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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden
Autoren: Unbekannt
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begab sich schnurstracks ins Hauptbüro. Als sie den Computer aktivierte, verwies sie dieser auf ihre persönliche Memory-Taste.
    Es war also jemand hier gewesen. Aber warum sollte dieser Jemand - ein Dieb! - ihr eine persönliche Nachricht hinterlassen haben?
    Sie gab den Kode für ihren Memory-Speicher ein, und augenblicklich erschien auf dem Monitor eine geschriebene Nachricht.
    Sie lautete: „Shee, du weißt schon, von wem diese Zeilen stammen. Ich mußte aus Gründen, die ich jetzt nicht nennen kann, untertauchen. Aber ich werde dir zum gegebenen Zeitpunkt alles erklären. Verrate mich nicht. Ich melde mich wieder, wenn ich in Sicherheit bin. In Kameradschaft, Dein Freund."
    Sekunden, nachdem Sheela die Zeilen gelesen hatte, wurden sie für immer gelöscht.
    Es gab nur einen Menschen, der sie Shee genannt hatte. Aldo Elbush jun. Sheela sank zitternd über dem Computer zusammen und kühlte ihre Stirn auf dem Monitor. Warum hatte Aldo sich ihr nicht anvertraut? Warum hatte er untertauchen müssen? Sie konnte sich kein Vergehen vorstellen, dessen Aldo sich schuldig machen könnte.
    Sie ruckte hoch, straffte sich. Eigentlich gab es nur eines, was zählte: Aldo war nicht vom Element der Finsternis geholt worden. Er hatte die Finsternis nur genutzt, um untertauchen zu können.
    Sheela konnte die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen. Alles deutete darauf hin, daß Aldo sich bis zuletzt in den Lagerräumen seiner Firma versteckt gehalten hatte. Sie wollte sich Gewißheit verschaffen, um Aldo, wenn nötig, nachträglich helfen zu können.
    Jetzt glaubte sie auch zu wissen, was die Sicherheitsbeamten von ihr gewollt hatten.
    Die Lagerräume waren durch Infrarotspätortung zusätzlich geschützt. Damit wurde es möglich, Geschehnisse, die etliche Stunden zurücklagen, aufgrund der Restwärmestrahlung zu rekonstruieren, zumindest aber stattgefundene Bewegungsabläufe sichtbar zu machen.
    Sheela machte noch einmal Inventur. Nunmehr waren die Lagerbestände wieder komplett. Weder ein Illu-Masken-Set, noch der ertrusische Freizeit-Overall fehlte. Sie justierte die Infrarot-Nachführung auf jene beiden Lagerabteile, in denen diese beiden Artikel untergebracht waren.
    Sheela hielt den Atem an, als durch die Infrarotortung sichtbar wurde, was sich vor mehreren Stunden hier zugetragen hatte. Jemand, ein menschenähnlicher Schemen bloß, legte sowohl den Overall mit Jux-Packet wie auch das Illu-Masken-Set an seinen Platz zurück. An letzterem hantierte er noch herum, und durch die starke thermische Ausstrahlung, die das Infrarot fast bis zur Unkenntlichkeit verwischte, wurde deutlich, daß er das Biomolplast vernichtete.
    Sheela schaltete die Normalbildübertragung der beiden Lagerabteile ein. Der betreffende Jux-Freizeit-Overall lag wie originalverpackt an seinem Platz. Aber zwischen den Illu-Masken-Sets lag nur ein unförmiger Klumpen Bioplast, der ursprünglich ohne weiteres eine Hornexer-Maske hätte sein können.
    Um diese verräterischen Spuren zu verwischen, ließ Sheela die Überreste von der Robotik abholen und in den Müllschlucker werfen. Dann buchte sie ein Illu-Masken-Set als Schwund ab.
    „Aldo", sagte Sheela mit leiser Verzweiflung, „warum hast du dich mir in der Maske des Lofus nicht anvertraut? Wir hätten auch gemeinsam einen Ausweg gefunden, was immer auch deine Not ist."
    Plötzlich fiel ihr ein, daß Aldo in den letzten Monaten, seit der Aktivierung des Chronofossils Terra, irgendwo gelebt haben mußte. Sie begab sich ins Chefzimmer. Bei oberflächlicher Betrachtung wirkte es recht ordentlich. Aber als Sheela eine Computerüberprüfung vornahm, inklusive Infrarotortung, stellte sich heraus, daß der Raum bis vor kurzem bewohnt gewesen war und jemand ziemlich nachlässig aufgeräumt hatte.
    Überall gab es noch Essensreste, Fingerabdrücke, Schweißspuren, Abnutzungserscheinungen, Wärmereststrahlung und mikroskopische Absonderungen, die alle eindeutiges Zeugnis dafür ablegten, daß hier vor kurzem noch ein menschliches Wesen logiert hatte.
    Eigentlich das richtige Tagewerk für die Reinigungsmäuse, die Aldo mal einem peniblen Reinlichkeitsfanatiker von einem Erfinder abgekauft, jedoch nie an den Mann gebracht hatte. Aldo hatte nie eingestanden, daß die Reinigungsmäuse ein Flop waren, vielleicht sein einziger, und sie darum für den persönlichen Gebrauch eingesetzt.
    Wo war Aldo jetzt? Dachte er daran, hierher zurückzukommen, oder war ihm der Boden seiner Firma zu heiß geworden? Sheela dachte
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