Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1255 - Böser schöner Engel

1255 - Böser schöner Engel

Titel: 1255 - Böser schöner Engel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Höllenengel.«
    »Irgendwie schon, John. Und dabei mit dem Aussehen eines wahren Engels. Die perfekte Tarnung.«
    »Hinter der sich der Teufel verbirgt und seine Fäden zieht.«
    Sie winkte ab. »So einfach würde ich es mir nicht machen, John. Der Teufel hat viele Varianten. Er kann auch Engel auf seine Seite holen. Schließlich ist er selbst mal einer gewesen. Egal, wie du es drehst und wendest, John, ich gehe davon aus, dass hier einiges faul ist und andere Mächte an den Fäden ziehen.«
    »Okay, Karina. Wie hast du dir denn unser Vorgehen gedacht?«
    Sie runzelte die Stirn. »Konkrete Pläne habe ich nicht gemacht. Ich kenne wohl die Namen der Verstorbenen. In ihrer Nähe müssten auch die Menschen zu finden sein, die geheilt worden sind.«
    »Stimmt. Aber willst du sie alle ablaufen und Fragen stellen?«
    »Nein. Ich habe mir einen besonderen Namen herausgesucht.« Sie schlug drei weitere Seiten auf und wies mit der linken Hand auf die Akte. »Sandor Maremkin.«
    »Oh! Wer ist das?«
    »Einer derjenigen, die das Sagen haben. Zwar kein Oligarch, so hoch ist er noch nicht gestiegen, aber er scheint dabei zu sein, und seine Mittel sind nicht eben rücksichtsvoll.«
    »Ein Gangster also?«
    »Ja, aber einer von den ganz oberen. Glücksspiel, Bankgeschäfte, Aktien- und Immobilienbetrug, Waffenschmuggel.«
    »Das reicht«, sagte ich. »Der Name hört sich nicht eben sehr russisch an.«
    »Sein Vater ist oder war Armenier. Seine Mutter stammte aus Ungarn. Er hat dorthin noch beste Beziehungen und in Budapest so etwas wie eine Filiale eingerichtet. Die Stadt und das Land sind für ihn perfekt. Die Grenze zum Euroland ist nah, aber darum sollen sich die Sondereinheiten kümmern, die ihm bisher nichts beweisen konnten.«
    »Warum hat er Tamaras Hilfe gebraucht?«
    Vor ihrer Antwort lächelte Karina kantig. »Auch an diesen Menschen geht das Schicksal nicht vorbei. Maremkin war halbseitig gelähmt. Die Ärzte gaben ihm keine Chance. Dann hat er sich vertrauensvoll an Tamara gewandt. Siehe da, er kann wieder laufen. Er bewegt sich wie zu seiner Zeit vor der Lähmung.«
    »Und wer ist für ihn gestorben?«
    »Eine Frau. Seine Geliebte. Oder die Person, die bei ihm gerade an erster Stelle stand. Frauen hat er immer an der Hand. Sie starb, als sie beide im Bett lagen. Kreislaufversagen, Herzschlag, das Übliche eben.«
    »Das muss ihn geschockt haben.«
    Karina Grischin schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Vielleicht im ersten Augenblick, doch sehr schnell hat er seine Geschäfte wieder aufgenommen und ist dabei, sich noch höher zu arbeiten.«
    »Ihn sollen wir also besuchen?«
    »Genau.«
    »Weiß er Bescheid?«
    Karina zeigte ein kantiges Lächeln. »Ich habe ihm eine E-Mail zukommen lassen. Er weiß auch, wer ich bin. Wir hatten schon mal miteinander zu tun. Die besten Freunde sind wir nicht, aber wir respektieren uns gegenseitig. Zumindest habe ich ihn in diesem Glauben gelassen. Er wird uns bestimmt etwas sagen können.«
    »Wenn er will.«
    Karina schob ihre Unterlippe vor. »Das kann ein Problem werden. Aber ich habe ihn mir aus einem besonderen Grund ausgesucht. Sandor Maremkin ist kein Mensch, der so leicht etwas vergisst. Ich setze darauf, dass er den Kontakt zu Tamara nicht hat einschlafen lassen. Einer wie er sichert sich ab, und ich bin überzeugt, dass er die Brücke ist, die wir brauchen, um an Tamara heranzukommen.«
    Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ansonsten ist es verdammt schwer. Sie versteckt sich. Sie zeigt sich nur, wenn es wichtig ist. Ich habe gehört, dass sie verkleidet durch die Stadt streift und dabei ihre Augen und Ohren offen hält, um herauszufinden, wo sie helfen kann. Sie geht ihren eigenen Weg und handelt auch entsprechend. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sie dabei Unterstützung hat. Derjenige, der dies tut, der muss verdammt mächtig sein, meine ich zumindest. Da fällt mir von den Menschen nur Sandor Maremkin ein.«
    »Ja, das ist wohl alles möglich«, sagte ich. »Aber du hast davon gesprochen, dass Tamara sich oft im Fernsehen zeigt und auch einiges über sie in den Zeitungen zu lesen ist. Irgendwie müssen diese Leute doch auch an sie herankommen.«
    »Das kommen sie auch. Allerdings nur durch sie. Denn sie ist es, die sich meldet und mal wieder zeigt, dass sie sich präsentieren will. Das hat sie alles allein in die Hand genommen. Aber ich bleibe dabei, dass Maremkin die einzige Spur ist, obwohl ich keine hundertprozentigen Beweise dafür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher