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125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

125 - Todesschreie aus dem Blutmoor

Titel: 125 - Todesschreie aus dem Blutmoor
Autoren: Larry Brent
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Berührung gekommen war. In diesem Zustand hatten Herbert
Hosker und seine Begleiterin Barbara Valent das Fahrzeug sicher nicht
zurückgelassen.
    Genauso war es . In der Zwischenzeit - seit dem Verschwinden des
Paares und Martin Gesslers Eintreffen - war jemand hier gewesen, der das
Fahrzeug aufgeschlossen und die Zündschlüssel zurückgelassen hatte.
    Dieser »Jemand« hatte auch die Spuren verursacht .
    Gessler startete den Audi, schaltete das Licht ein, legte den
Rückwärtsgang ein und zog den Wagen in eine scharfe Kurve.
    Dann fuhr er vom Parkplatz weg, rollte in den Nebel und fuhr noch eine
Weile bergauf, ehe er plötzlich die Geschwindigkeit verringerte, sich nach vorn
beugte und angespannt in die Milchsuppe starrte, als suche er nach etwas
Bestimmtem.
    Fünfzig Meter weiter gab es die Wegabzweigung, die in eine
regelrechte Steinwüste führte. Hier oben gab es kaum noch Vegetation. Der Berg
wirkte seltsam aufgewühlt, als hätte sich von unten her ein riesiger Maulwurf
durchgegraben und dadurch die Hügel zu beiden Seiten geschaffen.
    Die Ausbuchtungen in den Felswänden sahen aus, als hätten sich
Maschinen eingefressen, um das Gestein herauszubrechen.
    Der Weg war holprig, und große Steinbrocken säumten seinen
Verlauf. Martin Gessler steuerte den dunkelblauen Audi, so weit es ging, den
holprigen Pfad hoch und lenkte ihn dann nach links in den leicht abfallenden
Steinbruch. Der junge Mann aus der »Rhönklause« fuhr nun im Schrittempo.
    Der Boden knirschte unter den Reifen, und lautlos wehten
Nebelschleier über das feuchte Fahrzeug.
    Die Scheinwerfer konnten die Nebelbänke nicht mehr durchdringen.
Gessler brachte das Auto neben einem gewaltigen Steinbrocken zum Stehen.
    Der Motor erstarb, die Scheinwerfer erloschen. Der junge Mann
blieb einige Minuten in dem stockfinsteren Wagen sitzen und starrte vor sich
hin. Dann verließ er den Wagen, knallte die Tür ins Schloß und schritt über die
großen Brocken, die ihm im Weg lagen, weiter in Richtung Steinbruch, in dem
schon seit vielen Jahren nicht mehr geschafft wurde.
    Gessler erreichte die scharfkantige, zerklüftete Felswand, in der
sich ein gewaltiger dunkler Schatten zeigte.
    Der Eingang einer Höhle ...
    Wie ein Tunnel führte er in ungewisse Schwärze und in den Bauch
des Berges. Martin Gessler betrat ihn ohne Scheu ...
     
    ●
     
    »Okay«, sagte Larry Brent alias X-RAY-3 in diesem Augenblick. Der
blonde Amerikaner mit dem braungebrannten Gesicht und den rauchgrauen,
sympathischen Augen erhob sich. »Dann sehen wir uns doch das Moor aus nächster
Nähe mal an .«
    Larry Brent hatte genug gehört. Die umfangreichen Ausführungen des
Wäschevertreters veranlaßten ihn, auch jetzt zur vorgeschrittenen Stunde und
bei den herrschenden Wetterverhältnissen zumindest einen Versuch zu
unternehmen.
    Die Erscheinung der unbekannten, blonden Frau, die Horst Linkert
gehabt haben wollte, ging ihm nicht aus dem Sinn.
    Dieser mysteriöse Vorfall paßte eindeutig in die Sparte
übersinnlicher Phänomene.
    »Tut mir leid, Jeff«, sagte er, sich seinem Freund zuwendend. »Da
sieht man sich nach Jahren mal wieder und dann wird durch irgendeinen
mysteriösen Vorfall nicht nur die Freude getrübt, sondern auch die Zeit
verkürzt, die man Zusammensein darf. Aber ich laß dir meine charmante Kollegin
Morna zurück. Mit der läßt sich fast so gut plaudern wie mit mir .«
    Larry strahlte über das ganze Gesicht, als er den verblüfften
Ausdruck auf dem Antlitz der Schwedin registrierte.
    »Du willst mit Iwan allein gehen?« meinte X-GIRL-C.
    »Ich kann meinen Freund Jeff doch unmöglich allein zurücklassen«,
entgegnete Larry.
    »Ein Großteil dessen, was ich mit dir noch bereden wollte, kann
Morna an dich weitergeben. Sie ist meine engste Vertraute und hat Einblick in
mein Inneres ...«
    Die Schwedin zog kaum merklich die schönen Augenbrauen empor.
»Manchmal hat er eine wundervolle Art, über seine innersten Dinge zu sprechen«,
murmelte sie lächelnd. »Wenn ein Außenstehender das hört, muß er einfach der
Meinung sein, daß es zwischen uns beiden keine Geheimnisse gibt. Aber ich muß
Sie enttäuschen, Jeff! Allzuviel weiß ich aus der Zeit, als Sie beide noch
zusammen waren, wirklich nicht. Ich habe Sie erst heute kennengelernt .«
    Jeff Hunter war so alt wie Larry Brent. Während ihrer Zeit als
Armeeangehörige in Deutschland hatten sie in der gleichen Kompanie gedient.
Nach seiner zweijährigen Dienstzeit in Deutschland kehrte Larry in die
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