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1249 - Bibliothek des Grauens

1249 - Bibliothek des Grauens

Titel: 1249 - Bibliothek des Grauens
Autoren: Jason Dark
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im Moment nicht, was ich antworten sollte. Wir hatten mit anderen Gegnern schon genug Ärger und brauchten nicht noch jemanden. »Nun ja«, sagte ich schließlich, »vielleicht hat er ja gemerkt, dass es hier Menschen gibt, die sich zu wehren wissen. Ich hoffe, dass er sich auch daran erinnert und sich so schnell nicht wieder blicken lässt. Oder habt ihr Lust, all das aus der Vergangenheit zu erleben, was besser darin verborgen bleibt? Denkt mal an die Folgen. Wenn er tatsächlich die Zeiten überbrücken kann, dann ist es ihm auch mö glich, etwas mitzubringen, was wir überhaupt nicht gebrauchen können.«
    »Und«, spann Bill den Faden weiter, »er könnte uns auch mit in andere Zeiten entführen.«
    »Das wäre ebenfalls eine Folge davon.«
    Jane stellte eine Wasserflasche hart ab. »Wichtig ist doch, dass wir Bescheid wissen. Man hat uns informiert, und wir können mit diesen Informationen etwas anfangen. Wenn er abermals erscheint und sich uns zeigt, sind wir zumindest nicht so sehr überrascht. Das ist doch auch schon etwas.«
    »Eine düstere Erscheinung«, sagte Bill Conolly. »Ein Prophet des Bösen oder der Hölle. Ich hoffe, dass er nicht so schnell zurückkehrt. Außerdem hat er gesehen, wer seine Gegner sind. Er wird Jane und mich nicht so leicht vergessen, nehme ich an.«
    »Aber Anzeichen einer erneuten Rückkehr hast du nicht erlebt - oder?«
    »Nein, John. Da bin ich auch froh. Ich wollte auch nur zusammen mit Jane auf ihn hinweis en, mehr nicht. Wir stehen am Beginn eines Jahres. Man weiß ja nie, was auf einen zukommt, aber ich kann mir schon vorstellen, dass wir im Laufe der nächsten zwölf Monate noch einiges von ihm hören werden. Darauf müssen wir uns einstellen.«
    Suko gab ein le ises Seufzen von sich, bevor er sagte: »Oft treibt einen das Schicksal wirklich an den falschen Ort. Aber daran können wir leider nichts ändern.«
    »Du sagst es!«, meinte Jane. Sie lächelte breit, und ihre Augen strahlten. »Was immer auch geschehen ist, Freunde, wir sollten trotzdem auf das neue Jahr anstoßen.«
    »Womit denn?«, fragte Bill.
    »Mit Sekt oder…«
    Bill legte ihr eine Hand auf den Arm und stand auf. »Ich erkundige mich mal, ob es hier Champagner gibt. Ich finde, den haben wir uns redlich verdient.«
    Keiner widersprach. Die Stimmung zwischen uns war jetzt lockerer. Für den Moment waren die Sorgen vergessen. Ich lehnte mich auf meinem Stuhl nach hinten, verschränkte die Hände im Nacken und drehte den Kopf in Richtung Eingang.
    Es war mehr Zufall, dass ich diese Bewegung durchführte, aber mir fiel sofort der neue Gast auf, der von der Kleidung her kaum hierher passte.
    Sein Outfit war einfach zu konservativ. Er trug einen dunkelgrauen Wintermantel, den er nicht geschlossen hatte. Deshalb waren auch der ebenfalls dunkelgraue Anzug und die Weste in der gleichen Farbe zu sehen. Den steifen Hut nahm der Mann ab, als er das Lokal betreten hatte, aber ich hatte ihn auch so erkannt.
    Der neue Gast war kein geringerer als Sir James Powell, unser Chef. Ich konnte nicht eben sagen, dass ich mich über seinen Anblick freute…
    ***
    Robby Asher zitterte. Das lag nicht nur an der Anstrengung, die schwere Tür zu öffnen, sondern hing auch mit der Furcht zusammen, die ihn gepackt hielt.
    Zunächst sah er nichts. Er stellte nur fest, dass es in der Bibliothek dunkler war als in dem Raum, aus dem er kam. Man hatte die Vorhänge zugezogen. Zwar waren sie nicht ganz geschlossen, aber es drang auch nur wenig Licht in den Raum, dessen Wände zwar nicht aus Büchern bestanden, aber so aussahen.
    Vom Boden bis zur Decke stapelten sie sich. Sie standen dicht an dicht in den Regalen, aber dafür hatte der Junge keinen Blick. Er sah den großen Lesetisch in der Mitte der Bibliothek, die Sessel und Stühle, die Tür an der gegenüberliegenden Seite, die die Regalreihe unterbrach, aber er konnte seinen Großvater nicht sehen und das störte ihn.
    Die Tür war offen, aber der Junge hatte die Bibliothek noch nicht betreten. Er blieb auf der Schwelle stehen und hielt die schwere Tür mit seinem Körper auf.
    Wo befand sich sein Großvater?
    Er dachte wieder an den Schrei und das Poltern und musste einfach davon ausgehen, dass etwas passiert war.
    Robby glaubte einen Kloß in der Kehle zu haben. Er konnte im Moment nicht sprechen, nur schauen, aber von Grandy war nichts zu sehen.
    Auch die Decke der Bibliothek war getäfelt. Früher vielleicht mit hellem Holz. Es war im Laufe der Zeit nachgedunkelt, und so wirkte
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