Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
damit anfreunden, dass man dort Schätze gefunden hat.«
    »Da habe ich schon etwas anderes erlebt. Damals, als ich den geheimnisvollen Jungen…«
    »Bitte, John, lass es. Ich weiß ja, dass ihr beide zusammenhaltet, aber mein Misstrauen ist trotzdem geblieben.«
    »Warum denn?«, fragte Bill, der zu uns gekommen war und den Wein einschenkte.
    »Weil ich dich schon zu lange kenne. Seit wann kümmerst du dich um alte, versunkene Schätze? Die haben doch nichts mit Dämonen oder ähnlichem Gesindel zu tun.«
    »Sei doch froh, Sheila. Außerdem habe ich Kontakt zu einem Magazin, das mir die Reportage mit Kusshand abnimmt. Gerade heute im Zeichen der hohen Technik haben die alten Geschichten wieder ihren Wert bekommen. Das wollen die Leute lesen. Bei der Schatzsuche sind Männer eben noch echte Kerle.«
    »Du auch?« Sie lächelte etwas spöttisch.
    »Ich brauche den Schatz ja nicht mehr zu heben«, konterte Bill und hob sein Glas. »Aber er ist ein guter Grund, darauf ein Glas zu trinken. Lasst es euch munden.«
    Das taten wir auch, und ich konnte mir ein anerkennendes Nicken nicht verkneifen. »Das ist ein guter Tropfen.«
    »Der alte Barolo aus Italien.« Bills Augen glänzten. »Den muss man einfach genießen.«
    Das taten wir auch. Und zwar recht ausgiebig, denn es blieb nicht bei der einen Flasche. Wir gerieten ins Plaudern, und ich berichtete von meinen letzten Fällen. Dabei war Bill anzusehen, dass er gern dabei gewesen wäre, aber er hatte seinen Job und ich den meinen.
    Die Zeit verging wirklich wie im Flug. Irgendwann schaute ich auf die Uhr und sah, dass Mitternacht schon vorbei war.
    »Verflixt, jetzt wird es aber Zeit.«
    »Nur keine Hast, John.«
    »Doch.« Ich stand auf. Den Wein merkte ich schon, aber ich war noch immer in der Lage, mir ein Taxi zu bestellen. Ich verabschiedete mich von Sheila und hatte ein etwas schlechtes Gewissen, weil ich ihr die Wahrheit verschwieg. Aber das war eine Sache, die nur Bill und sie etwas anging.
    Mein Freund brachte mich noch bis vor das Haus. Er hatte weiter unten am Grundstück das Tor geöffnet, damit der Wagen bis vor die Tür fahren konnte.
    »Bleibt es dabei, dass du dich erkundigst, John?«
    »Ich denke schon.«
    »Gut, dann lass was von dir hören.«
    »Und du gib auf dich Acht. Mit der Pest ist nicht zu spaßen. Egal, woher sie kommt.«
    »Keine Sorge, ich passe schon auf.«
    Der Wagen kam, rollte den Weg hoch bis zum Haus, hielt an und ich stieg ein. So locker und sicher waren meine Bewegungen auch nicht mehr, und ich hatte Mühe, während der Fahrt meine Augen offen zu halten. Die Abende bei den Conollys waren eben immer etwas Besonderes. Völlig nüchtern kam ich da nie aus dem Haus.
    ***
    Der andere Morgen!
    Mochte der alte Barolo auch ein toller Wein gewesen sein, ich musste mir leider eingestehen, dass ich das eine oder andere Glas zu viel davon getrunken hatte, denn selbst die Dusche schaffte es kaum, meine Kopfschmerzen zu verflüchtigen.
    Trotzdem dachte ich nicht daran, einen blauen Tag zu machen, und fuhr mit Suko ins Büro. Wir hatten diesmal den Wagen genommen, aber das Fahren überließ ich meinem Freund.
    Natürlich steckten wir im Stau und erhielten so Gelegenheit, uns zu unterhalten.
    »Dir ging es auch schon mal besser, habe ich das Gefühl«, meinte Suko. »Ach ja?«
    »Wie hart war es denn?«
    »Ich musste leider einiges bei den Conollys probieren.«
    »Leider…?«
    »Man kann so schlecht nein sagen.«
    »Und was hat dich umgehauen?«
    »Nichts, Suko, gar nichts. Nur etwas geschwächt. Die Rotwein-Tour ist wohl etwas zu lang gewesen, aber das wird sich geben. Ihr hättet wirklich dabei sein sollen.«
    »Ich konnte den Geburtstag nicht absagen.«
    »Wieder einer deiner zahlreichen Vettern?«
    »Nein, diesmal mehr ein Onkel.«
    »Und? Hat es sich gelohnt?«
    »Irgendwie schon. Ich habe einige Menschen getroffen, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Es ist immer wieder von Vorteil, alte Beziehungen aufzufrischen. Wer weiß, ob man nicht mal darauf zurückgreifen kann oder muss.«
    »Das stimmt.«
    »Und was war bei dir los? War es eine rein private Einladung oder hatte Bill wieder etwas in der Hinterhand?«
    »Beides.«
    Es war Sukos Glück, dass wir wieder mal anhalten mussten. So konnte er zunächst lachen und danach die Bemerkung abgeben. »Da bin ich mal gespannt, in was er dich wieder reingezogen hat.«
    Ich reckte mich. »Bisher in nichts.«
    Suko schielte mich von der Seite her an. »Soll ich dir das wirklich glauben?«
    »Ich habe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher