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1245 - Der böse Geist von Terra

Titel: 1245 - Der böse Geist von Terra
Autoren: Unbekannt
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er nach euren Gesetzen ohne die Zustimmung der zu Vernetzenden überhaupt durchgeführt werden kann."
    „Das ist der eine Teil des Problems", hörte man Julian Tifflor aus dem Hintergrund sagen. „Der andere besteht darin, daß Terra mit vernetzten Menschen kein Chronofossil sein kann. Als Chronofossil wird eine Erde mit Bewohnern im normalen Existenzzustand erwartet."
    Vishna nickte. „Ich erwartete, daß du so entscheiden würdest", sagte sie. „Es dreht sich lediglich um die Frage, ob den Menschen geholfen werden soll, die Hypnotrance von sich abzuschütteln."
    „Nicht um diesen Preis - zumindest nicht, solange ihnen in ihrem gegenwärtigen Zustand noch keine Gefahr droht", erklärte Julian Tifflor. „Außerdem hast du recht. Ein solches Unternehmen brächte ernsthafte verfassungsrechtliche Fragen mit sich."
    „Gut", sagte Vishna. „Das zweite, was ich zu sagen habe, betrifft das Virenimperium. Es hat sich bei mir gemeldet. Eine dringende Warnung erging an mich. Die Ankunft der Endlosen Armada in diesem Raumsektor darf nicht länger verzögert werden. Es ist unerläßlich, daß die abschließende Flugphase sofort in Angriff genommen wird."
    „Warum?" hatte Reginald Bull an dieser Stelle gefragt.
    Vishna war über die Frage hinweggegangen, als sei sie gar nicht gestellt worden.
    „Da die Angelegenheit überaus dringend ist", fuhr sie fort, „übernehme ich es, die BASIS direkt zu benachrichtigen. Die Meldung wird auf Breitband ausgestrahlt."
    Das Bild erlosch. Die Aussicht auf den großen Platz mit der Virensäule erschien von neuem. Reginald Bull hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt. Langsam wandte er sich um. Grimm spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    „Kosmokraten können mir gestohlen bleiben", knurrte er. „Verdammte Geheimniskrämerei!"
    Das Gespräch mit Vishna war vor etwa vierzig Minuten beendet worden. Danach hatte Galbraith Deighton sich mit der Funkstelle in Verbindung gesetzt, die speziell für die Kommunikation mit der BASIS und anderen Einheiten der Galaktischen Flotte eingerichtet worden war. Die Funkstelle wurde von Mutanten bzw. Swingern im Vier-Stunden-Schichtbetrieb bemannt. Alle Sendungen und Empfänger liefen über NATHAN, die lunare Hyperinpotronik. Deighton hatte bei der BASIS angefragt, ob Vishnas Nachricht erhalten worden sei. Die Antwort lautete kurz und bündig: „Affirmativ. Wir sind so gut wie unterwegs."
    Wenige Minuten später hatte Krohn Meysenharts lärmende und sensationell aufgemachte Sendung begonnen. Der Rasende Reporter hatte Vishnas Sendung an die BASIS mitgehört. Der Zufall oder sein sprichwörtliches Gespür mußte ihn an einen Ort geführt haben, an dem er das von der Kosmokratin verwendete Band anzapfen konnte.
    Man wußte jetzt in der Milchstraße, daß die Endlose Armada im Begriff stand, den Raumsektor Sol anzufliegen. Daß sie spätestens in ein paar Tagen im Abschnitt Sol/Alpha Centauri/Sirius auftauchen würde.
    Nur die Menschheit, um die es in erster Linie ging, hatte keine Ahnung. Sie schlummerte im Zustand der Hypnotrance.
    „Was für Vorbereitungen können wir sonst noch treffen?" fragte Reginald Bull mürrisch.
    „Keine", antwortete Julian Tifflor. „Wir haben keine Mannschaften mehr. Den Empfang der Endlosen Armada - was immer ich mir auch darunter vorstellen soll - übernehmen die Einheiten der GAVÖK."
    „Wir haben noch ein paar Tage", versuchte Galbraith Deighton, den allgemeinen Pessimismus zu dämpfen. „Alles, was noch die Kraft und die Konzentration dazu hat, an Abwehrmaßnahmen zu arbeiten, konzentriert sich auf das Studium von Methoden, wie den Traummotten beizukommen ist."
    Ärgerlich wies Reginald Bull auf das große Bild der Videofläche, die wie ein Fenster wirkte.
    „Es wird Zeit, daß wir etwas finden", brummte er. „Es bricht einem das Herz, wenn man das sieht. Wie lange werden sie noch vor sich hin vegetieren können?"
     
    *
     
    Die Nachricht der Kosmokratin wurde Perry Rhodan zugespielt, als er sich in der Kommandozentrale der BASIS befand. Die dreidimensionale Darstellung entstand in bequemer Sichtweite. Als er Vishna erblickte, suchte er unwillkürlich nach Gesil, denn die Kosmokratin hatte es sich in letzter Zeit zur Gewohnheit gemacht, zusammen mit ihren beiden Schwestern aufzutreten. Sein suchender Blick ging ins Leere. Vishna erschien diesmal allein.
    Sie richtete ihm die Botschaft des Virenimperiums aus. Die Forderung lautete: „Die Endlose Armada hat so bald wie möglich im Sektor Sol zu
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