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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie
Autoren: Jason Dark
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kaum möglich sein konnte.
    »Nein!«, flüsterte er sich selbst zu.
    Es war nicht Justine Cavallo, die versuchte, über den Be rgungsarm an Bord zu klettern, sondern eine andere Person.
    Sein Freund John Sinclair!
    ***
    Ich hatte es geschafft und mich an diesem Arm so weit vorgehangelt, dass ich unter mir das Deck sah. Viel hatte ich mir nicht vorgestellt und war im ersten Moment sogar erleichtert, als ich meinen Freund erkannte und einen zweiten Mann, den ich zum ersten Mal in meinem Leben sah. Der Kleidung nach zu urteilen, gehörte er zur Besatzung des Schiffes. Es gab keine Leiter, über die ich nach unten klettern konnte, und so blieb mir nichts anderes übrig, als mich fallen zu lassen.
    »Achtung, John!«
    Ich sprang, als ich Sukos Ruf hörte.
    Noch als ich mich auf den Weg nach unten befand, lief er vor, um mich abzustützen. Als ich aufprallte, fiel ich nach vorn und ihm direkt in die Arme.
    »Willkommen an Bord, Alter!«
    Seinen Humor hatte er nicht verloren, obwohl es ihm nicht gerade gut ging, denn er sah ziemlich abgekämpft aus. Ich hatte ihn schon anders erlebt, und ich nahm an, dass er einiges hinter sich hatte, denn er bewegte sich auch nicht mehr so locker wie sonst. Bei einigen Bewegungen verzerrte sich sein Mund, und er hielt sich auch ein paar Mal den Rücken.
    »Was ist passiert?«
    Suko lachte mich an. »Sie ist weg, und ich habe sie nicht stoppen können. Justine Cavallo war einfach zu stark für mich, John. Kannst du dir das vorstellen? Die hätte mich fertig gemacht, die hätte mich zerrissen, die hätte mich leer getrunken, aber…«, er hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
    Ich wusste nicht alles, doch was ich gehört hatte, reichte mir bereits. Ich konnte zudem nachfühlen, wie es in Suko aussah, denn auch ich hatte schon gegen Justine gekämpft und natürlich verloren. Sie hatte mich richtig klein gemacht, und so ähnlich musste es auch Suko ergangen sein.
    »Wo ist sie jetzt?«
    Er hob beide Arme. »Ob du es glaubst oder nicht, ich habe sie über Bord und ins Wasser geworfen. Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Ich war froh, noch diese Chance zu bekommen. Alles andere wäre für mich voll in die Hose gegangen.«
    »Über Bord? Wie hast…«
    »Durch den Stab.«
    »Klar«, sagte ich lachend.
    »Mehr passierte leider nicht. Ich konnte die Sache nicht kippen.« Suko ballte seine rechte Hand zur Faust. In der nächsten Sekunde erfuhr ich, was hier auf dem Deck passiert war. Jetzt konnte ich mir erst richtig vorstellen, wie stark Suko gelitten hatte. Ich stellte auch keine weiteren Fragen mehr.
    Dafür lief ich auf die Backbordseite zu und schaute dort über die Reling hinweg.
    Da rollten die Wellen an, schlugen gegen den Schiffskörper, tobten, schäumten, gischteten, aber zu sehen war nichts. Kein Körper mit blonden Haaren wurde durch das Wasser geschle udert. Auch auf dem Kai entdeckte ich keine Bewegung.
    Ich ging achselzuckend zu Suko zurück, der jetzt neben dem knochenbleichen Mitglied der Besatzung stand. Der Mann sah aus, als wartete er auf seine eigene Hinrichtung und zitterte am gesamten Körper.
    »Das ist Dean Pollack«, stellte ihn mir Suko vor. »Er ist der Kapitän des Schiffes.«
    Ich nickte ihm zu, und Pollack lächelte verkrampft. Dann kam ich wieder auf Justine Cavallo zu sprechen. »Ich habe keine Spur von ihr gesehen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder haben die Wellen sie gepackt und abgetrieben oder es ist ihr gelungen, an Land zu klettern. Dann befindet sie sich wieder auf der Insel.«
    Suko runzelte die Stirn. »Wenn du mich fragst, hat sie es geschafft. Die hat zehn Leben, verflucht.«
    »Wenn nicht noch mehr.«
    »Dean Pollack hat sie auch erlebt. Aber nicht als Vampir. Sie hat ihn, die Mannschaft und das Schiff gechartert, um das gesunkene U-Boot zu öffnen. Kapitän Pollack befe hligt ein Bergungsschiff. Viel mehr weiß ich auch nicht.«
    »Und was ist mit Ihnen, Mr. Pollack?«, fragte ich.
    Der Mann nahm seine Mütze ab und strich über das graumelierte Haar. Er atmete schwer und schaute dabei zu Boden. Und er zuckte immer wieder mit den Schultern, als wollte er uns deutlich machen, dass er nichts dazu konnte.
    Hier an Bord waren wir falsch. Wir mussten so schnell wie möglich weg. Trotzdem hörten wir Pollack zu, der mit tonloser und immer wieder stockender Stimme berichtete, was sich hier abgespielt hatte, und der jetzt allein auf weiter Flur stand, denn er hatte seine Mannschaft verloren, aber sein Leben gerettet.
    »Wie es weitergehen
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