Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1254 - Welt ohne Hoffnung

Titel: 1254 - Welt ohne Hoffnung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Meteor-Bombardement, das von den Trümmerteilen der fünf äußeren Planeten herrührte. Sie standen außerdem unter dem Eindruck, daß sie von dem Krieger Kalmer beobachtet wurden, und rechneten sich aus, daß sie ihre Vorbereitungen für die Letzte Schlacht in größerer Verschwiegenheit treffen könnten, wenn sie sich unter die Erde zurückzögen. Die großen Städte lagen unter der Oberfläche des Planeten, die Klonfabriken namens MUTTER und jene, die die Antikörper herstellte, ebenso. Die Zivilisation der Cloreonen hatte sich auf die Gebiete unter den Bergen des Nordpolarmassivs, die Krone genannt, konzentriert. Siedlungen gab es auch unter der restlichen Kruste des großen Nordkontinents, selbst unter den bewaldeten Gipfeln über Inseln in der südlichen See. Aber der Schwerpunkt der cloreonischen Zivilisation, so versicherte Or Mendin, lag unter den Graten der Krone. Das Regierungszentrum selbst, der Sitz der Trinität des Bewußtseins, befand sich irgendwo in der Nähe. Er konnte den genauen Ort nicht bezeichnen, aber er hatte großes Zutrauen in die Technik der Fremden und schien als sicher anzunehmen, daß es ihnen ein leichtes sein werde, die geheime Kommandozentrale der drei obersten Ge-Typen zu finden. „Sie mußt du überzeugen", sprach er zu Reginald Bull. „Ihre Namen sind Ge Droonenen, Ge Hardinin und Ge Vullnenen. Wenn es dir gelingt, ihnen zu beweisen, daß du nicht der Krieger oder einer seiner Abgesandten bist, nur dann kann die Katastrophe verhindert werden." Seine zahlreichen Augen blickten trübe und resigniert, als er mit matter Stimme hinzufügte. „Es wird nicht leicht sein. Der Glaube an Kalmers Rückkehr ist fest verwurzelt."
    „Vieles, was du mir erzählst", sagte der Terraner, „klingt verschwommen und verworren. Es hört sich an wie mündliche Überlieferung, die von Generation zu Generation weitervermittelt wurde. Wer die Trinität des Bewußtseins überzeugen will, muß genau wissen, was sich vor fünftausend Jahren zugetragen hat. Die Cloreonen sind ein hochzivilisiertes Volk. Eure Geschichte kann nicht nur aus Sagen und Legenden bestehen. Es muß Daten geben, exakte Aufzeichnungen. Wo finde ich sie? Erst wenn ich die Hintergründe kenne, darf ich hoffen, daß das Bewußtsein mich überhaupt anhört."
    Or Mendins Physiognomie war schwer zu deuten. Aber seine Spur von Zuversicht schien die fremdartige Miene zu erhalten, und mit unverkennbarem Eifer sagte er: „Deine Gedanken gleichen den meinen. Ich habe eine Botschaft an Ge Allini gerichtet, in der ich ihm vorschlage, daß die abschließenden Vorbereitungen zu der Letzten Schlacht nicht getroffen werden sollen, bis man das Archiv geöffnet und sich Kenntnis darüber verschafft hat, was in den Tagen des Kriegers Kalmer wirklich geschehen ist."
    „Archiv?" fragte Bull überrascht. „Wo ist das Archiv?"
    „Niemand weiß es - außer der Trinität des Bewußtseins", antwortete Or Mendin. „Am Tag der Letzten Schlacht soll es sich öffnen und all sein Wissen preisgeben."
    „Dann ist es zu spät!" stieß Bull ärgerlich hervor. „Das ist das Dilemma meines Volkes", sagte der Cloreone. „Alles ist so eingerichtet und vorherbestimmt, daß es so gut wie unmöglich ist, die Letzte Schlacht zu vermeiden. Ich weiß wohl, Fremder, wie schwer das Werk ist, das ich dich zu unseren Gunsten zu verrichten bitte. Ich habe dir nichts zu bieten als Gefahr und die Feindschaft derer, die auf dieser Welt die Macht in Händen halten."
    Der Terraner winkte ab. Ein wehmütiger Zug erschien auf seinem Gesicht, als er daran dachte, daß er und die Vironauten ausgezogen waren, um Abenteuer zu erleben und die Wunder des Universums zu sehen. Davon, daß sie in interstellare Zwiste einzugreifen und fremde Völker vor dem kollektiven Selbstmord zu bewahren hätten, war in ihren ursprünglichen Plänen nicht die Rede gewesen.
    Aber wie hätte er in einer Lage wie dieser anders reagieren können? Er mußte zumindest den Versuch unternehmen, die Cloreonen vor sich selbst und ihrem eschatologischen Wahn zu retten. Eine Bemerkung kam ihm wieder in den Sinn, die Or Mendin ganz zu Anfang seines Berichts gemacht hatte. „Du sagtest, es hätte einst ein cloreonisches Sternenreich gegeben", sagte er. „Was wurde aus den Kolonialwelten? Werden sie dem Heimatplaneten in der Letzten Schlacht beistehen?"
    „Auch das weiß niemand", antwortete der Cloreone, „wahrscheinlich nicht einmal die Trinität.
    Direkte Kontakte gibt es nicht mehr, seitdem der Energieschirm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher