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1242 - Tsunamis im Einsatz

Titel: 1242 - Tsunamis im Einsatz
Autoren: Unbekannt
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wirst auch du dir den Genuß der Framaks gönnen?"
    „So ein Schwachsinn!" schimpfte der junge Anti. „Wie kann man sich so etwas überhaupt ansehen."
    „Ich möchte Nachrichten sehen", verteidigte sich sein Vater. „Was kann ich dafür, wenn da eine Reklame eingeblendet wird?"
    Er drückte wieder auf den Telekontakt.
    „Müßt ihr euch schon wieder streiten?" Myrtaks Baál, das weibliche Oberhaupt der Anti-Familie, betrat den Raum. „Nehmt euch ein Beispiel an Pathythia. Sie kann sich allein beschäftigen, und sie braucht auch keine Dauerberieselung durch den 3-D-Kubus."
    „Pathythia!" maulte der Achtzehnjährige. „Wenn ich das schon höre! Sie hat doch pubertäre Schwierigkeiten. Außerdem ist sie blöd."
    „Ich will nicht, daß du so von deiner jüngeren Schwester redest." Pholo Baáls Finger huschten wieder über die Sensoren des Telekontakts. „Und du, Myrtaks, du hältst dich besser heraus. Wir haben nun einmal diesen modernen 3-D-Kubus angeschafft. Dann will ich ihn auch benutzen. Ist das klar?"
    Ein Orchester aus einem Dutzend rosaroter Roboter mit Gnomengesichtern ließ schauerliche Klänge aus dem Kubus ertönen.
    „Benutzen, um zu verblöden", nörgelte Bonemes und verließ den Raum.
    Sein Vater warf ihm einen zornigen Blick hinterher, aber er sagte nichts, denn endlich hatte er wieder einen Kanal gefunden, auf dem Nachrichten gesendet wurden. Die Sprecherin war eine bekannte Anti-Moderatorin von Trakarat.
    „Auf Terra und im Solsystem besitzt man jetzt die endgültige Gewißheit, daß die Endlose Armada erscheinen wird. Das Chronofossil Terra steht unmittelbar vor der Aktivierung. Die Ungewißheit der letzten Wochen ist von den Terranern gewichen. Die aus einer falsch verstandenen Euphorie heraus gewachsene Hysterie hat sich gelegt. Diese zur allgemeinen Beruhigung tendierende Entwicklung hat sogar die Bedeutung der geheimnisumwitterten Sendungen des sogenannten Warners verblassen lassen."
    Es entstand eine kurze Pause, in der der 3-D-Kubus nur aus der Farbsignal der Senderkennung ausstrahlte. Dann erklang eine sachliche Stimme: „Zum Kommentar zu diesen Ereignissen schalten wir nun in einer Direktverbindung ins Solsystem zu Iris Detonee in unserem Studio in Marsport."
    Der Kopf einer Terranerin mittleren Alters erschien. Das dreidimensionale Bild flackerte kurz, stabilisierte sich dann aber wieder, wobei ein Entschuldigungston des 3-D-Kubus ertönte.
    Pholo atmete auf. Er merkte nicht, daß Bonemes noch im Raum war.
    „Ich dachte schon, das Bild ist weg."
    „Hallo, Trakarat!" Iris Detonee lächelte verhalten. „Die Lage im Solsystem hat sich zwar etwas beruhigt. Die Menschen wissen mit Sicherheit, daß die Endlose Armada kommen wird. Erstaunen, aber auch Erleichterung hat die Mitteilung ausgelöst, daß sich der endlose Heerwurm aus der Fremde in Tausende von Pulks aufgelöst hat. Diese Untergruppen bestehen aus jeweils einigen Dutzend Armadaeinheiten. Sie werden die Milchstraße disloziert, das heißt, aufgesplittert in mannigfache Fragmente, durchqueren.
    Wie ein Fächer werden die Elemente der Endlosen Armada durch hunderttausend Lichtjahre rauschen und den Segen der kosmokratischen Impulse in unsere Herzen pflanzen."
    „Idiotie! Wahnsinn!" Bonemes lachte laut. „Ich weiß, daß einer meiner Vorfahren auch ein Terraner war. Oder eine Terranerin. Das ist mir aber egal. So'n Erdenmensch. Dafür..."
    „Halt's Maul, Lackaffe!" Pholo sprang auf. Dann vergaß er sogar für Sekunden die Anwesenheit seines Sohnes. Er blickte auf den 3-D-Kubus, als würde ihm allein von dort alles Heil des Kosmos in ausreichender Weise vermittelt.
    „Bis sich", fuhr die unbeteiligte Stimme der terranischmarsianischen Kommentatorin unbeirrt fort, „die Spitzen der Endlosen Armada so aufgeteilt haben, daß sie Terra ‚berühren’, wird sich der Heerwurm so disloziert haben, daß er die ganze Milchstraße ‚berührt’. Die ganze Galaxis - einschließlich der sie begleitenden Kugelsternhaufen wie M13 - wird dann ausgefüllt sein von den Einheiten der Armada. Aber so schrecklich darf man sich das nicht vorstellen. Mag uns die Endlose Armada auch endlos erscheinen, mag sie ungezählte Lichtjahre lang sein und noch größer werden, wenn sie sich aufteilt, unsere Milchstraße ist ebenfalls ein Gebilde, das durch seine gewaltigen Abmessungen eine Vorstellung unmöglich macht. Die Armada wird darin aufgehen, ohne zunächst deutliche Spuren zu hinterlassen. Damit erledigt sich auch eine Frage, die insbesondere
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