verbissen, Ladusa zu retten, doch es wurde immer aussichtsloser.
    Selbst wenn es ihm gelungen wäre, ihre Hand zu erreichen, hätte er das Mädchen, das bereits bis zur Brust im Sumpf steckte, nicht mehr herausziehen können, denn er konnte sich nirgendwo abstützen.
    Obwohl ihm klar war, daß Ladusa verloren war, brachte er es nicht über sich, sich zurückzuziehen.
    Corona beurteilte die Situation hart und nüchtern. »Gor, laß sie. Es hat keinen Zweck!«
    Der Schlamm erreichte Ladusas Hals. Gor streckte sich ihr verbissen entgegen, geriet dabei selbst in Gefahr.
    »Gor!« schrie Corona. »Bring dich in Sicherheit!«
    Doch das kam für den Hünen nicht in Frage. Er unternahm einen neuerlichen Rettungsversuch. Ganz kurz berührte er Ladusas zitternde Hand, doch ehe er sie festhalten konnte, schien irgend etwas die Beine des Mädchens zu packen und mit einem wilden Ruck in die Tiefe zu reißen.
    Irgend etwas lebte in diesem Sumpf!
    Ladusa kreischte entsetzt auf - und dann verschwand sie. Da, wo sie sich vor wenigen Augenblicken befunden hatte, war ein Trichter im Brei zu sehen, der aber rasch verflachte.
    Es kostete den Silberdämon sehr viel Kraft, sich aus dem weichen Gefahrenbereich zurückzuziehen. Er stand auf und wischte sich den Schlamm grimmig ab.
    Er sah Corona nicht an. Etwas in ihm begann sich gegen dieses Mädchen zu wehren. Sie hatte Ladusa zu schnell aufgegeben, das gefiel ihm nicht.
    Die schöne Rebellin umarmte ihn. »Ich bin froh, daß du nicht ebenfalls untergegangen bist, Gor.«
    Er schob sie von sich. »Laß mich, Corona.«
    Sie musterte ihn irritiert. »Was hast du?«
    »Verdammt, das fragst du noch?« herrschte er sie an. »Ladusa fand soeben in diesem Sumpf den Tod.«
    »Das weiß ich…«
    »Was hast du für ein Herz, Corona? Ist es aus Stein? Du wolltest, daß ich mich zurückziehe…«
    »Weil es keinen Zweck hatte, Ladusa zu helfen. Sie war bereits verloren. Ich habe die Situation nur richtig eingeschätzt.«
    »Ich habe noch nie vorzeitig aufgegeben.«
    »Aber dieser Kampf war aussichtslos, Gor.«
    »Nicht für mich. Manchmal kommt einem der Zufall zu Hilfe. Deine Härte erschreckt mich, Corona.«
    »Ich bin ein Höllenwesen«, brachte sie zu ihrer Entschuldigung vor.
    »Ich kann dich nicht verstehen. Du bist so völlig anders als ich. Ich sage es nicht gern, aber was soeben geschehen ist, hat uns entfremdet.«
    »Wir werden wieder zueinander finden. Ich will versuchen, mich zu ändern, und ich wäre dir dankbar, wenn du mir auf halbem Wege entgegenkommen würdest.«
    Der Hüne schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich das kann, Corona.«
    War es zwischen ihnen zum Bruch gekommen?
    ***
    Der Feuertunnel war ein großes, brennendes Loch im Berg. Die Höllenhyänen tänzelten davor aufgeregt hin und her. Es gab nur einen schmalen Pfad, der durch den Tunnel führte.
    Man durfte weder nach links noch nach rechts davon abweichen, denn sonst kam man mit den Flammen in Berührung und verbrannte. Was Yetan vorhatte, kam einer gefährlichen Gratwanderung gleich. Ein einziger Fehltritt, und es war vorbei.
    »Beruhigt die Tiere«, riet der Statthalter des Bösen seinen Männern. »Es hängt vor allem
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