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1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte
Autoren: Jason Dark
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entgegenschickte, und der Ausdruck seiner Augen hatte sich verändert. Menschlich war der Blick nicht zu nennen, aber es waren in ihm Gefühle zu erkennen, die Godwin nicht übersehen konnte.
    Der Blick war kalt. Er zeugte davon, dass der Mann noch nicht aufgegeben hatte. Er war zudem grausam und zugleich von einer wilden Entschlossenheit und von einer nicht zu übersehenden Kraft gezeichnet.
    Das bekam der Templer in den folgenden Sekunden zu spüren. Bisher hatte er die Oberhand behalten, das war nun vorbei, denn aus der Kehle löste sich ein Schrei.
    Und dann rammten zwei Fäuste knochenhart in die Magengegend des Templers.
    Godwin bekam keine Luft mehr. Ihm wurde übel. Er hörte das harte Lachen, er verlor seine Kraft, und im Nu war der Griff seiner Hände gesprengt. Utrac konnte sich wieder frei bewegen und schlug auch sofort zu. Diesmal erwischte er die Brust des Templers. Die Wucht war so hart, dass Godwin das Gefühl hatte, in seinem Innern würden einige Knochen gebrochen.
    Er taumelte zurück, stieß noch gegen seinen Freund und prallte danach gegen die Wand.
    Auch dieser Aufprall war nicht eben weich. Weich jedoch waren seine Knie geworden. Er hatte Mühe, überhaupt Luft zu bekommen, und trotz all dieser unangenehmen Dinge wunderte er sich darüber, woher dieser Utrac die Kraft nahm.
    Er bekam die Antwort bald, als Utrac mit dem Finger auf ihn wies.
    »Der Satan hat mich gefüllt! Der Teufel und die Hölle haben mir die Kraft gegeben. Du wirst mich nicht besiegen können. Nicht hier. Nicht in dieser Grotte, die wir dem Satan geweiht haben.« Er schüttelte sich kurz. »Ich werde dich pflücken können wie einen faulen Apfel vom Baum, und danach werde ich dir zeigen, wer hier der Sieger ist. Du bist es nicht.«
    Er sprach nicht mehr weiter. Mit kräftigen Schritten ging er auf den Templer zu und pflückte ihn tatsächlich von der Wand ab, denn de Salier konnte sich nicht mehr rühren.
    Utrac zog ihn zu sich heran. Er wuchtete ihn herum, und das konnte Jorge nicht mehr mit ansehen. Er hechtete auf den Satansdiener zu. Er wollte ihm beide Fäuste ins Gesicht schlagen und ihn fertig machen, doch auch davon ließ sich Utrac nicht aufhalten.
    Die linke Hand hatte er frei. Sie und der Arm wischten mit einer fast lässig lockeren Bewegung durch die Luft und trafen ihr Ziel haargenau.
    Jorge hatte das Gefühl, von einer Eisenstange getroffen worden zu sein. Er verlor die Balance, fiel zwar nicht und konnte sich auf den Füßen halten, aber er stolperte dabei in die falsche Richtung, ohne zu sehen, wohin er lief.
    Nach dem vierten Schritt trat er ins Leere. Plötzlich war da nichts mehr, abgesehen von der Oberfläche des Blutsees, und genau in ihn fiel er hinein.
    Ein Schrei gellte durch die Grotte, dann endete er in einem Gurgeln, und wenig später war Jorge verschwunden.
    Das hatte der Templer nicht gesehen. Er war mit sich selbst beschäftigt. Er musste kämpfen. Er wollte sich nicht ergeben, aber die Treffer waren einfach zu hart gewesen. Sie hatten ihn einfach zu stark aus dem Konzept gebracht, er fand sich nicht zurecht, und sein Widerstand war für seinen Gegner lächerlich.
    Wie um Hilfe bittend, streckte Godwin seinen Arm aus. Diese Bewegung hatte eigentlich ein Schlag werden sollen, doch Utrac nahm die Einladung gern an.
    Er umfasste mit beiden Händen das Gelenk des Templers und wuchtete ihn herum.
    De Salier geriet ins Stolpern. Und er bewegte sich auch in die gleiche Richtung wie zuvor Jorge. Es gelang ihm nicht mehr, vor dem Blutsee anzuhalten. Ein langer Schritt, sogar ein zu langer, und es war um ihn geschehen.
    Er fiel in die dicke Flüssigkeit hinein. Für einen Moment starrte er auf die Oberfläche. Er betete darum, dass ein Netz ihn auffangen würde, aber das war nicht vorhanden.
    So klatschte er bäuchlings in die dicke Flüssigkeit und glaubte, von zahlreichen Armen umgeben zu sein, die an ihm zerrten und ihn in die Tiefe zogen.
    Das war genau der Augenblick, an dem Godwin de Salier für sich keine Chance mehr sah…
    ***
    Wir hatten uns durch den Eingang gedrückt und eine Höhle betreten, in der die außen lagernde Kälte nicht mehr zu spüren war. Wir waren in eine andere Welt gelangt, in der die Feuchtigkeit vorherrschte. In der es auch nicht stockfinster war, denn von irgendwoher erreichte uns das Licht. Es waren keine normalen Lampen, die irgendjemand an der Decke oder den Wänden befestigt hatte, nein, dieses Licht gehörte auch in eine derartige Umgebung.
    Es brannte nicht ruhig. Es
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