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1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK

Titel: 1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK
Autoren: Unbekannt
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Gewächs teilte elektrische Schläge aus. Sie wich zur Seite aus und achtete von da an darauf, möglichst nicht mit irgendwelchen Pflanzen in Berührung zu kommen.
    Rostwildnis nannte sie das Gelände und folgte der Schneise, die Jo Polynaise getrampelt hatte.
    Sie lauschte angestrengt, aber sie hörte die Geräusche nicht, die der Androide machte. Eine Viertelstunde folgte sie seiner Spur, eine weitere kam dazu. Demeter überlegte, ob sie rufen sollte, aber dann unterließ sie es. Sie wußte nicht, wo Edym Varuson sich aufhielt, der Meisterschüler. Es war möglich, daß er sie überholt hatte und irgendwo in diesem gefährlichen Dschungel auf sie lauerte.
    Sie redete sich ein, daß eine Bedrohung von dem Absolventen der Upanishad ausging.
    Nach ihrer Einschätzung mußte sie die ungefähre Mitte der Wildnis bereits erreicht haben, als neben ihr ein Speer einschlug. Sie warf sich zur Seite und verschwand hinter einer aufragenden Platte, die halb Stein, halb Erz war und wie ein Schild aus dem Boden ragte. Vorsichtig spähte sie nach vorn. Was sie für einen Speer gehalten hatte, entpuppte sich als Ast, der in einer messerscharfen Spitze endete und einen dreieckigen Querschnitt besaß. Er steckte im Boden und deutete mit dem hinteren, abgebrochenen Teil in die Richtung des Werfers.
    Demeter schlug einen Bogen und schätzte die Entfernung ab, die der Ast zurückgelegt hatte. Sie besaß keine Informationen über die Wurfkraft eines Ckatoners. Sie schlich gebückt, und dann stand sie übergangslos vor der Felswand.
    Eines der Plateaus! durchzuckte es sie. Ich bin zu weit gegangen.
    Sie tastete sich an der Wand entlang. Es konnte nicht sein. Die Felsmassive, die die Wildnis nach drei Seiten hin abgrenzten, befanden sich weiter entfernt.
    Sie vernahm ein leises Summen. Die Felswand wich ein wenig zurück, und sie sah die Schneise, die Jo in die Wildnis getreten hatte. Sie endete an einer dunklen Öffnung in der Felswand. Die Wyngerin erkannte eine Magnetschiene, die ins Freie führte und vor der Öffnung nach rechts abbog und nach wenigen Metern in einem abwärts führenden Tunnel verschwand. Ein Wagen von sechseckiger Form, mit einer Ladevorrichtung wie ein Haifischmaul, kam aus dem Stollen und verschwand in der Felswand.
    Demeter kramte in ihren Erinnerungen an die Daten, die sie bei der Landung auf Lemparr von der Hafenverwaltung über den Planeten erhalten hatten. Ihnen zufolge handelte es sich hierbei um eines der halbautomatischen Bergwerke in der unmittelbaren Umgebung der Stadt.
    Varuson muß wissen, wie es hier aussieht, begriff sie. Er hat einen Heimvorteil. Es dürfte nicht schwierig für ihn sein, Jo ohne Hilfsmittel auszutricksen. Er muß ihn nur an einen Abgrund locken.
    Jo tat ihr plötzlich leid. Der Androide war zwar übergeschnappt, aber das war kein Grund, ihn einem unerbittlichen Schicksal zu überlassen oder ihn zu sprengen, wie der verschwundene Chip Tantal es beabsichtigt hatte. Die Wyngerin machte sich Gedanken über den Mentor der LOVELY BOSCYK.
    War er am Ende das Opfer seines eigenen Vorhabens geworden? Das Schiff hatte nirgendwo eine Explosion festgestellt, und seine Aussage, daß Chip lebte, beruhigte die Frau ein wenig. Wo aber war der Riesensiganese? Wo hatte Jo ihn versteckt?
    Vorsichtig trat sie an die Öffnung der Felswand und spähte hinein. Dämmeriges Licht schlug ihr entgegen. Der gleichmäßige rote Staub um die Schiene herum war ein wenig verwischt. Jemand war hier gegangen, und es ließ sich nicht erkennen, ob es der Androide oder der Ckatoner gewesen war.
    Demeter betrat den Stollen, der leicht abwärts unter die Oberfläche der Wildnis führte. Von weit vorn hörte sie ein Poltern, und sie duckte sich, weil sie einen Schatten sah, der auf sie zuschoß. Es handelte sich um einen größeren Felsblock, und er sauste haarscharf an ihrem Gesicht vorbei und schlug zwei Meter hinter ihr in den Boden. Sie erkannte gleichzeitig die massige Gestalt, die keine zwanzig Meter abwärts durch einen Lichtkegel glitt und wieder in der Dämmerung verschwand.
    „Jo!" rief sie, alle Vorsicht vergessend. Sie glaubte, daß er den Felsbrocken geworfen hatte. „Jo!"
    Ihren Namen fügte sie nicht hinzu. Der Androide erkannte sie ohne Zweifel an der Stimme. Und er reagierte.
    „Verschwinde von hier, Demeter. Ich kann keine Aufpasser gebrauchen. Ich werde allein mit dem Angeber fertig!"
    „Du unterliegst einem Irrtum, Jo. Aber es hat ja doch keinen Sinn, dich darauf hinzuweisen!"
    Etwas rumpelte, und
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