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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere
Autoren: A.F.Morland
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es nicht. Ich nahm an, daß es ihm Yora verboten hatte.
    Und der Totenpriesterin mußte er gehorchen. Es wäre herrlich gewesen, Yora gegen Terence Pasquanell so aufzuhetzen, daß sie ihn vernichtete, aber würde ich dazu noch Gelegenheit haben? So etwas einzufädeln, brauchte Zeit, und die hatte ich nicht mehr, wie es im Moment aussah.
    Terence Pasquanell kam mit einem triumphierenden Grinsen auf mich zu. Es war fast unvorstellbar, daß wir einmal - sehr kurz - Freunde gewesen waren.
    Ich hatte ihn in den kanadischen Rocky Mountains aufgespürt, hatte ihm das Leben gerettet und ihn nach England mitgebracht. Ich hätte es nicht getan, wenn ich geahnt hätte, was daraus werden würde, aber ich kann nicht in die Zukunft sehen.
    Ich war damals davon überzeugt gewesen, richtig zu handeln, und Terence Pasquanell war in einen tödlichen Strudel magischer Ereignisse hinabgerissen worden, aus dem es für ihn kein Entrinnen gegeben hatte.
    Es war für ihn so schlimm gekommen, wie es nur kommen kann, doch heute kratzte ihn das nicht mehr. Er hatte sich mit seiner neuen Situation abgefunden.
    Er machte sogar das Beste daraus, und ihm war nur eines ein Dorn im Auge: daß Yora ihm ständig Befehle erteilte. Mit Sicherheit arbeitete er heimlich an einem Plan, wie er sich von ihr loslösen konnte.
    Ben Tallant ruderte weiter, wie es Terence Pasquanell befohlen hatte, Seine tiefliegenden Augen sahen mich mitleidig an, und er war enttäuscht, weil die Meuterei anscheinend schiefgegangen war.
    Wahrscheinlich hatte Ben Tallant jetzt Angst vor der Strafe der Geisterpiraten, denen wir die Höllenkraft, die sie am Leben hielt, nicht entziehen konnten.
    Sie schienen von unserer Absicht rechtzeitig Wind bekommen zu haben und waren auf die Geistergaleere zurückgekehrt, und ich fragte mich, was aus Mr. Silver geworden war.
    Wieso hatte er die Rückkehr der Geisterpiraten nicht verhindert? Wieso war er nicht heruntergekommen, um uns zu warnen? Irgend etwas mußte oben an Deck auch für meinen Freund schiefgelaufen sein. Befand er sich in der Gewalt der Geisterseeräuber? Und Shavenaar? War das Höllenschwert der Dämonin Yora in die Hände gefallen?
    Terence Pasquanell blieb einen Schritt von mir entfernt stehen. Er befahl mir aufzustehen, aber ich konnte mich nicht bewegen. Erst als die Kälte etwas nachließ, konnte ich gehorchen, aber es war nicht daran zu denken, eine meiner Waffen gegen den Zeitdämon einzusetzen.
    Ich bewegte mich wie in Zeitlupe. Terence Pasquanell hatte mich voll unter Kontrolle. Da ich mich nur langsam bewegen konnte, wäre es mir unmöglich gewesen, ihn zu überraschen.
    Stämmig und breitbeinig stand der bärtige Werwolfjäger vor mir. »Ich soll dich zu Yora bringen«, sagte er.
    »Du gehorchst ihr aufs Wort, wie?« sagte ich spöttisch.
    Damit traf ich seinen wunden Punkt. Seine Augen verengten sich, und ich spürte, daß er mich am liebsten getötet hätte, aber das durf te er nicht, »Du wirst nie dein eigener Herr sein«, sagte ich. »Denn Yora wird dir immer überlegen bleiben.«
    »Abwarten.«
    »Mach dir nichts vor. Wenn dir Yora die Augen des Todes wegnimmt, bist du erledigt. Damit sie es nicht tut, mußt du sie bei Laune halten.«
    »Mein Problem. Zerbrich dir darüber nicht den Kopf, Tony Ballard!«
    »Du könntest Hilfe gebrauchen«, sagte ich. »Ich würde dich gegen die Totenpriesterin unterstützen.«
    Pasquanell lachte rauh. »Du hältst mich wohl für sehr dumm.«
    »Ich würde dir helfen, dich über Yora zu erheben«, behauptete ich. »Schließlich würde ich davon profitieren. Du würdest die Totenpriesterin aus dem Verkehr ziehen, und das wäre ganz in meinem Sinn.«
    »Aber dann würde ich Yoras Platz einnehmen, Was wäre für dich damit gewonnen? Mit, meiner Dankbarkeit könntest du nicht rechnen.«
    »Vielleicht könnten wir uns irgendwie arrangieren«, sagte ich. Natürlich hatte ich nicht wirklich die Absicht, und Pasquanell nahm das auch nicht an.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich gehe auf keinen Handel mit dir ein, Tony Ballard. Du würdest nur versuchen, mich aufs Kreuz zu legen. Komm jetzt! Yora wartet!«
    »Was habt ihr mit Mr. Silver gemacht?«
    »Du wirst es gleich sehen!«
    Ich mußte dem Werwolfjäger folgen. Jeder Schritt war beschwerlich für mich. Ich stieg vor Terence Pasquanell die Stufen hoch - und erblickte auf dem Deck der Geistergaleere die gesamte Mannschaft.
    Auch die Zombies waren alle da - bis auf einen: Cosmo Canalito, der Catcher, der mir heute nacht beinahe das
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