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1268 - Shao, der Zombie und wir

1268 - Shao, der Zombie und wir

Titel: 1268 - Shao, der Zombie und wir
Autoren: Jason Dark
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mal gehört hatte. Sie wollte die Gestalt aber nicht von vorn angreifen, sondern von der Rückseite her, und deshalb ging sie schneller. Noch lief sie genau auf Wong zu, dann aber, als sie sich schon in der Reichweite des Arms befand, schlug sie einen Haken und war dabei so schnell, dass die Hand nicht mehr nachfassen konnte.
    Plötzlich befand sie sich hinter dem Rücken dieses Monstrums. Ihre Hände streckte sie nach dem Ziel aus, das sich in diesem Augenblick bewegte. Der Kopf drehte sich gedankenschnell um die eigene Achse, und plötzlich schaute Shao wieder auf das Gesicht.
    Ihre Züge vereisten.
    Sie riss den Mund auf. Eine Hand schnellte auf sie zu. Plötzlich war sie nicht mehr fähig, sich zu bewegen. Sie stand unter einem Schock, und die Hand fand das Ziel.
    Eine Frauenhand, die mal einer jungen Person gehört hatte und jetzt eine Kraft besaß, die schon an einen Wahnsinn grenzte, denn sie umklammerte wie die Fäden eines dicken Netzes die Kehle der Chinesin.
    Sie sah das hässliche Gesicht. Sie hörte das Lachen, und danach die Worte: »Jetzt wirst du mein erstes Opfer…«
    ***
    Li hatte sich nicht eingemischt, aber sie hatte es kommen sehen. Es war alles so schrecklich einfach gewesen. Auf der einen Seite stand der normale Mensch, auf der anderen das Wesen, das man einfach als Monster ansehen musste.
    Sie bewunderte Shao. Zugleich hatte sie auch Angst um sie. Li selbst hätte sich das nicht getraut.
    Sie war zu einer Gefangenen der eigenen Gefühle geworden. Sie konnte sich auch nicht entscheiden, ob sie bleiben oder flüchten sollte. Alles hatte sich gedreht. Hier erlebte sie Dinge, die sie sich nicht erklären und über die sie auch nicht nachdenken wollte. Sie hatte die Unterhaltung verstanden, nur nachvollziehen konnte sie nichts.
    Und Shao gab nicht auf. Sie wollte das Monster mit den eigenen Händen zerstören. Deshalb griff sie an. Sie machte es so geschickt, um hinter die Gestalt zu gelangen, was sie auch schaffte, aber dann war die Gestalt irrsinnig schnell.
    Der Kopf drehte sich um die eigene Achse, wie es bei einem Menschen nie möglich gewesen wäre.
    Es blieb nicht nur beim Kopf, denn auch der Arm schnellte nach vorn.
    Shao wurde an der Kehle gepackt!
    Li sah es, doch sie wollte es im ersten Moment nicht glauben. Es kam ihr einfach zu schrecklich und auch zu unwirklich vor. Sie dachte an einen Traum, den sie mit offenen Augen träumte, aber es stimmte nicht. Das war kein Traum. Das war die brutale Wahrheit, denn die Kralle hing wie festgeleimt an Shaos Kehle.
    Li wusste, dass sie etwas unternehmen musste.
    »Shao!« Es war das Rufen des Namens, aber zugleich auch ein Schrei. Ob Shao ihn gehört hatte, wusste Li nicht. Sie hing in diesem verdammten Griff fest, und ihre Gegenwehr nahm immer mehr ab…
    ***
    Shao hatte den Schrei nicht gehört, natürlich.
    Es war alles andere als ein Schrei der Freude gewesen. Ich hatte die Angst aus ihm herausgehört, und er sorgte dafür, dass ich mit langen Schritten loslief.
    Ich hetzte auf eine Tür zu, die nicht geschlossen war. Deshalb hatte sich der Schrei auch freie Bahn verschaffen können. Wahrscheinlich ging es um Sekunden, und ich erkannte eine große Tür, die nicht ganz geschlossen war, sodass Licht in den Keller strömen konnte.
    Schwungvoll riss ich die Tür auf.
    Ich hatte vorgehabt, in den großen Raum hinein zu rennen, doch wie ein Klotz blieb ich auf der Stelle stehen, starrte nach vorn und konnte kaum glauben, was sich meinen Augen bot.
    Eine Gestalt, die einen menschlichen Körper besaß, aber trotzdem kein Mensch war, hielt einen Arm vorgestreckt. Die Hand hatte sich um die Kehle der Person gekrallt, der unsere Suche galt.
    Shao hatte keine Chance, sich aus eigener Kraft zu befreien.
    Sie hatte auch nicht geschrieen, sondern eine andere Person, die ich nicht kannte.
    Das musste die junge Frau sein, die Shao im Lager aus den Fängen der beiden Männer befreit hatte.
    Sie wirkte wie aus Stein. Der Mund stand offen. Die Arme hatte sie halb erhoben und die Hände zu Fäusten geballt. Ihre gesamte Haltung drückte das aus, was sie empfand. Pures Entsetzen.
    Sie hatte mich nicht gesehen, weil sie in eine andere Richtung blickte.
    Ich hatte höchstens drei, vier Sekunden auf der Schwelle gestanden. Jetzt hielt mich nichts mehr.
    Shao und diese lebende Figur befanden sich nicht so weit von mir entfernt. Mit ein paar Sprüngen hatte ich die beiden erreicht.
    Ich schaute erst gar nicht in Shaos Gesicht, sondern kümmerte mich um die Hand. Es
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