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1252 - Spur in die Vergangenheit

1252 - Spur in die Vergangenheit

Titel: 1252 - Spur in die Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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unheimlicher. Er hatte nichts mehr mit dem Dämon zu tun. Trotzdem sah er schlimm aus, und in seinen Augen leuchtete es wie ein dunkles Feuer.
    Er leckte über seine Lippen und fasste mit der freien Hand zu, als Julie nahe genug war. Mit einer harten Bewegung zerrte er die Frau zu sich heran. »Ich will dir etwas zeigen, Julie. Ja, ich will dir etwas zeigen, was ich entdeckt habe.« Er drehte sie herum, und der Lichtkegel der Lampe machte die Bewegung mit.
    Julie konnte nicht anders. Sie musste hinschauen. Sie blickte zu Boden, und sie sah das Loch.
    In den nächsten Sekunden sagte van Akkeren nichts. Er wartete auf eine Reaktion der Frau, aber Julie war noch nicht in der Lage, einen Kommentar abzugeben. Sie merkte selbst, wie stark sie unter Druck stand, und dieser Druck machte sich auch in einem Zittern bemerkbar, das über ihren Körper floss.
    »So, Julie, du hast genug gesehen. Du weißt jetzt Bescheid. Vor uns liegt der Schacht. Du siehst den Eingang, ich sehe ihn. Und jetzt will ich von dir wissen, ob du dich erinnerst. Weißt du noch, wie es früher gewesen ist? Hast du dir diese Höhle ausgesucht und auch den Schacht? Bist du sicher?«
    Julie befand sich noch zu weit vom Rand entfernt, um in das Loch schauen zu können. Das stellte auch van Akkeren fest. Er zog sie langsam an den Schachtrand heran, damit sie in die Tiefe schauen konnte, in der sich bisher noch das Dunkel staute.
    Etwas tobte durch ihren Kopf. Julie wusste nicht, was es war. Es konnten Erinnerungen sein, aber wenn, dann waren sie nicht in Bilder gefasst. Ihr wurde schwindlig. Sie hatte Mühe, noch normal stehen zu bleiben. Aber die Helligkeit der Lampe lenkte sie nach dorthin ab, wo van Akkeren es wollte.
    Er leuchtete jetzt in den Schacht hinein, der recht breit war.
    »Kommt her!« fuhr er seine Helfer an. »Verdammt, ihr müsst mir helfen!«
    Sie kamen. Auch sie waren vorsichtig, denn keiner wollte in den Schacht hineinfallen.
    Drei Lampen brachten natürlich mehr Helligkeit als eine. Die geballte Kraft der Strahlen fand den Weg in die Tiefe, und sie alle wollten, dass auch der Grund erreicht wurde.
    Er wurde erwischt.
    Van Akkeren stöhnte auf. Das war der Augenblick, an dem er seinen Traum erfüllt sah.
    Dort unten lag etwas. Er sah es nicht genau, aber das Schimmern stammte bestimmt nicht von der Oberfläche einer Wasserpfütze. Dazu war es zu hell - oder?
    Waren es Knochen? Gebeine?
    Er hörte sich selbst heftig atmen. Er bewegte die Lampe, um noch besser sehen zu können. Da unten musste doch was zu erkennen sein, verdammt noch mal!
    Der helle Widerschein blieb. Kein Wasser, das war etwas Festes. Das mussten Knochen sein. Die der Hure und Heiligen. Er stand am Ziel, er hatte es erreicht. Da unten lag das, was die Templer früher so verehrt hatten.
    Es gab sie!
    Es fiel ihm irrsinnig schwer, die Kontrolle über sich zu behalten.
    Aber den letzten Beweis hatte er noch nicht bekommen. Den musste ihm Julie geben.
    Er fasste sie an und schüttelte sie durch. »He, rede endlich. Liegen dort unten die Reste der Heiligen?«
    Julie war nicht in der Lage, sofort zu antworten. In ihrem Kopf rauschte es. Auch für sie war diese Szene nicht zu fassen, obwohl sie Zeit gehabt hätte, sich darauf vorzubereiten. Aber das war jetzt alles anders geworden. Mit Wucht war das alte Neue auf sie eingestürmt, und sie glaubte auch, in ihrem Kopf eine Stimme zu hören.
    »Ich bin es, ich… nur ich… stoss ihn hinein. Stoß ihn in den Schacht. Er ist es nicht wert. Er ist den falschen Weg gegangen. Nur die Echten dürfen mich verehren, er aber dient der Hölle. Er ist ein Dämon. Du kannst ihn vernichten, Julie…«
    Van Akkeren war einfach zu nervös. Ihm dauerte die Antwort zu lange. Wieder schüttelte er Julie durch.
    »Sag endlich etwas! Ich sehe es dir an. Du weißt es. Du weißt es genau. Sind wir an der richtigen Stelle?«
    Über ihre nächsten Worte wunderte sie sich selbst. Es kam ihr vor, als wären sie ihr eingegeben worden.
    »Es ist der Stollen unter der Kirche…«
    »Ja, verdammt, das weiß ich. Das habe ich mir immer gedacht. Was soll das? Ich will eine andere Antwort hören! Sind es die Gebeine der Maria Magdalena?«
    »Ja, sie sind es!«
    ***
    Wir hatten zum Glück den Wagen in der Nähe geparkt, so brauchten wir den gesamten Weg nicht zu Fuß zulaufen. Was aus der Höhe recht nah ausgesehen hatte, war doch ziemlich weit, und so fuhren wir wenigstens bis zum Grund, wo sich auch der Pfad herzog, den die Vier gegangen waren.
    Weiter kamen wir
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