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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe
Autoren: Jason Dark
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nicht zu weit entfernt, aber es war Suko nicht möglich, sie auf normalem Weg zu erreichen. Klar, er konnte direkt auf sie zulaufen, nur wies dieses Gelände einige Hindernisse auf, denn kein Mensch hatte daran gedacht, das Zeug wegzuräumen. Suko musste zwei leeren Bottichen ausweichen, sprang über Steine hinweg und huschte an einem Toilettenhäuschen vorbei.
    Die Cavallo bewegte sich nicht mehr. Sie stand in der unmittelbaren Nähe des Krans wie eine zu Eis gewordene Person. Ihr Gesicht zeigte noch immer das Lachen. Es war jetzt erstarrt, und sie wirkte mehr wie ein weiblicher Clown als eine Blutsaugerin, auch wenn die Zähne zu sehen waren.
    Suko zählte die Zeit nicht mit. Entweder er schaffte es oder er verlor. Diesmal nicht. Er war bei ihr, bevor die Zeit um war. Aber er brauchte sie trotzdem noch, um Justine teilweise unschädlich zu machen. Er hatte sich vorgenommen, ihr eine Handschelle anzulegen und sie dann an den Kran zu fesseln.
    Suko hielt die Schelle bereits in der Hand, als die fünf Sekunden vorbei waren. Die Reaktion der Blutsaugerin ging dort weiter, wo sie abrupt gestoppt worden war.
    Leider erlebte er bei der Cavallo keinen Moment der Überraschung. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sie sich auf die neue Lage eingestellt.
    Suko war durch das Halten der Schelle abgelenkt worden. Nur die linke Hand konnte er so bewegen wie es normal war, und genau das wurde ihm zum Verhängnis.
    Justine schlug ohne Vorwarnung zu. Sie kam auch an Sukos Armen vorbei und zielte dabei gegen den Hals des Inspektors, der seinen Kopf soeben noch zur Seite drehen konnte. Er wurde nicht getroffen, aber Justine war bereits am Mann.
    Der Tritt schleuderte den Inspektor zurück. Es war der berühmte Pferdehuf, der Suko getroffen hatte. Die Luft blieb ihm plötzlich weg, als er nach hinten kippte. Für einen Moment tanzte die Welt vor seinen Augen, und seine Gegnerin schien sich einfach aufzulösen. Er spürte den harten Aufschlag und hatte Glück, dass er nicht gegen einen der Steinhaufen prallte. Zudem hatte er seinen Körper zusammengezogen, um kein zu großes Ziel zu bilden.
    Sie setzte nach.
    Es war wichtig, dass Suko die Augen weit offen hielt. Und sie öffneten sich noch weiter, als er sah, wie hoch die Blutsaugerin sprang, um dann mit beiden Füßen zuerst auf ihn niederfallen zu können.
    Bei dem Aufschlag wäre in Sukos Brustkorb nichts mehr normal gewesen.
    Zum Glück war er durchtrainiert und reaktionsschnell. Er rollte sich zur Seite und hatte genau das Richtige getan, denn Justines Füße prallten neben ihm auf.
    Suko hatte Glück. Plötzlich geriet ein handliches Steinstück zwischen seine Finger.
    Er war schnell wie selten. Zeit, eine Waffe zu ziehen, hatte er nicht, denn Justine griff schon wieder an.
    Suko schleuderte den recht schweren Stein auf sie zu. Er traf sie an der Brust. Aber Justine war nicht normal. Ein Mensch wäre durch diese Attacke in seinem Angriff gestoppt worden, bei ihr allerdings prallte er ab wie ein Gummiball, und eine Unperson wie sie spürte auch keine Schmerzen.
    Sie lachte sogar noch auf, riss die Arme in die Höhe und schnellte sich wieder auf Suko zu.
    Diesmal gelang ihm nur eine halbe Drehung. Dann erwischten ihn die Klauen.
    Suko wurde in die Höhe gerissen, als bestünde er aus Papier. Eine Klammer presste seine Arme dicht an den Körper. Die Füße verloren den Kontakt mit dem Boden. Für einen Moment schwebte er in der Luft, dann schleuderte ihn die Blutsaugerin nach vorn.
    Suko konnte den Schrei diesmal nicht unterdrücken, als er gegen das Gestänge des Krans prallte. Er schlug auch mit dem Gesicht gegen das kalte Eisen. Irgendwie riss die Haut auf. Suko begann zu bluten, und auch er merkte seine Schwäche, denn plötzlich wurden ihm die Knie weich. Zudem hatte er den großen Überblick verloren, und so etwas nutzte ein Wesen wie die Cavallo voll aus.
    Wieder riss sie ihn hoch. Diesmal schleuderte sie Suko nicht von sich weg, sondern drehte ihn um, wobei er noch immer mit den Füßen über dem Erdboden schwebte.
    Er sah sie vor sich.
    Dieses glatte Vampirgesicht war für ihn zu einer elenden Fratze geworden. Er würde sich erst später erholen können, aber dann war es für ihn zu spät.
    Der Überlebenswille war noch vorhanden, und Suko merkte auch, dass sich der Griff etwas gelockert hatte.
    Er nutzte die Chance, riss sich frei und griff selbst an, doch er schaffte es nicht, Justine loszuwerden.
    Sie schrie auf wie eine wütende Katze und sprang sofort nach hinten.
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