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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber
Autoren: Unbekannt
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Grund gehen müssen. Wir haben schließlich mit der BASIS keinen Spazierflug vor, sondern wollen EDEN II finden, um das letzte Chronofossil zu aktivieren und damit den Anker des Frostrubins endgültig zu losen."
    Seine letzten Worte waren immer leiser geworden - und er selber hatte sie gar nicht mehr gehört, weil sein Bewußtsein „umgeschaltet" hatte auf die in seinem Gedächtnis gespeicherte „Vision", die ihm vor fast drei Monaten von ES „überspielt" worden war.
    Der Erinnerung füllte seinen Geist bis in den hintersten Winkel aus.
    Da war ein Berg, neben dem alle anderen Berge verblaßten - und der Berg strahlte hell wie eine goldene Sonne. Am Fuß des Massivs aber klaffte eine gewaltige Schlucht, von Myriaden Brücken aus purem Licht überspannt.
    Da war eine Festung am Rand der Schlucht, ein Koloß aus schillernder Energie, titanisch und dennoch nicht mehr als ein Staubkorn im Vergleich zu diesem Berg aus Gold. Und über eine der Lichtbrücken, die Festung und Berg verbanden, bewegten sich zwei Männer.
    Jeder, der sie sah, kannte sie: Atlan und Jen Salik. Sie rannten, sie flogen. Sie trugen Schutzanzüge, die in vielen Dingen an SERUNS erinnerten und trotzdem fremdartig waren. Wie der Wind flogen sie dahin, über den bodenlosen Abgrund am Rand der Welt, dem Lauf der Lichtbrücke folgend, dem goldenen Berg entgegen, der weit voraus in den sternenlosen Himmel ragte.
    Da waren die Gesichter der beiden Männer, aschfahl und von einer Verzweiflung verzerrt, wie sie nur Menschen empfinden konnten, die sich in tödlicher Gefahr befanden.
    Und dann stürzten sie aus schwindelnder Höhe in den klaffenden Schlund, an der leuchtenden Brücke vorbei, hinab in das Nichts - gefallene Engel, ihrer Schwingen beraubt, verurteilt zur ewigen Verdammnis.
    Und während sie stürzten, wurden ihre Gesichter grau. Das Licht ihrer Augen erlosch, das Leben entwich aus ihrem Fleisch - und im Tode fielen sie immer weiter und weiter, bis der schwarze Schlund der Tiefe ihre sterblichen Überreste für immer verschlang.
    Die „Vision" verblaßte.
    Perry Rhodan hatte das Gefühl, aus einem ähnlichen Schlund wieder emporzusteigen wie dem, in dem die verfallenden Körper Atlans und Saliks ihr Grab gefunden hatten.
    Unsäglicher seelischer Schmerz fraß in ihm. Ein irrationaler Wunsch drohte, übermächtig zu werden: der Wunsch, zurückzusinken in die Tiefe und das Schicksal der Freunde zu teilen.
    Aber er kämpfte gegen diese Todessehnsucht an - und er überwand sie.
    Und während er „auftauchte", erinnerte er sich an das Ziel, das er sich gesetzt hatte.
    Nicht, daß es sein einziges Ziel gewesen wäre - er hatte schon unzählige Ziele verfolgt und viele davon erreicht, und er würde, wenn nicht Gewalteinwirkung seine relative Unsterblichkeit beendete, noch unzählige weitere Ziele verfolgen und vielleicht auch erreichen -, aber es war sein derzeit aktuelles Ziel.
    Und es hieß: die exakten Positionsdaten von EDEN II zu erhalten.
    Was nützte es schon, daß ES erklärt hatte, EDEN II wäre dort, wo man es suchte? Was nützte es zu wissen, daß die Position von EDEN II identisch war mit dem geistigen Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES? Was nützte es, erfahren zu haben, daß letztlich alle Wege nach EDEN II führten?
    Nichts.
    Oder doch nicht mehr als vergleichsweise das Wissen eines Südsee-Insulaners im Jahre eins alter Zeitrechnung, daß alle Wege nach Rom führten.
    Aus diesem Grund hatte Perry Rhodan mit der BASIS Kurs auf den Kugelsternhaufen M3 (oder NGC 5272) genommen, 35.000 Lichtjahre von Terra und 22.700 Lichtjahre von Arkon entfernt.
    Denn nahe dem Zentrum von M3 gab es die Fünf-Planeten-Anlage Neu-Moragan-Pordh, in die sich die überlebenden 2009 Porleyter im März des Jahres 426 NGZ zurückgezogen hatten.
    Das lag drei Jahre zurück, und in der Zwischenzeit hatte es keinen Kontakt mit diesen Vorläufern der Ritter der Tiefe gegeben, aber bevor sie sich nach Neu-Moragan-Pordh zurückzogen, war zwischen ihnen und den Milchstraßenvölkern ein Bündnis geschlossen worden.
    Hauptpunkt dieses Vertrags war, daß die Ritter der Tiefe bei Bedarf auf das porleytische Wissen zurückgreifen durften.
    Rhodan hoffte nur, daß dieses Wissen auch etwas über das geistige Zentrum der Mächtigkeitsballung von ES enthielt - und wenn es nur ein kleiner Hinweis war. In seiner Lage mußte er nach jedem Strohhalm greifen.
    Als diese Gedanken durch seinen Geist geweht waren, war er endgültig wieder „da" - und er fühlte sich seelisch
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