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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium
Autoren: Unbekannt
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Gewächse von schützenden Gewebestrukturen umgeben. Ihr habt mir geholfen. Ich kann weiterleben. Ich schulde euch Dank. Sagt mir, wie ich mich bei euch bedanken kann."
    „Sprich nicht von Dank", wehrte Irmina ab. „Die Natur hat uns die Gabe des Heilens verliehen. Wir sind verpflichtet, sie anzuwenden. DU hast uns Schutz geboten. Du schuldest uns nichts mehr."
    „Schutz muß ich euch weiterhin bieten", sagte das Schiff. „Der, vor dem ihr geflohen seid, hält sich weiterhin in der Nähe auf. Ich glaube nicht, daß er so bald abziehen wird, wie ihr es erwartet habt."
    „Volcayr", murmelte Irmina bitter. „Ich muß zurück zur ÄSKULAP. Dort kann er mir nichts anhaben."
    „Ist die ÄSKULAP dein Schiff?" erkundigte sich Yaddah.
    „Ja." Sie dachte an die Versuchsreihe, die auf die Entwicklung eines Antiserums für Kodexsüchtige abzielte. Sie hatte ihre Arbeiten unterbrechen müssen, als Roi Danton sie aufforderte, ihn zu Be-Luqo zu begleiten. „Ich habe Wichtiges zu tun", sagte sie. „Ich kann hier nicht untätig herumsitzen, bis es dem Elfahder gefällt abzuziehen."
    „Er erkennt dich an deinem Boot", sagte Yaddah. „Bist du gewillt, es hier zurückzulassen? Dann könnte ich dir womöglich helfen, dem Verfolger zu entkommen."
    „Du?" fragte die Mutantin erstaunt. „Was für ein Fahrzeug hättest du uns anzubieten?"
    „Es mag nicht so schön sein wie das deine", antwortete das Schiff. „Aber es brächte dich sicher dorthin, wo du hinwillst. Und es fiele Volcayr nicht auf."
    Irmina überdachte den Vorschlag. Sie könnte das Boot einstweilen hierlassen und es später, wenn die Lage sich beruhigt hatte, abholen. Im Notfall fände das Boot auch von selbst den Weg zur ÄSKULAP. „Einverstanden", sagte sie. „Es ist ein großzügiges Angebot, das du uns machst. Bist du dir darüber im klaren, daß du dir den Zorn des Elfahders zuziehst, falls er erfährt, daß du uns geholfen hast?"
    „Was kümmert mich der Zorn des Elfahders?" sagte Yaddah. Es klang so abfällig, fast verächtlich, daß die Mutantin unwillkürlich aufhorchte. „Du fürchtest dich vor nichts", meinte sie nachdenklich. „Du bist reich, hast du gesagt. Du handelst und machst gute Geschäfte. Ich nehme an, du hast Einfluß auf die Mitglieder des Trosses, vielleicht sogar auf das Heer?"
    „Ich habe Einfluß", gestand das Schiff. „Aber die Beeinflußten wissen nicht, von wo er ausgeht."
    „Wie betreibst du deine Geschäfte? Kommen die Händler zu dir? Empfängst du sie hier, im Innern deines Leibes?"
    „Ich habe meine Beauftragten", antwortete Yaddah, und die Art, wie er es sagte, ließ erkennen, daß ihm Irminas Fragen unangenehm waren. Es gab hier offenbar ein Geheimnis, das er für sich behalten wollte.
    Nichts lag Irmina ferner, als ihn durch aufdringliche Neugierde zu beleidigen. „Am besten verlieren wir keine Zeit", sagte sie. „Wann, glaubst du, können wir aufbrechen?"
    „Bringt euer Boot in die Halle zurück, in der ihr euch ursprünglich befandet. Wenn ihr dort ankommt, wird das Fahrzeug bereitstehen."
    Er sah unscheinbar und ein wenig hilflos aus: eine graubraune Kugel von nicht mehr als fünf Metern Durchmesser. In der dem Boot zugewandten Seite klaffte eine Öffnung, die gerade groß genug war, einen Menschen passieren zu lassen. Irmina war sicher, daß Yaddah das eigenartige Gebilde aus seiner eigenen Substanz erzeugt hatte. Sie sah sich um und versuchte, in der Wand der großen Halle eine Stelle zu finden, an der vor kurzem eine nicht unerhebliche Menge Körpermaterie entnommen worden war. Aber der Versuch blieb erfolglos. „Du bleibst einstweilen hier zurück", sprach sie zu dem Boot, als sie sich zum Aussteigen anschickte. „Das habe ich schon mitbekommen", antwortete die sanfte Stimme. „Macht eure Sache gut und laßt euch nicht erwischen."
    Die Mutantin kletterte hinaus. Kido folgte ihr. Der Gnom hatte längst alle Scheu vor Yaddah verloren. Er bewegte sich selbstbewußt. Seine Augen blitzten tatendurstig. „Ich kenne dein Ziel", sagte Yaddah, während Irmina und ihr Begleiter auf das graubraune Fahrzeug zuschritten. „Es hat eine ähnliche Form wie dein Boot. Ich habe Drayaddah klargemacht, wohin er sich zu wenden hat."
    „Drayaddah?" fragte die Mutantin verwundert. „Sohn des Yaddah", antwortete das Schiff. „Er verfügt über einen konventionellen Antrieb, der die im Schwerefeld der Sonne Cepor enthaltene potentielle Energie in kinetische Energie umsetzt. Es wird auch während des Fluges eine gewisse
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