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1253 - Angst vor dem eigenen Ich

1253 - Angst vor dem eigenen Ich

Titel: 1253 - Angst vor dem eigenen Ich
Autoren: Jason Dark
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verschwunden, bevor du sie überhaupt hast berühren können?«
    »Ja. Aufgelöst. Sie wurde zu Luft, wie auch immer. Auf einmal war sie nicht mehr da.«
    Mein Freund wurde ein wenig blass. »Hat es Sinn, wenn ich dich danach frage, wie das passierten konnte?«
    »Darüber habe ich mir meine Gedanken gemacht. Ich kann dir keine konkrete Antwort geben.«
    »War sie es überhaupt?«
    »Ja und nein.«
    »Ihr Astralleib eventuell?«
    Ich nickte ihm zu. »Genau daran habe ich auch schon gedacht. So kann es gewesen sein.«
    Suko strich über sein Kinn. »Oje, das sind ja völlig neue Seiten, die wir an ihr entdecken. Und wenn das so sein sollte, muss es dafür auch einen Grund geben. Hast du darüber nachgedacht?«
    »Ich habe es versucht«, gab ich zu, »nur ist leider nicht viel dabei herausgekommen. Natürlich habe ich mir eine Meinung gebildet. Dieses Phänomen muss mit einem anderen zusammenhängen. Mit Maria Magdalena, um es genauer zu sagen.«
    Suko musste über meine Worte erst nachdenken. Es goss dabei etwas Orangensaft nach. Schließlich formulierte er seine Frage. »Aber du hast doch sie gesehen und nicht Maria Magdalena? Oder irre ich mich?«
    »Nein, ich habe sie gesehen.«
    »Und trotzdem glaubst du, dass sie es…«, er schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist alles etwas überraschend für mich gekommen. Ich hatte ja gedacht, dass wir nach London zurückfliegen können, aber wenn ich das jetzt so sehe, müssen wir die Reise wohl verschieben.«
    »Keine Ahnung. Und wenn, dann hoffentlich nicht lange. Aber es ist ein Phänomen.«
    »Stimmt. Von einem zum anderen.«
    »Wie meinst du das?« Ich stellte die Frage und häufte mir dabei etwas Rührei auf den Teller.
    »Ich dachte soeben an van Akkeren. Er war ein Phänomen oder ist es noch immer. In den letzten Stunden habe ich nicht nur geschlafen, sondern über ihn nachgedacht. Hat dieser Absalom ihn tatsächlich aus dem Verkehr gezogen, sodass sein Gastspiel beendet ist?«
    »Was meinst du?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Das will mir nicht in den Kopf. So einfach ist das nicht. Absalom hat angeblich eine Schuld beglichen, aber er wird van Akkeren nicht töten. Das glaube ich nicht. Vielleicht arbeitet er sogar mit ihm zusammen, sodass sie jetzt gemeinsam nach neuen Wegen und Lösungen suchen, die noch hintergründiger und raffinierter sind als diejenigen, die wir kennen.«
    Ich wischte mir etwas Ei von der Unterlippe und trank einen Schluck Kaffee. »Genau das kann ich mir auch vorstellen. Absalom lebt in einer Zwischenwelt. Van Akkeren wird ebenfalls dort sein. Diese Welt ist anders als die Vampirwelt, die lockert Zeiten auf, und ich glaube auch, dass wir noch etwas von ihm hören werden. Allerdings frage ich mich, ob Julie Ritter etwas damit zu tun hat.«
    »Darauf wollte ich hinaus, John.«
    »Super. Und wie genau?«
    »Du hast sie gesehen«, sagte er leise. »Aber sie ist feinstofflich gewesen. Und als feinstofflich haben wir Absalom auch erlebt, wenn du so willst. Auch wenn ich es nicht beweisen kann, ich könnte mir vorstellen, dass es zwischen ihr und ihm eine Verbindung gibt. Frag mich nur nicht, wie die aussehen könnte.«
    »Nicht schlecht.«
    Suko lächelte. »Aber du bist nicht überzeugt?«
    »Nein, bin ich nicht. Ich habe das Gefühl, dass es sich bei Julie Ritter um ein anderes Phänomen handelt. Um eines, das nur sie persönlich etwas angeht.«
    »Warum hat sie dir dann nichts erzählt? Es gab zwischen euch ein vertrauensvolles Verhältnis.«
    »Das stimmt schon«, gab ich zu und nickte nachdenklich vor mich hin. »Möglicherweise war sie so verunsichert, dass sie sich nicht getraut hat, darüber zu reden.« Ich lachte, obwohl mir nicht danach zu Mute war. Es war auch ein etwas verlegenes Lachen. »Möglicherweise ist das Phänomen der Wiedergeburt nicht das einzige an ihr.« Ich holte laut Atem. »Das ist natürlich eine Theorie und möglicherweise zu weit hergeholt, aber hier muss man eben mit allem rechnen.«
    Suko zuckte die Achseln. »Zwei Phänomene in einer Person. Okay, man sollte darüber nachdenken. Ich schätze mal, dass es besser ist, wenn wir ihr selbst die entsprechenden Fragen stellen. Mal schauen, was sie zu ihrem Phänomen sagt.«
    »Später. Sie soll erst mal zur Ruhe kommen. Aber du hast sie doch gesehen - oder? Ich hörte ihre Stimme auf dem Gang.«
    »Das schon. Allerdings nur kurz.«
    »Wie ist sie dir denn vorgekommen?«
    »Ha, wie soll sie mir schon vorgekommen sein? Normal. Völlig
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