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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber
Autoren: Unbekannt
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gestärkt, zuversichtlich und ungeduldig.
    Entsprechend fordernd blickte er in die Gesichter von Waylon Javier, Les Zeron, Geoffry Waringer und Gucky.
    Aber was er in ihnen sah, ließ ihn erschrecken, denn es weckte in ihm die dumpfe Ahnung von etwas Schicksalhaftem.
    „Was ist geschehen?" fragte er mit tonloser Stimme.
    Erst danach sah er, daß zu der vorher schon vorhandenen Runde eine weitere Person gekommen war, auch wenn sie ein wenig im Hintergrund stand: Herth ten Var, Chefmediziner der BASIS.
    „Es ist deine Gattin, Perry", sagte der Ara mitfühlend. „Sie ist vor vier Minuten in tiefe Bewußtlosigkeit verfallen." Er hob die Hände, wie um eine impulsive Reaktion abzuwehren. „Aber es besteht keine Lebensgefahr, auch nicht für das Kind. Wir konnten sie nur noch nicht wieder zum Bewußtsein bringen."
    Eiskalte Furcht griff nach dem Unsterblichen.
    Doch er ließ sich nichts davon anmerken, als er sagte: „Ich will zu ihr! Geoffry, du kümmerst dich um die Zwischenfälle!"
     
    *
     
    „Gesil!" flüsterte Perry Rhodan.
    Scheu trat er an das Medobett, in dem seine Frau lag, bis zum Hals zugedeckt von einer hellen Multifunktionsdecke und durch kaum sichtbare Kontaktplättchen mit einer Menge hochempfindlicher Sensoren verbunden, die eine perfekte Überwachung durch die Positronik des Medobetts garantierten. Auf einem Bildschirm wurden die physischen Meßwerte angezeigt.
    „Der Puls ist verlangsamt, die Atmung etwas beschleunigt"; erklärte Herth ten Var. „Die Positronik kann notfalls sofort eingreifen, aber das war bisher nicht nötig."
    Hilflos blickte Rhodan auf das blasse Gesicht Gesils. Ihre Augen waren geschlossen, und sie schien zu schlafen. Aber Rhodan hörte, daß sie schneller atmete als normal. So gut, wie er sie kannte, vermochte er die Abweichung nicht zu überhören und zu übersehen.
    Er legte ihr behutsam eine Hand auf die Stirn.
    Die Haut fühlte sich kühler an als gewöhnlich, aber nicht kalt - und sie war nicht feucht.
    „Ein Koma?" wandte er sich an den Mediziner.
    Der Ara schüttelte den Kopf.
    „Dafür gibt es keine Anhaltspunkte, denn es scheint keine Krankheit vorzuliegen. Die Bewußtlosigkeit ist eigentlich unerklärlich, da weder Organschäden noch Entgleisungen des Stoffwechsels vorliegen."
    „Ein Schwächeanfall?" äußerte Rhodan eine Vermutung. „Immerhin ist meine Frau schwanger." Man sieht es ihr nicht an! dachte er dabei. Allerdings ist sie ja erst im dritten Monat.
    „Das dachte ich zuerst auch", antwortete ten Var. „Aber der Befund ergab eine ausgezeichnete körperliche Verfassung. Es kann auch nicht an der Schwangerschaft liegen. Das Kind ist gut entwickelt und weist nicht die geringsten funktionellen Anomalien auf. Ich sehe überhaupt keinen Anlaß zu irgendwelchen Befürchtungen."
    „Außer, daß Gesil bewußtlos ist", konstatierte Rhodan mit nur mühsam unterdrücktem Unwillen. „Läßt sich denn da gar nichts machen?"
    „Oh, doch!" gab ten Var zurück. „Falls der Zustand deiner Frau sich verschlechtern sollte, werden wir auch etwas unternehmen. Uns steht eine ganze Palette medikamentöser und physikalischer Therapien zur Verfügung. Aber das alles sind Eingriffe in das Zusammenspiel des Organismus, die sich irgendwie auch auf das Kind auswirken würden. Deshalb werde ich sie nur dann vornehmen, wenn ich die medizinische Notwendigkeit dafür sehe. Dazu besteht vorerst aber kein Anlaß."
    Rhodan schluckte und räusperte sich dann.
    „Ich verstehe, Doc", erwiderte er. „Tut mir leid, wenn ich ungehalten war.
    Selbstverständlich vertraue ich voll und ganz deiner medizinischen Kunst."
    Der Ara lächelte verstehend.
    „Aber es ist schließlich deine Frau - und es ist dein Kind. Ich verstehe dich, Perry. Mir ginge es an deiner Stelle nicht anders. Man denkt in solchen Fällen immer, es müßte doch unbedingt etwas geschehen. Das ist aber verkehrt. Wenn die Natur sich selbst helfen kann, ist das tausendmal besser als jeder medizinische Eingriff. Wir haben alles unter Kontrolle. Wahrscheinlich wird die Patientin schon in kurzer Zeit von selbst aus der Ohnmacht erwachen. Natürlich werden wir weiter versuchen, die Ursache zu finden, aber wenn sie nicht physischer Natur sein sollte..."
    Er zuckte vielsagend die Schultern.
    Perry Rhodan verstand. Das Bewußtsein intelligenter Lebewesen war auch in diesem Zeitalter noch immer von Geheimnissen verhüllt, die jedem wissenschaftlichen Zugriff trotzten.
    Schweigend drückte er dem Mediziner die Hand, dann ging er
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