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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens
Autoren: Jason Dark
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versteckt, etwas sehr Böses, das einen Menschen fressen konnte.
    Robby hatte nicht auf die Uhr geschaut. Seiner Meinung nach war sein Großvater schon viel zu lange weg. Er hätte die Bibliothek längst wieder verlassen müssen. Warum war er denn nicht gekommen? War ihm etwas passiert?
    Als Robby dieser Gedanke kam, begann er zu zittern. Er schwitzte plötzlich, und die Falle hier kam ihm auf einmal noch enger vor. Er fühlte sich immer unwohler und suchte nach einem Ausweg, den er allerdings nicht fand.
    Er wollte das Haus nicht verlassen, und er wollte auch nicht in die Bibliothek gehen und nach seinem Großvater sehen. Das alles traute er sich nicht.
    So blieb er in der Eingangshalle zurück und kam sich verloren vor. Von allen verlassen, wobei ihm die Angst wie ein mächtiger Druck im Nacken hockte.
    Außerdem war es um ihn herum so still geworden.
    Unter der Decke schwebte der schwere Lüster wie eine gewaltige Glocke. Er hatte ihn schon strahlend hell erlebt. Da hatte er Robby gefallen, doch jetzt hatte er das Gefühl, dass der Kronleuchter jeden Moment nach unten fallen und ihn unter sich begraben konnte. Deshalb ging er schnell zwei Schritte zur Seite und drei weitere nach vorn, direkt auf die schwere Tür der Bibliothek zu, die er trotzdem nicht erreichte und stehen blieb.
    Nein, er wollte nicht. Er konnte es nicht. Es war ihm unheimlich. Hinter der Tür befanden sich nicht nur Bücher und sein Großvater, sondern noch etwas anderes. Er war plötzlich überzeugt, dass sich Grandy dort nicht mehr allein aufhielt. So lange konnte doch keiner bleiben und nur nach alten Büchern schauen. Außerdem hatte ihm Grandy versprochen, nicht von der Bibliothek aus in einen anderen Raum zu gehen, was auch möglich gewesen wäre. Er wollte schnell zurückkehren, das hatte er immer so gehalten, und warum sollte sich das ändern?
    Es gab keinen normalen Grund. Robby Asher hätte sich darüber auch keine große Gedanken gemacht, hätte er nicht die Erziehung durch seinen Großvater erhalten. Er war nicht so erzogen wie andere Kinder in seinem Alter. Grandy hatte ihm viel mehr beigebracht, und er hatte ihm immer geraten, nachzudenken, bevor er etwas tat.
    Das befolgte Robby auch jetzt. Er fürchtete sich vor dem Innern der Bibliothek, doch wenn es sein musste, dann würde er die Tür auch aufziehen und den großen Raum betreten.
    Bis zur Tür wagte sich der Junge vor. Er blieb dann davor stehen und starrte die schwere Klinke an, die noch aus alter Zeit stammte. Man musste schon eine große Hand haben, um sie umfassen zu können. Sie war auch schwer nach unten zu drücken, das wusste Robby. Er hatte es versucht und hatte dabei beide Hände einsetzen müssen.
    Ein Schrei, dann ein Poltern!
    Robby schrak zusammen. Er wich einen Schritt zurück, blieb dann aber stehen. Das Blut war ihm aus dem Gesicht gewichen, und er merkte auch, dass er zitterte.
    Es war schlimm gewesen! Es stimmte auch. Er hatte das Poltern und den Schrei gehört. Hinter der Tür in der Bibliothek.
    Etwas musste mit seinem Großvater passiert sein, und Robby wusste jetzt nicht, was er tun sollte.
    Hineingehen und nachschauen! Grandy helfen. Vielleicht war er auf eine Leiter geklettert, um an die oberen Bücher zu gelangen. Da konnte man leicht ausrutschen und zu Boden fallen. Das hätte das Poltern erklärt.
    Robby stand vor der Tür und zitterte. Er fühlte sich plötzlich so schwach, klein und hilflos. Sein Gefühl sagte ihm, dass der Großvater Hilfe benötigte.
    Er liebte den Großvater. Sie waren ein Herz und eine Seele.
    Er konnte ihn einfach nicht im Stich lassen. Robby wusste auch, das Grandy etwas besaß, das auch er gern gehabt hätte, ein Handy nämlich. Das hatten ihm seine Eltern gekauft. Wie auch Grandy waren sie der Ansicht gewesen, dass er für ein Mobil-Telefon einfach noch zu jung war. Nun aber hätte er gern eines besessen, um Hilfe zu holen.
    Er hörte noch ein Geräusch.
    Fast ein Schrei, aber doch mehr ein Stöhnen. Jetzt war er sicher, dass es sein Großvater ausgestoßen hatte. Wieder rann es kalt seinen Rücken hinab. Er spürte einen Druck hinter den Augen, der so stark war, dass ihm beinahe die Tränen kamen.
    Er musste Grandy helfen.
    Und deshalb legte er beide Hände auf die Klinke, drückte sie nach unten und schob die schwere Tür langsam nach innen…
    ***
    Wir hatten uns in einem Art-Café getroffen, auf das Jane Collins' Wahl gefallen war. Sie hatte es sehr dringend gemacht und Suko und mir auch erklärt, dass Bill Conolly
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