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1246 - Die Opfergrotte

1246 - Die Opfergrotte

Titel: 1246 - Die Opfergrotte
Autoren: Jason Dark
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dann…«, seine Worte erstickten in einem Keuchen. Er konnte nichts mehr tun. Er stand auf der Stelle und zitterte.
    Innerhalb des kleinen Blutsees entstand Unruhe durch Bewegung. Die träge Flüssigkeit warf Wellen, als die acht Gestalten sich dem Ufer zubewegten, um aus dem Blut zu steigen. So zumindest sah es aus, aber sie blieben im See zurück. Zumindest sieben von ihnen. Nur einer traf Anstalten, diese schreckliche Flüssigkeit zu verlassen, und das war Utrac, der vielleicht so etwas wie der Anführer war.
    Er schaute in die Höhe, um schon jetzt die Gesichter erkennen zu können. Er wollte seinen Triumph auch als eine Augenweide genießen, aber die beiden Männer sagten keinen Ton. Nichts drang über ihre Lippen. Sie waren noch zu überrascht, und sie merkten auch, dass über dem Blutsee ein leichter Rauch lag, der in das Flackerlicht der Fackeln hineindrang.
    »Hier kommen wir nicht mehr raus, Godwin«, flüsterte Jorge mit scharfer Stimme. »Da gehe ich jede Wette ein!«
    »Warte es ab.«
    »Hast du noch Hoffnung?«
    »Wir leben.«
    »Ja, wie lange noch?«
    Der Templer konnte Jorge verstehen. Amado war ein Schmuggler, okay, aber er war auch ein Mensch, der sich in der Normalität bewegte und mit Dingen, wie sie ihnen jetzt präsentiert wurden, noch nicht in Berührung gekommen war.
    Dass ihm die Probleme jetzt über den Kopf wuchsen, war nur zu menschlich.
    »Was sollen wir denn machen?« Aus jedem Wort war die Angst herauszuhören, die Jorge quälte.
    »Nichts, Amigo, wir bleiben. Einen anderen Rat kann ich dir auch nicht geben.«
    »Und werden im Blutsee ertrinken.«
    »Das steht noch nicht fest.«
    Die acht Gestalten hatten sich jetzt soweit gefangen, dass sie die Flüssigkeit verlassen konnten. Sie stützten sich an den Rändern auf und schoben - so schien es zumindest - ihre Körper bewusst langsam in die Höhe.
    Sie hielten die Augen verdreht. Von ihren Stirnen und auch aus den Haaren lief das Blut über die Gesichter, erreichte die Hälse und anschließend die Körper.
    Es rann ab wie Öl, und als Utrac als Erster aus dem See gestiegen war, blieben die anderen zurück. Sie hatten nur nachschauen wollen, ob auch alles in Ordnung war, und das stimmte auch. Es lief alles glatt, und die beiden Verbündeten sahen sich plötzlich dieser einen Gestalt gegenüber.
    »Ihr kennt mich noch, wie?«
    Beide Männer schwiegen. Sie wussten genau, wer sich in der besseren Position befand. Und sie hatten auch nicht vergessen, dass es schon umgekehrt gewesen war, doch daran würde sich leider auch Utrac erinnern und seine Konsequenzen ziehen.
    Freundschaft konnten sie nicht erwarten. Er würde seine Rache genießen.
    Das Blut hatte sich in jeder Faser seiner Kleidung festgesetzt.
    Es gab auch diesen strengen Geruch ab, der einem Menschen die Luft rauben konnte.
    »Was willst du?«, fragte de Salier, der die Sprache als Erster zurückgefunden hatte.
    »Warum fragst du das?«
    »Weil ich es wissen will.«
    »Ich will dich. Und ihn auch.« Utrac deutete mit einer knappen Handbewegung auf Jorge. »Erinnert euch an die Station. Und erinnert euch daran, was dort mit mir und meinen Freunden geschehen ist. Drei sind tot. Ihr habt meine Brüder vernichtet, und das erfordert Rache. Wir sind eine Gemeinschaft, und man reißt uns nicht so ohne weiteres auseinander.«
    »Wir hätten dich auch töten können!«, erklärte der Templer.
    »Ja, das hättet ihr. Aber ihr habt es nicht getan. Genau das war euer Pech. Ihr habt eben zu menschlich reagiert, was ihr von mir nicht verlangen könnt. Wir wollen den ganzen Erfolg, versteht ihr? Und wir werden ihn erreichen, das kann ich euch versprechen. Ihr werdet erfahren, was es heißt, mit dem Blut des Satans in Kontakt zu kommen, und dann kommt es auf euch an, ob ihr euch dagegen wehrt oder euch ihm hingebt.«
    Godwin de Salier sah gar nicht ein, dass er aufgeben sollte. Er hatte auch seine Furcht überwunden.
    »Wer sagt mir denn, dass es sich hierbei tatsächlich um das Blut des Teufels handelt? Wer sagt das?«
    »Ich!«
    Godwin lachte. »Du? Ja, du kannst mir viel sagen, aber es fehlen die Beweise.«
    »Ihr werdet sie schon noch bekommen.«
    Godwin deutete auf den Blutsee. »Wenn diese Flüssigkeit das Blut des Satans ist, dann muss sie auch irgendwo herkommen. Es gibt die Quelle, das weiß ich. Entspringt sie hier in der Höhle, wird sie zu einem Bach, der in den See mündet? Steckt in dem Höllenherrscher wirklich so viel Blut?«
    »Du siehst es ja.«
    »Aber ich glaube es
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