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1237 - So rächt sich eine Bestie

1237 - So rächt sich eine Bestie

Titel: 1237 - So rächt sich eine Bestie
Autoren: Jason Dark
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soll, weiß ich nicht«, flüsterte er. »Ich weiß auch nicht, was ich den zuständigen Mitarbeitern in der Hafe nbehörde sagen soll. Man wird mir nicht glauben. Außerdem sitzen wir hier fest. Das Schiff muss abgeschleppt werden und…«
    »Das lassen Sie mal unsere Sorge sein«, erklärte ich. »Wir werden uns morgen darum kümmern.«
    »Aber ich bleibe hier an Deck!«
    Zuerst wollten wir beide widersprechen, dann sahen wir ein, dass es hier relativ sicher war, denn die U-Boot-Vampire gab es nicht mehr, und auch die Männer der Besatzung hatten ihren Frieden gefunden. Sie waren von Schlägen mit der Dämone npeitsche erlöst worden.
    Als ich berichtete, was mir widerfahren war, sah ich Pollack zum ersten Mal lächeln. »Es ist gut, dass Taggert es geschafft hat. Wir hätten alle über Bord springen sollen, aber im Nachhinein ist man immer schlauer.« Er schaute über Deck und fragte: »Wo ist er denn jetzt?«
    »Auf der Insel«, erwiderte ich. »Dabei hoffe ich, dass Tom Carry ihn in Sicherheit gebracht hat.«
    »Gibt es die?«
    Es war eine gute Frage, die wir ihm nicht sicher beantworten konnten. Es war nur zu hoffen, dass sich die Menschen nicht mehr in einer unmittelbaren Gefahr befanden.
    Ich erkundigte mich noch mal, ob er wirklich auf seinem Schiff bleiben wollte, und er nickte heftig. »Ja, der Kapitän bleibt bis zum Schluss. Das war immer so, und das wird auch so bleiben. Da können Hunderte von Jahren vergehen.«
    »Dann werden wir wieder auf die Insel gehen.«
    »Suchen Sie die Cavallo?«
    »Ja.«
    »Vielleicht ist sie ertrunken. Ich konnte sehen, wie sie ins Wasser geworfen wurde.«
    »Nicht sie«, sagte ich und grinste dabei hart. »Nicht eine Justine Cavallo. Sie wird diesen Abgang als Niederlage betrachten und versuchen, diese so schnell wie möglich wieder auszumerzen. Das kann ich Ihnen sagen, so gut kennen wir sie.«
    Der Kapitän überlegte kurz und stellte dann eine Frage, die ziemlich berechtigt war. »Kann man eine Person wie sie überhaupt vernichten? Ist sie nicht allen überlegen?«
    Ich lachte auf. »Im Prinzip haben Sie schon Recht. Sie ist verdammt stark und den Menschen überlegen. Trotzdem müssen wir weitermachen. Die blonde Bestie darf sich nicht rächen.«
    Pollack hatte bei meinen Worten eine Gänsehaut bekommen, und für mich war auch alles gesagt worden. Die letzte Zeit war mir sehr lang vorgekommen, beinahe wie Stunden. Der Blick zur Uhr allerdings machte mir klar, dass ich da einem Irrtum erlegen war. Es war nicht so viel Zeit vergangen, denn wir hatten nicht einmal Mitternacht.
    »Wollen Sie die Blonde jetzt suchen?«
    »Das hatten wir vor.«
    Pollack bekreuzigte sich. »Was passiert denn, wenn sie stärker ist? Was machen Sie dann?«
    »Wir wollen es nicht hoffen«, sagte Suko…
    ***
    »Wir haben es gleich geschafft, Kevin. Halte durch. Dann bekommst du was zu trinken. Den besten Rum der Welt. Kannst auch heißen Tee haben oder beides gemischt.«
    Taggert hustete. Er fror. Er zitterte. Er war schwach, und er war froh, dass Tom Carry ihn stützte, denn der Weg über die Insel war nicht eben ein Kinderspiel. Das Gelände stieg an, zwar nicht unbedingt steil, aber es reichte für einen erschöpften Menschen. Ohne Hilfe wäre Taggert zusammengebrochen.
    Er hatte geredet. Er hatte reden müssen, um das Grauen loszuwerden, das in ihm steckte und sich ausgebreitet hatte. Er wusste, dass seine Erinnerungen nicht erlöschen würden. Sie würden sich nur abschwächen, aber ganz verschwinden würden sie nie.
    Beide Männer hatten die Uferregion hinter sich gelassen und befanden sich jetzt an der höchsten Stelle der Insel, wo das Gelände recht eben war und sie nicht mehr zu steigen brauc hten. Die Ruine war auch in der Dunkelheit zu erkennen, aber auch die ersten Häuser, hinter deren kleinen Fenstern Licht schimmerte. Da gab es Leben, und deshalb nahm Taggert die Lichter auch wie Flecken der Hoffnung auf. Er ging sogar schneller und musste auch nicht mehr gestützt werden. Er schwitzte und fror zugleich. Sein Atem war nicht zu überhören, und manchmal rasselte es in der Kehle, wenn er Luft holte.
    Es lag auch kein Sand mehr auf dem Boden. Harter Lehm und Steine bildeten den Untergrund, von dem sich nur wenige Sträucher abhoben, die in der Dunkelheit wie kleine, kompakte Figuren aussahen, die aus irgendeiner fremden Welt stammten.
    Tom Carry dachte jetzt anders. Er hatte seine Frau stets ausgelacht, als sie die Vampire erwähnt und sich sogar die Knoblauchstauden besorgt hatte.
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